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Sonstiges => Offtopic => Thema gestartet von: pantelis.botsas am 05.11.25 - 08:50:32

Titel: Momentum verpasst
Beitrag von: pantelis.botsas am 05.11.25 - 08:50:32
Ich begleite die Domino-Welt schon eine Weile. Aus Iris wurde Lotus, dann IBM, nun HCL ???. Mit jeder Übernahme wurden die Ankündigungen noch lauter, noch greller, noch größer.

Nur - es ist lediglich dabei geblieben: Ankündigungen.

Mit blinder Gewalt werden immer mehr Rädchen und Schrauben an den Domino-Server angelötet. Die krude Administration dieses Wolpertigers braucht sich keinesfalls hinter der Konkurrenz des Möchtegern-Mitbewerbers verstecken  :P. Man kann sich zurücklehnen und an der stillen Freude der Fangemeinden teilhaben, da immer die andere Seite das schlechtere Produkt hat.

Ich wollte das nicht. Und ich habe erkannt, dass HCL beim Thema "Entwicklungsumgebung" mehr als nur eine helfende Hand benötigt. Der ausschließliche Fokus auf den Domino-Server hat eine falsche Komfort-Zone für sehr viele Domino-Entwickler geschaffen. Und die permanente Supportverlängerung von Uralt-Versionen gibt dieser Tatenlosigkeit auch noch eine fast göttliche Begründung  :-[. Doch HCL würdigt einem an dieser Stelle nicht einmal einer Antwort. Selbst wenn man sich über Empfehlungen von HCL-Mitarbeitern bewirbt. Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung erlebe und höre ich gerade täglich, dass "überqualifizierte Fachkräfte" nicht zum Stellenprofil passen  :-:.

Mich ärgert es, dass die Personen, die im Domino-Server mehr als nur Mail, Kalender und Aufgaben sehen, schlichtweg vergessen werden. Der Notes Client wird als Allmacht zementiert - und auch HCL zieht an dieser Stelle immer wieder genau diese Ausrede aus der Schublade, weshalb es keine brauchbaren, strukturellen Veränderungen in der Entwicklungsumgebung gibt: "Es läuft doch seit über 20 Jahren im Notes-Client!"

Es wird ignoriert, dass die Verknüpfung verteilter Datenobjekte in diesem Notes-Client eine ausgesprochene Folter darstellt. Man behilft sich mit Datenredundanz-Konstrukten, die völlig absurde Synchronisationsabläufe nach sich ziehen und immer zu Lücken führen. Oder baut temporäre Dokumente auf, in denen die benötigten Daten zusammengestrickt werden. Und löst dabei keines der zuvor genannten Probleme.
Und dann noch die Stressthemen Code Management, Testautomatisierung, Build / Deployment Pipelines? Alles nicht vorhanden oder unbrauchbar implementiert.
Und ich habe noch gar nicht über Frontend geredet.

Die Oberfläche ist für alle Benutzer eine grausame Ansammlung von Flickwerk. Dass es im Hintergrund einigermaßen geschmeidig läuft? Davon hat der Benutzer nichts. Dieser sieht eine inkonsistente Zusammensetzung störender Bauteile. Und das seit über 30 Jahren! Dass es die Konkurrenz nicht zwingend besser macht ist für mich kein gültiges Argument.

Ein erster Versuch wurde mit den XPages gestartet. Also eine Abstraktionsebene einzuführen, die den Anschein einer Trennung von Datenhaltung und Datendarstellung gibt. Zu Ende umgesetzt wurde es nicht. Die Entwickler wurden mit den Problemen alleine gelassen. Und die meisten haben gar nicht erst angefangen, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. "Es läuft doch seit über 20 Jahren im Notes-Client!"

Dann kam eine Runde, bei der ich wirklich die Hoffnung hatte, dass wir endlich auch Personen begeistern können, die den Fackelstab für Domino in die nächste Generation übernehmen können: AppDev Pack. Und auch hier wurde es nicht zu Ende gedacht, mittendrin abgesetzt und die Entwickler wurden mit den Problemen alleine gelassen. Ja! Auch hier haben die meisten gar nicht erst angefangen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. "Es läuft doch seit über 20 Jahren im Notes-Client!"

Undankbar auch: das Dahindümpeln von der Domino REST API (Project Keep). Von der Entwicklergemeinde sträflich ignoriert. Na, ja. Es läuft halt nicht so gut im Notes Client.

Und dann sollte es VoltMX retten. Ein völlig überladenes Gewerk, welches zusätzlich zur vorhandenen Infrastruktur aufgesetzt werden muss. Doch am Ende muss man die veralteten Anwendungen anfassen. Und es läuft gar nicht im Notes Client!
Also muss es etwas einfacheres geben, dass einem die altbackenen Anwendungen mordernisiert. So halbwegs eben etwas am "Style" ändert. Nur, auch da müssen die vorhandenen Anwendungen angepasst werden.

Nun aber richtig: KI. Jetzt wird es richtig super. Finance Controller und Geschäftsführer jauchzen und frohlocken. Man benötigt keine Entwickler mehr. Die nächste Mörder-Anwendung ist nur einen Prompt entfernt. Und in Null,Nichts voll produktiv. HCL springt ebenfalls auf den Zug auf. Und liefert eine Summary-Machine für Mails, der man noch zusätzlich ein paar leblose Antwort-Templates herauskitzeln kann. Und es läuft im Notes Client! Warum man hier KI einsetzen muss und welchen echten unternehmerischen Mehrwert das geben soll, konnte mir bisher weder HCL noch irgendein Unternehmen erklären. Aber das Strom-Abo für den Atommeiler hat man schon mal abgeschlossen.

Ich kann mich sehr gut an Vorträge von Christian Güdemann, Lars Migula, Thilo Volprich, Sven Hasselbach, Bernd Hort, Thomas Bahn und von mir selbst erinnern. Dort wurden Möglichkeiten aufgezeigt, sich der berechtigten Kritik der Benutzer anzunehmen und neue Wege einzuschlagen. Gerade um den Domino-Server als stabile Anwendungsplattform zu propagieren und junge Leute zu gewinnen.

Heute blicke ich zurück. Vielleicht auch, weil ich gerade mittendrin in einer Entscheidung stecke, wohin die Reise für mich künftig gehen soll. Die Domino-Anwendungen die ich zu sehen bekomme, lassen mich fassungslos zurück  :o. Jahrzehntelang wurden Beschwerden über Performance, Datenqualität, Bedienbarkeit und Effizienz vernachlässigt. Vorschläge für Verbesserungen und Optimierungen werden stur ignoriert. Auch diese der eingekauften Berater von HCL. Und selbst diese von anerkannten Spezialisten aus der HCL-Welt. Ignoriert! Nicht einmal dann, wenn es auch die Entwicklung vereinfachen wird. Ignoriert! "Es läuft doch seit über 20 Jahren im Notes-Client!"

Doch wie lange denn noch? Die Generation, die das übernehmen soll, wurde von IBM und HCL einfach ausgeblendet. Und IT-Leiter werden sicher nicht mit Rentenanwärtern die Systeme weiter betreiben. Ich lasse hier außen vor, dass sich die Unternehmen hypermedial gerne als Opfer des Fachkräftemangels präsentieren - und unterschlagen derweil, dass sie nur für F-l-achkräfte bezahlen wollen.

Benutzer wollen heute keine fitzelige Installationsorgien auf ihrem Rechner haben, um dann mit einer trägen und veralteten Oberfläche malträtiert zu werden.
Administratoren haben genug andere Sorgen, als sich um das Verteilen von Rich-Clients zu kümmern.
Und Kunden werden ganz sicher nicht zuerst einen Notes-Client installieren, um Zugriff auf eine Anwendung zu erhalten.
Auch wenn es etwas übertrieben dargestellt ist, es zeigt das eigentliche Dilemma, weshalb die Domino-Welt da ist, wo sie ist. "Es läuft doch seit über 20 Jahren im Notes-Client!"

Die aktuelle geopolitische Lage ist eine Blaupause, um einen erfolgreichen Feldzug gegen die großen Tech-Giganten zu fahren, und sich von deren Abhängigkeit zu lösen. Das Thema Datensouveränität ist selbst bei der CSU angekommen. Nur: trotz mehrjähriger Ankündigung dieser Situation vom King of Golden Deals bleibt HCL hier nicht einmal eine Randnotiz. Momentum verpasst!

Mich interessiert, ob ich alleine bin mit dieser Beobachtung.
Wie kommt bei euch die aktuelle Situation an?
Titel: Antw:Momentum verpasst
Beitrag von: Tode am 05.11.25 - 10:08:35
Du hast das -leider- sehr gut und passend zusammen gefasst.
Auch ich selbst stecke in einer ähnlichen Situation wie Du:
30 Jahre Notes-/ Domino Spezialist, ich habe Vorträge gehalten und hunderte Kunden betreut... jetzt habe ich noch genau EINEN Kunden, der Domino noch weiter betreibt, alle anderen haben wir nach und nach wegmigriert.
Gerade kamen die Mail-Aufrufe für die "HCL Ambassador" Bewerbungen... wäre ich mal früher echt gerne gewesen, jetzt kann ich darüber nur noch lachen.

Und da stehe ich nun: 49 Jahre alt und ohne Ahnung, wo ich hin soll. Natürlich hat mein Arbeitgeber einen Plan, wo es hingeht: M365... Da mache ich jetzt Governance, Security Consulting und Beratung, aber so richtig warm werde ich mit den "blauen" nicht: Da ist alles sehr oberflächlich, tiefe technische Kenntnisse scheinen nicht gewünscht / benötigt, weil läuft ja alles in der Cloud... Wenn jemand hinterfragt, warum etwas so gemacht wird, dann ist die Antwort "weil Microsoft".

Keine Ahnung, wie das noch weitergeht...
Titel: Antw:Momentum verpasst
Beitrag von: DominoDancing am 05.11.25 - 11:44:10
Hallo Mit-Saurier,

wir sterben halt aus. Aber das war ja ein Tod mit Ansage. Vorher kannte ich nur Tode mit seinen Ansagen. 😁 Die Entwicklung war doch aber wirklich absehbar, oder? Schade bleibt das natürlich trotzdem.

Aber Torsten sitzt doch in Freiburg (keine Ahnung, vielleicht stehst Du ja auch, Du bist ja noch jung). 😃 Hier gibt es doch einen deutschen Anbieter von Low-Code-Plattformen ... as you know. Nicht, dass ich das besser finde als Notes/Domino, aber aktuell hat es mehr Perspektive und es sind ja nur noch 18 Jahre, die Du überbrücken musst. 🤣 Okay, dann wahrscheinlich nochmal 10.

Egal wie ... es wird weitergehen, das ist ziemlich sicher, nur dann eben ohne Kacheln. Aber ohne Trabbi funktioniert ja auch.  :)

Liebe Grüße
René
Titel: Antw:Momentum verpasst
Beitrag von: Riccardo Virzi am 05.11.25 - 11:50:14
Da kann ich mich Torsten nur anschließen: ich habe 1992 mit Notes angefangen, bin heute 51 Jahre alt und weiß auch noch nicht wo die Reise hingeht.

Einen Exchange Server hatte ich mehrere Jahre für einen Kunden betreut. Da muss ich (aber ungern) Microsoft danken: durch die vielen Sicherheitslücken vor ein paar Jahren konnte ich dem Kunden raten, auf Exchange Online zu wechseln, da der Aufwand Sicherheitsupdates einzuspielen zu hoch war. Das hat er gemacht und ich möchte mich damit (eigentlich) nicht mehr beschäftigen.

Ich habe gehört, daß inzwischen auch wieder Kunden zurück zu Notes migrieren, aber ob das reicht bis zu meiner Rente? Im Moment glaube ich nicht daran.

Zur Oberfläche: ich habe mehrere Redesigns von Notes Anwendungen mitgemacht. Danach sahen die gar nicht mehr so altbacken aus und konnten auch flott bedient werden. Die Nutzerakzeptanz wurde durch die Maßnahme verbessert.
Leider erlebe ich aber eher folgendes: da wird ein vielfaches an Geld ausgegeben, um eine bestehende und funktionierende Notes Anwendung durch eine Dritt-Applikation zu ersetzen. Die Dritt-Applikation hat meistens nicht die Funktionalität der Notes Anwendung, benötigt anstatt einem oder zwei Server auf einmal viel mehr Hardware und auch die Umstellungskosten waren erheblich höher wie geplant.
Das Beste daran aber: in den meisten Firmen müssen die Domino Server weiter laufen, da kein Geld mehr für eine Datenmigration bereit steht. Dann wird die Dritt-Applikation eben ohne Daten gestartet und für alte Dokumente/Vorgänge muss dann wieder der Notes Client gestartet werden. Und ich rede nicht von Monaten, sondern von vielen Jahren  ???

Zu den IBM Zeiten wurde ein erheblicher Aufwand in Erweiterungen gesteckt, nur um sie nach ein paar Jahren wieder auslaufen zu lassen (XPages, direkter DB/2 Zugriff). Früher hatte ich mir jede Neuerung angesehen und mich damit beschäftigt, aber der Aufwand lohnt sich nicht mehr für mich.

Ich finde das Projekt Keep/REST API sehr spannend, um bei externen Applikationen den Domino Server als Datenbank zu verwenden. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das der Weg in die Zukunft ist. Ich kenne inzwischen Applikationen, die einen Domino Server im Backend verwenden, die Applikation wird aber über den Browser bedient. Der Kunde erfährt nicht, daß im Hintergrund ein Domino Server läuft. Das ist ein interessanter Weg.

NOMAD im Browser zu nutzen entlastet zwar die IT, da kein Notes Client mehr installiert werden muss. Das betrifft aber nur die Alt Kunden, die den Notes Client bereits kennen  :(

Mal sehen wo die Zukunft für uns Dinosaurier liegt  ;)
Titel: Antw:Momentum verpasst
Beitrag von: Tode am 05.11.25 - 13:09:21
@DominoDancing: Ob Du es glaubst oder nicht, vor 5 Jahren hatte ich die höchstmögliche Zertifizierung bei diesem Low-Code-Anbieter und war auch ziemlich begeistert vom Produkt. Hatte mich damals, als ich von meinem letzten Arbeitgeber weg wollte sogar dort beworben (wir hatten einen Partnervertrag mit denen), aber obwohl ich echt gute Connections dahin hatte, sind wir uns leider nicht einig geworden...
Titel: Antw:Momentum verpasst
Beitrag von: pantelis.botsas am 05.11.25 - 14:20:13
@RiccardoVirzi: Die Vorgehensweise, einen externen Dienstleister ins Boot zu holen, um eine bestehende Notes-Anwendung durch eine Dritt-Applikation abzulösen, habe ich in den letzten 30 Jahren immer wieder erleben müssen. Das Ergebnis war immer eine unfertige Dritt-Applikation  :D.
Das Schlimme daran ist: während einige Domino-Entwickler die Möglichkeit gesehen haben, eine browserbasierte Lösung mit dem bereits bestehenden Domino-Backend für die Benutzer zu bauen (so, wie Du es auch aufgeführt hast) … haben die meisten anderen diese Vorgehensweise mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft (Notes ist besser, dauert alles viel zu lange, muss man alles neu machen, komische neue Sprachen und Frameworks, Lernverweigerung).

@DominoDancing: Irgendwie wird es weitergehen :) Die Kacheln kommen an anderer Stelle wieder :D
Interessanterweise stelle ich fest, dass gute Domino-Entwickler teilweise mehr über andere Datenbanksysteme wissen, als umgekehrt.
Mit über 50 muss man sich auch nicht mehr jeden Furz der Personalabteilungen gefallen lassen. Auch wenn es mir an manchen Tagen wirklich schwer fällt, bei absolut bodenlosen Sprüchen (Wie gut ist ihr Deutsch? Können Sie sich in Ihrem Alter vorstellen, sich in neue Technologien einzuarbeiten?) noch sachlich zu bleiben.
Gehaltspakete von 48T€/Jahr mit Personal- und Architekturverantwortung werden weiterhin ihre Fachkraft suchen müssen. Ohne mich.

@Tode: Das Feierabend-Bierchen haben wir in Freiburg leider nicht geschafft.
Mein Arbeitgeber dort hat auch Pläne gehabt - und hat mich dabei irgendwie vergessen.
Inzwischen habe ich meine nächste Station in Neu-Isenburg aus Eigenschutz verlassen. Vertriebler, die etwas mit IT machen. Gruselig. Dort muss man wirklich arbeiten wollen.
Ich versuche mich, aufgrund meiner Kenntnisse in Web-Frameworks und Produktentwicklung, neu aufzustellen. Ob ich am Ende meine Entwickler- / Architekturkenntnisse mitnutzen kann? Ich weiß es nicht.
Zertifikate und Auszeichnungen (wie Dein Beispiel zum "HCL Ambassador") bin ich auch hinterhergerannt. Und stelle fest, dass diese Anstecknadeln (Agile Transformation, Team Lead, Team Management, Product Ownership, Product Management, Product Discovery) keine Beachtung finden.

Ich würde mir wünschen, dass HCL die Kuh vom Eis bekommt. Dazu müssten sie aber die Nur-Server-Fokussierung aufweichen. Und dafür haben sie einfach nicht die richtigen Leute im Feld.
Titel: Antw:Momentum verpasst
Beitrag von: heini_schwammerl am 08.11.25 - 13:48:25
Man kann den Notes Client verteufeln und es gibt auch gute Gründe das zu tun, aber ohne ihn wäre das Produkt aus meiner Sicht schon längst komplett verstorben.

Man hat ja nie versucht den klassischen Client aufzuhübschen und damit das übergestülpte Eclipse wieder redundant zu machen. Das Ergebnis wäre vielleicht ein deutlich verschlankter Notes Client gewesen, der dann etwas aufgehübscht als Basis für Neues hätte dienen können.

So kompliziert sind die Designelemente nun auch nicht dass man die auf Basis von HTML / CSS, Javascript und mit ein wenig Lotusscript als proprietärer Zombie nicht auf Low Code Komponenten hätte umstellen können. Dann noch ein ordentliches Handling von Richtext / Mime und das hätte aus meiner Sicht schon etwas werden können.
 
Hat man dann erstmal alle Komponenten browserfähig gäbe es auch einen sanften Umstieg weg vom dicken Client hin zu einer reinen Web Plattform. Versucht hat man das ja, indem man den Classic Client in den Browser verfrachtet hat, nur behält dieser dann halt sämtliche Limitierungen des klassischen Clients bei. Und der Versuch mit dem Restyler war dann aus meiner Sicht auch eher zu kurz gedacht.

Letztendlich muss jeder selber entscheiden wie er mit der Plattform weitermachen wird. Von HCL erwarte ich diesbezüglich nicht viel, aber wenn man ehrlich ist gab es die letzten 18 Jahre schon keinen Rückenwind mehr.

Alles jammern hilft nichts. Die letzten Änderungen am Lizenzmodell wie die Komplettumstellung auf ein Mietmodell wird die Entscheidung für oder gegen die Plattform vielleicht noch einmal beschleunigen.
Aus meiner Sicht macht HCL hier einen strategischen Fehler, pushed allerdings kurzfristig vielleicht noch einmal die Umsätze. Bei uns sind ja damit auch die günstigeren "Nur Mai Und Kalender" Lizenzen weggefallen.
Grüße

Henning

Titel: Antw:Momentum verpasst
Beitrag von: jBubbleBoy am 11.11.25 - 10:35:49
Aus meinem Bekanntenkreis habe ich schon so etwas gehört: Früher gab’s bis zu 200 Bewerber, heute sind es vielleicht noch zwei oder drei. Und die Wünsche der Generation Z im IT-Bereich würde ich wie folgt zusammenfassen: Etwas mit KI, im Homeoffice und am liebsten eine 4-Tage-Woche, wegen Work-Life-Balance (natürlich gilt das nicht für alle). Tatsache ist, dass KI derzeit die treibende Kraft in der Entwicklung ist. Daher kann ich gut nachvollziehen, dass HCL Notes/Domino KI-Funktionen in sein Produkt integriert – auch wenn ich persönlich den praktischen Nutzen eher gering einschätze, aber man muss damit werben. Der Fachkräftemangel führt zudem dazu, dass individuelle Lösungen zunehmend in den Hintergrund treten und stattdessen verstärkt auf Standardlösungen in Cloud-Systemen gesetzt wird.

In Spiegel Online erschien ein schöner Artikel mit dem Titel „Ein Job fürs Leben, das ist vorbei“. Diese Artikel passt auch gut in die IT-Welt, denn die Entwicklungszyklen werden immer kürzer und alles verändert sich rasant. Und Ehrlich gesagt ist der Einstieg in neue Technologien mithilfe von KI noch nie so einfach wie heute, unruhig werde ich erst wenn tatsächlich AGI (menschenähnliche Intelligenz) entwickelt wird. Doch das ist Zukunftsmusik, denn in die Zukunft blicken oder gar vorherzusagen, ist schlicht unmöglich und das war vor 20 Jahren nicht anders ::)