Das Notes Forum
Sonstiges => Offtopic => Thema gestartet von: flaite am 28.08.08 - 12:35:55
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Hi,
offenbar existiert eine Hacker-"Investigativ-Journalismus"-Organisation, die sich bestimmte gut geschützte aber interessante Informationen beschafft und veröffentlicht hat. Nun haben die in guter karibischer Tradition den Email-Verkehr eines Top-Mitarbeiter von Hugo Chávez gekapert. Sie änderten daraufhin prompt das Geschäftsmodell. Dieses Material wird an das meistbietende traditionelle Medienunternehmen vercheckt. Die Versteigerung läuft.
http://blog.wired.com/27bstroke6/2008/08/wikileaks-aucti.html
Offenbar gibts da Informationen über CIA Aktivitäten, Chávez Führungsstil und Interna der bolivarischen Robolution.
Hätten die Informationen aus Deutschland oder den USA wäre eine solche Aktion sicher schwieriger. Beide verfügen über manchmal vielleicht doch effektive Geheimdienste und eine Menge befreundeter Staaten. Oder bei Rußland ständ zu befürchten, dass der Doktor beim nächsten Arztbesuch eine Urankugel im Blutkreis entdeckt. Aber Hugoslawien? Venezuela, Iran, Weissrußland, Nordkorea sollte man in Folge besser meiden. Vermutlich wird man im venezoelanischen Staatsfernsehen als "Pitiyankee" (Lakai der USA) oder "Lacayo del Imperio" (Lakai der USA) beschimpft. Insgesamt erscheint das Risiko überschaubar.
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Diese ganzen südländischen Bananenbieger nehmen sich irgendwie viel zu wichtig mit ihrer Revoluzzerkacke. Sollten mal lieber der Arsch bewegen und die Wirtschaft des Landes in Schwung bringen als laut fluchend über die "Kapitalisten" mit dem Gewehr durchs Unterholz zu staksen ... Basta!
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Meines Wissens erstmal, dass so etwas semi-öffentlich versteigert wird.
Spion vs. Spion 2.0
Eine Art Citizen James Bond.
Long Tail Mossad.
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Fokussiere das alles natürlich stärker als der Durchschnitt in D. Hat persönliche Gründe. Vergleiche sind immer schwierig, aber Rückschlüsse sind schon möglich.
Das aggressiv klassenkämpferische Wesen des venezoelanischen und bolivianischen Politikbetriebs besitzt imho einfach Parallelen zu unserer LINKEN sowie der höchst selektiven, einseitigen und häufigen Berichterstattung der in einem Teil unseres Landes erfolgreichen Zeitung "Neues Deutschland" zu eben diesen beiden wirklich kleinen Ländern.
Die Ergebnisse der stark ideologisierten und polarisierenden Politik sind für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in jenen Teilen der Meere des Südens katastrophal und haben die Tendenz in einer Spiralbewegung zu immer größeren Spannungen zu führen, ohne dass Probleme wirklich angegangen werden.
Zeitgleich gibts in den blairistisch-sozialdemokratischen Chile und Brasilien Ruhe, einen langsamen aber stetigen Ausbau des im Vergleich zu hier stark unterentwickelten Sozialstaats, eine langsam wachsende, oft hart kämpfende Mittelschicht und tief in der Gesellschaft im Vergleich zu vorherigen Generation höchst bemerkenswerte Diskurse und Aktivitäten im traditionellen Problemfeld der Bildungspolitik. Letzteres basiert stark auf private Emails.
Weite Teile der LINKE sind wie Bolivien und Venezuela Zombies aus dem 20. Jahrhundert, die schon damals nur eine plausible (aber falsche) Retorik aber keine Lösungen anboten. Und auch zu den gleichen Problemlagen führten.
Meine Landkarte diesbezüglich.
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... und zu meiner anderen vergangenen Obstination ist auch alles gesagt:
http://www.lotus911.com/nathan/escape.nsf/d6plinks/NTFN-7JB6W5
(inklusive Kommentare)