Das Notes Forum
Domino 9 und frühere Versionen => ND9: Administration & Userprobleme => Thema gestartet von: Lloyd am 10.03.16 - 11:58:41
-
Hallo zusammen,
wir stehen kurz davor mit einem weiteren Unternehmen zu verschmelzen, dabei wird die Notes Domäne komplett neu aufgesetzt. Es werden auch neue Standorte geschaffen. Beide Unternehmen sind in etwas gleich groß. Gibt es vernünftige Tools womit ich errechnen kann wie stark ich zukünftig meine Domino Server belasten kann, bzw. wie viele Server ich an einem Standort benötige?
Ich stelle mir das so vor, dass ich vorneweg erfasse um welche Hardware es sich beim Server handelt (RAM, Prozessor, Festplatten, ...) und dann im Zweiten Schritt angebe was ich damit vorhabe (Mailserver, Datenbankserver, Anzahl Agenten, ...).
Als Ergebnis hätte ich dann gerne eine Empfehlung, wie viele Server ich pro Lokation für die Mailkörbe, bzw. Datenbanken/Anwendungen benötige.
Zu einer vernünftigen Kapazitätsberechnung gehören sicherlich noch viele weitere Faktoren die berücksichtigt werden müssen, aber ich denke ihr wisst was ich suche.
-
Solche Tools gibt es möglicherweise bei der IBM direkt. Ich kann Dir aber nur empfehlen: Greife auf jemanden mit Erfahrung zurück und lass Dir das professionell schätzen. Tools können das nicht annähern...
-
... ich kenne nur ein Tool, mit welchem man bei einem tatsächlich vorhandenen Server entsprechende Last simuliert und testen kann, was mit der vorhandenen Maschine möglich ist und wieviel Last die verkraftet - das selten beachtete Server Load Utility, welches beim Admin-Client dabei ist.
Damit kann man eine bestimmte Anzahl User, Mailverkehr und Agenten simulieren und das Ergebnis dann ggf. hochrechnen. Das macht man aber nicht mal nebenbei so in 'ner halben Stunde ...
Gruß
Wolfgang
-
Noch als Ergänzung: Kein Tool der Welt kann Dir die "Abhängigkeiten" berechnen:
- Wie ist die Anbindung einer Außenstelle? Bei "dünner Leitung" könnte sich schon bei 5 Usern ein eigener Server lohnen (rein aus Akzeptanzgründen, natürlich nur wenn die Lizenzierung stimmt)
- Arbeiten die User Lokal (z.B. Managed Replica) oder direkt auf dem Server
- VMWare oder echtes Blech?
- Ist der Traveler im Einsatz? (sehr starke Abhängigkeiten vom Ping zwischen Traveler und Mail- Home- Server bis hin zum totalen Funktionsverlust)
- Cluster oder nicht, wenn ja: Ausfallsicherheit oder Lastverteilung?
- Planung Mailrouting- Topologie: Eigener Mailhub an einer zentralen Stelle oder macht das einer der Server "mit" - wenn ja: Was passiert, wenn der eine ausfällt mit dem weltweiten mailtraffic)
- Applikationen: Wie viele, mit oder ohne XPage
- iNotes- Einsatz: gewünscht, forciert? (Memory und Prozessor- Anforderungen anders)
- etc. etc.
-
Ich werfe meinem Schreibtischgegenüber weitere Argumente hinterher, die einfach kein "Allerwelts-Tool" beantworten kann:
- Nutzung der Mail-DBs (und damit meine ich nur Anzahl und durchschnittliche Grösse der Mails mal MailDBs)
- Anzahl Ordner (Indexer-Beanspruchung)
- FTI-Beanspruchung und Parameter (mit / ohne Anhänge, jeder hat?, Struktur der Mails)
- Maintenance-Verfahren (Durchführung und Auswirkung der Nicht-Durchführung, beides bedeutet Last)
- Was kann man hinsichtlich Skalierbarkeit als Reaktionsstrategie von Anbeginn an tun?
Die Last, die Anwendungen, die das Tool gar nicht kennen kann, erzeugen, kann überhaupt nicht via "Tool" vorausgesagt werden.
Wenn eine neue Infrastruktur Kosten im spürbaren Bereich verursachen wird, sollte in jedem Fall das Einholen des Rates wirklich erfahrener Leute zumindest kalkulatorisch berücksichtigt werden. Wenn das "wir wollen / wir geben" sauber abgesteckt ist, ist damit auch eine durchaus monetäre Verantwortlichkeit geregelt. Und die übernimmt kein Tool!
Bernhard
-
... das stimmt wohl, aber auch irgendwelche angeheuerten externen Fachleute benötigen zur Ermittlung irgendwelcher Basisdaten irgendwelche Tools und Zahlen. Welches Fazit am Ende daraus gezogen wird, hängt von der Fachkenntnis der beurteilenden Person ab. Wenn man die Person/Firma vorher nicht kennt und über deren Zuverlässigkeit und Erfahrung nichts weiß, kann man es auch gleich selbst machen. Das ist mal so meine Erfahrung mit externen Dienstleistern und da habe ich bereits in meiner Anfangszeit haarsträubende Erfahrungen gemacht. ;-)
Gruß
Wolfgang
-
Genau deshalb schrieb ich ja explizit
... des Rates wirklich erfahrener Leute ...
;) Bernhard
-
In über 20 Jahren als Gelbblütler war ich schon bei einigen Kunden, leider oft auch bei Kunden die aufgrund mangelnder Kenntnis und Erfahrung den Karren "Infrastruktur/Installation/Migration" in den Dreck gefahren haben. Auf diese Feuerwehreinsätze kann ich gerne verzichten...
Wenn nicht die erforderliche Kenntnis vorhanden ist, tut euch den Gefallen und investiert zumindest in einen Workshop mit einem entsprechenden Dienstleister der sich in diesem Umfeld auskennt. Ein Tool kann maximal ein Server-Sizing machen, ist aber immer nur so gut, wie die Zahlen die ihr im füttert. Die optimale Infrastruktur und Verteilung von Servern liefert euch kein Tool und wie Tode das schon geschrieben hat, spielen da sehr viele Bereiche mit rein.
-
Danke an alle für die Antworten.