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Sonstiges => Offtopic => Thema gestartet von: klaussal am 02.06.08 - 15:36:27
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Staatsschulden steigen auf 1.553.100.000.000 Euro an.
Die Verschuldung von Bund, Ländern und Gemeinden steigt immer weiter, allen Sparmaßnahmen zum Trotz: zum Jahreswechsel waren es mehr als eineinhalb Billionen Euro. Jeder Bundesbürger steht demnach mit durchschnittlich 18.880 Euro in der Kreide.
Quelle: spiegel.de
Kann man eigentlich noch ruhig schlafen ? Oder ist das eine Höhe, wo man sagt, ist ja eh
sch....egal ?
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Sind ja nicht deren Schulden.
Ausserdem höre ich immer nur wie sie sich brüsten, das die Neuverschuldung sinkt...
Von den bestehenden Schulden redet keiner...
Schuldenuhr Bund der Steuerzahler (http://www.steuerzahler.de/webcom/show_softlink.php/_c-33/i.html)
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Die Tendenz ist gar nicht mal so schlecht.
Relevant ist eigentlich der Quotient Kosten des Schuldendienst / BIP. Der sollte im letzten Jahr abgenommen haben, da sich ja die öffentlichen Haushalte insgesamt nicht mehr verschuldet haben.
Hier ist eine Tabelle der Verschuldungen der öffentlichen Haushalte aller Länder. http://tinyurl.com/27vozo
Vieles würde man so da nicht erwarten.
Europäische Länder sind tendentiell stark verschuldet. Am verschuldesten ist Japan.
Dass eine ständige Mehrverschuldung kein Naturgesetz ist, sieht man daran, dass viele in den 80ern überschuldete lateinamerikanische Staaten sich erfolgreich entschuldet haben (Chile, Brasilien, Argentinien). Auf die lasten Schulden aber auch stärker, da sie auf dem freien Kapitalmarkt aufgrund gewisser Aktionen in der Vergangenheit mehr Zinsen bezahlen müssen als Deutschland.
Auch viele Nord- und Westeuropäische Länder sowie Spanien konnten sich in den letzten Jahren entschulden.
Die Wiedervereinigung hat natürlich eine Menge extra-Kosten mit sich gebracht.
Solange die Neuverschuldung unter dem BIP-Wachstum liegt, kann man das als Entschuldung werten, weil dann ja ein geringerer Anteil des gesamten Volkseinkommens für Zinszahlungen ausgegeben werden muß.
Die Tendenz stimmt jedenfalls. Auf globaler Ebene ist die Verschuldung öffentlicher Haushalte in den letzten Jahren deutlich ausser Mode gekommen (ausser in Spezialfällen wie Hugoslawien -> Venezuela). Der oft gebashte IWF entläßt Leute, weil der ihre Kredite für Länder, bei denen der freie Markt das Hantuch geschmissen hat, nicht mehr nachgefragt werden.
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Irgendwer muss wohl seit vorgestern n paar Euronen in die Staatskasse gesteckt haben.
Sind doch nur noch 1.496.294.635.222 Euro; ist doch gar nicht mehr so schlimm ;D
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und irgendwer gibts schon wieder aus: 1.496.294.801.604
und steigt und steigt... :-\
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... aber nur um ca. 480€ pro Sekunde..... ;D
Wenn man sich dann noch überlegt, dass davon manche Familie 1 Monat auskommen muss,......
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Ich sag mal so, meine Mutter bekommt 100€ mehr an Rente...
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... aber nur um ca. 480€ pro Sekunde..... ;D
Wenn man sich dann noch überlegt, dass davon manche Familie 1 Monat auskommen muss,......
Ich habe das eben mal so kurz überschlagen. Bei 500 EUR Rente im Monat bei 25.000.000 Rentenempfängern sind 480 EUR pro Sekunde ein Zehntel dessen, was pro Sekunde an Renten aufgebracht werden muss.
Das nur, um sich mal die Dimensionen vor Augen zu führen.
Bernhard
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Hm, wie wär's, wenn Frau Merkel mal höflich bei Dagobert Duck nach einer kleinen Spende fragt? Bei den Fantastillionen, die der hat, sollte das doch drin sein, oder?
Nee, mal im ernst: wenn wir 1.5 Billionen Staatsschulden haben, und es uns eigentlich "ganz gut" geht, wie hoch sind dann erst die Staatsschulden in Ländern, bei denen das nicht so ist? (Grübel)
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Ich find das weitgehend unnötige Panikmache.
Solange die Neuverschuldung unter dem BIP-Wachstum liegt, sinkt die Last der Gesamtverschuldung.
Das ist die aktuelle Situation.
Im Mittelalter rannten auch öfters mal Leute rum und meinten: "Morgen ist Weltuntergang".
So kommt mir das politische Internet des öfteren vor.
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und es uns eigentlich "ganz gut" geht, wie hoch sind dann erst die Staatsschulden in Ländern, bei denen das nicht so ist? (Grübel)
Hier ist die Liste: https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/rankorder/2186rank.html
Die höchste Verschuldung (bezogen aufs BIP) hat Japan.
Wir liegen auf Platz 21. D.h. 20 Länder sind mehr verschuldet als wir und 125 weniger.
Estland, Chile, Luxemburg, Rußland, Lybien, Algerien haben fast gar keine Verschuldung der öffentlichen Haushalte.
Reichere Länder sind heute tendentiell eher mehr verschuldet als ärmere Länder. Da gibts aber eine Menge Ausnahmen.
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ich bin kein Politiker, kann aber stattdessen rechnen, ich gebe bzw. kann nur ausgeben, was ich kurz- oder mittelfristig wieder einnehmen kann...
Es sei denn, ich kann die Ausgaben auf andere umlegen... Dann kann ich natürlich reingreifen in das Säckl. Spätestens in ca. 285 Jahren nehm ich die Kohle aufgrund genialer Ideen wieder ein!
Aber WER gibt mir dann das Geld ?! Schlimmer gehts nimmer, in diesem Land der Denker und Dichter, hab ich das Gefühl...
Aber bestimmt nur ich ;-)
Jo
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Ausserdem höre ich immer nur wie sie sich brüsten, das die Neuverschuldung sinkt...
... also wenn ich im Jahr nicht mehr 2 Kilo zunehme, sondern nur noch ein Kilo, dann heißt das eben noch lange nicht, daß ich abnehme - oder ? ;D ;D ;D
Toni
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Wenn du bei dem Kilo Zunahme um 2 cm wächst, ist das völlig i.O.
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Mal abgesehen von den ganzen Schulden...
Dabei wurmt doch viel mehr wie unsere Politiker das Geld verprassen, dann nehmen die da mal eben 10 Mille Kredit auf, und was kommt raus, eine Brücke die nicht genutzt werden kann, weil diese zu nah an einer anderen liegt... oder so.
Und wenn ich mir überlege, wieviel steuern wir zahlen. Genusssteuer, Ökosteuer, Mehrwersteuer, Mineralölsteuer, Lohnsteuer, Gewinnsteuer, Autosteuern, Vermögenssteuern...
Da ja alles doppelt und dreifach versteuert ist, frag ich mich doch mal wie das eigentlich sein kann -.-
PS: Ich wünscht mein Konto würde mal für ein paar Stunden so ansteigen, aber nicht in die Miesen anders rum ;).
MFG Michael
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Übel kann einem werden, wenn man sieht, wer vor Deutschland in der Liste liegt. Bis auf Japan sind das alles Kandidaten, die ich wirtschaftlich eher nicht als Vorbild nehmen würde.
Was auch in den Zahlen fehlt ist die Verschuldung durch Zusagen, die noch gar nicht eingelöst sind, wie z.B. die steigenden Beamtenpensionen.
Mit der Mehrwertsteuererhöhung um 3%, sowie dem aktuell guten Wirtschaftswachstum wurden die Steuereinnahmen signifikant erhöht - und dennoch gibt es weitere Verschuldung - das ist, was mich befürchten lässt, dass das Verwaltungssystem einfach nicht in der Lage ist, mit dem Geld der Bürger verantwortlich umzugehen. Ins Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler zu sehen traue ich mich gar nicht erst.
Und da ich keine mögliche Regierungskoalition am Horizont sehe, die das aus meiner Sicht mit hoher Wahrscheinlichkeit ändern kann oder wird, habe ich schon ein schlechtes Gefühl...
ABER: Das ist vermutlich einfach 'German Angst' oder 'Weltschmerz'
http://de.wikipedia.org/wiki/German_Angst (http://de.wikipedia.org/wiki/German_Angst)
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltschmerz (http://de.wikipedia.org/wiki/Weltschmerz)
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FJS erklärt die Staatsverschuldung http://de.youtube.com/watch?v=_ubOfmJulkw
Irgendwie hatten die Reden viel mehr Charm als das heutige Gesülze
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In den letzten Jahren hat sich das eigentlich ziemlich ok entwickelt.
Der weitaus größte Ausgabenposten sind Sozialausgaben.
Viele Deutsche wissen einfach nicht, dass unser Niveau hier auch gegenüber vielen Industrienationen sehr gut ist.
Im übrigen sind gewaltige Massen an Investitionen in die ehemalige DDR geflossen. Das läßt sich klar mit Zahlen belegen.
Unter diesen Bedingungen haben unsere Politiker keine schlechte Arbeit geleistet.
Vor allem fließt jetzt auch anteilig wieder mehr Geld in Forschung und sonstige Investitionen.
Wirklich die Frage, wie weit wir unseren Sozialstaat weiter beschneiden wollen.
In Staaten, die sehr schnell ihre Staatsschulden reduzieren mußten, weil sie nämlich keine günstigen Kredite mehr bekamen, ging der Schuldenabbau einher mit einem Sozialstaatsabbau, der eindeutig außerhalb der Vorstellungskraft aller aktuell lebenden deutschen Generationen liegt.
Ich find unsere Politiker wesentlich kompetenter als das Gequake von libertär und links.
Ein Volk das offenbar zu 14% so einen anti-Verantwortungs Verein wie die LINKE zu wählen gedenkt, hat die überhaupt nicht verdient.
Wichtig ist das Verhältnis Verschuldung / BIP und da wurde die Trendwende bereits erreicht.
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Wie gesagt, vielleicht meine persönliche 'german angst'
Aber, wenn Tiefensee sagt, dass der Solidaritätszuschlag nicht mehr für den Osten verwendet werden soll und dann messerscharf schließt, dass man mit dem Geld automatisch was anderes machen soll (Förderung im Westen), dann finde ich das beängstigend, dass der nicht mal auf die Idee kommt, dass man den Soli dann auch - wie ursprünglich angekündigt - wegfallen lassen kann.
Dieses kategorische Ausschliessen, ja nicht mal an die Möglichkeit denken - macht mir Sorgen.
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Dieses kategorische Ausschliessen, ja nicht mal an die Möglichkeit denken - macht mir Sorgen.
Woher willst Du das wissen? Diese Möglichkeit des generellen Auslaufen des Solis wurde doch schon viel diskutiert. Und dass sich nun Bürger (!) aus den alten Bundesländern melden und darüber klagen, dass das Geld (für Neufünfland) bei ihnen fehlt und dort zwei Jahrzehnte lang trotz Notwendigkeit fast nichts an Förderung (Einnahmen-Umverteilung) da war, ist sicherlich auch verständlich. Dass das "die" Politiker anerkennen und reflektieren, sollte eigentlich positiv vermerkt werden.
Ende Februar war ich auf einer Tour erst in Jena (meine Geburtsstadt einerseits und einer der, wenn nicht *die* Boomtown in Neufünfland, und dazu viel aus eigener (Wirtschafts-)kraft) und gleich anschliessend in Gelsenkirchen. Dieser Unterschied hat mich fast umgehauen ... Das Geld, dass den Bürgern Deutschlands gegönnt wird, muss bald anders verteilt werden. Ein irgendwann entvölkertes Sachsen-Anhalt oder "Westpolen" wird sich auch mit noch so viel Geld nicht wirksam aufhalten lassen - das Geld muss dahin, wo die Menschen sind.
Völlig abgesehen davon nimmt der "Deppenanteil" unter den Politikern natürlich wirklich zu. Und zu den "Deppen" gehören ja vor allem auch die, die diese Leute in diese Ämter heben. Wenn ich mir zum Beispiel einen Herrn Seehofer anschaue ... Bei was war der mal nicht hilflos und hat nicht den Zorn der Betroffenen hervorgerufen? Herr Beck ... Nein, das lasse ich jetzt lieber (als jemand, der sicherlich am ehesten der Sozialdemokratie zuzuordnen wäre).
Ein deutliches Zeichen, dass das Barometer momentan den "Etablierten" anzeigt, dass endlich etwas passieren muss, sind die Erfolge (leider kann man das nicht in Anführungszeichen setzen) der "Verführer" von rechts und links. Die LINKE ist für mich dabei das deutlichere Zeichen an das "Establishment". Die Scheiss-Nazis sind einfach ausschliesslich übel.
Bernhard
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Ich wüßte nicht, wo die LINKE anti-Establishment wäre.
Die produzieren polarisierenden Ideologie-Unsinn im Stile des 20. Jhdt. Wirklich erfolgreiche Staaten besitzen ein ideologisch eher niedriges Profil.
Von skandinavischen Sozialdemokraten hörst du kein großes Zetern über den bösen Westen oder den Neoliberalismus.
Wirklich gute Kritik-Anstöße kommen für mich von
- Paul Krugman
- Joseph Stiglitz
- Ha-Joon Chang
Das ist meilenweit entfernt vom lauwarmen und schlecht durchdachten Populismus der LINKEN oder der Libertären. In sich plausibel aber völlig falsch.
Die ideologischen Debatten lenken von einer pragmatischen Anpassung dieses Landes an die sich nun einmal veränderten Rahmenbedingungen nur ab. Dies soll natürlich auch Unterstützung von Bevölkerungsgruppen, die gefährdet sind, unter die Räder zu geraten, beinhalten. Nur ist dieser Klassenkampf einfach nicht zielführend. Dieser revolutionöre Wille alles ändern zu wollen sowieso nicht. Und dieser naive Kinderglaube, der Staat wäre grundsätzlich schlecht auf der anderen Seite auch nicht. Schliesslich haben wir auch linke Themen zu lösen. Z.B. hat die Durchläßigkeit dieser Gesellschaft für ärmere Schichten in den letzten Jahren überhaupt nicht funktioniert. Und ich hab türkischstämmige Kollegen, deren Eltern aus Anatolien stammen. Nur gehören solche Leute zunehmend einer Minderheit an. Beide meiner Großväter waren spätestens ab ihren 40ern einfache Arbeiter.
Ich würds auch einfach nicht zu schwarz malen. Viele Leute sind sich einfach der Unterschiede in persönlicher Abgesichertheit zwischen hier und selbst mittel-wohlständigen Ländern in Osteuropa und Lateinamerika einfach nicht bewußt. Und in der Verschuldung der öffentlichen Haushalte gabs eher eine positive Entwicklung. Gerade die Kommunen haben das viel besser in den Griff bekommen. Ich rechne damit, dass sich der Druck auf den Arbeitsmarkt einfach schon durch den Aufholprozeß in Osteuropa etwas lindern wird. Der war natürlich extrem, in den letzten Jahren.
Einfache Patentlösungen gibts eh nicht. Die Länder mit einer langfristigeren, nachhaltigen positiven Entwicklung wie z.B. Südkorea oder in gewisser Hinsicht auch Chile oder meinetwegen Brasilien folgen einfach keiner klaren, einfachen ideologischen Linie. Es ist ein permanentes Abwägen. Keine großen Wahrheiten oder "Kampf" gegen den "status quo". Ich denke Skandinavien funktioniert ähnlich. Das ist für mich Politik. Und nicht diese in sich plausibel aber völlig falsch argumentierenden Radikalinskis von egal welcher Seite.
Das macht venezoelanische Politik gerade so interessant. Da hat ein Radikalinski die Macht, besitzt gute Umstände (Ölpreis), hat ein großes emphatisches Talent. Nur ist seine Politik absolut nicht zielführend und ist auf die Art in Lateinamerika schon mehrmals gegen den Baum gefahren. Davon sind wir gottseidank weit entfernt.
Mein Problem mit Ostdeutschland ist nicht das fehlende Geld, sondern mehr die Tatsache, dass weite Bevölkerungsteile sich einfach nicht zugehörig fühlen. Neues Deutschland - sicher nicht von allen aber viel gelesen - agitiert geradezu gegen Dinge, die ich als z.T. durchaus schützenswerte Tradition ansehe. Die kamen natürlich dazu, als die Bundesrepublik aus verschiedenen Gründen auf problematische Zeiten zusteuerte. Kleinere Länder proftitierten von dem europäischen Einigungsprozeß und Euro vielleicht stärker wie wir. UK war irgendwie wacher.
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Natürlich weiß ich nicht, ob der Herr Tiefensee, dass nicht doch reflektiert hat.
Jedenfalls kam das bei mir nicht so an.
Und ob das nun sinnvoller ist den Soli zu streichen oder anderen Zwecken zukommen zu lassen weiss ich auch nicht.
Erschreckend fand ich eben nur, dass bei mir der Eindruck entstand, dass über Steuerentlastungen nicht mal nachgedacht wird, dass denen nicht mehr bewusst ist, woher das Geld kommt, dass sie da ausgeben.
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Würd das schon so werten, dass die einen ausgeglichenen Haushalt anstreben. Für mich war der Haushalt 2007 mehr als ausgeglichen, weil eben das BIP stärker stieg als die Neuverschuldung.
Die Agenda 2010 war für meinen Geschmack erstmal genug Liberalismus.
Dann leisten wir uns noch eine recht teure Industriepolitik bei erneuerbaren Energien/Energieeinsparung. Ich finds eher gut als schlecht.
Ich hätte neben der IKB noch direkt die Landesbanken mitverkauft. Das ist einfach nicht Aufgabe des Staates.
Ansonsten bewirkt die Globalisierung schon so eine Lasten- und Nutzenverteilung, dass man da gewisse ausgleichende Elemente (Sozialstaat) braucht.
Und alles kann der Markt eben auch nicht regeln. Sieht man etwa an der Finanzkrise. Praktisch gabs da schon gewaltige moral hazzard Wirkungen (Leute konnten gewaltige Risiken auf sich nehmen und andree müssen dafür bluten). Das bedeutet selbstverständlich nicht, das gesamte System auszuschütten. Oder bei ca. 30% Umverteilung/BIP rumzuquaken "Verluste werden sozialisiert, Gewinne privatisiert".
Mit Venezuela existiert ja ein Beispiel, in dem die Forderungen der Linken nach Verstaatlichung tatsächlich umgesetzt werden. Die Ergebnisse sind katastrophal und werden jetzt nur für sehr naive Leute durch den Ölpreis verdeckt. Etwa ist die Absenkung von Leuten unterhalb der Armutsgrenze in Vergleich zu früheren Zeiten steigender Ölpreise geradezu lachhaft. Wenn das Land dann vom großen Hurrikan getroffen wird, werden sich die Euro-Linken einen neuen Befreiungshelden suchen, dem sie ganz doll finden können. So sind sie eben. ???
Wir sollten uns aber einen Weg in der Mitte suchen.
In Chile z.B. gibts eine für Eltern extrem unübersichtliche und potentiell kostspielige Situation im Schulwesen. Keine der kettensägen-massaker-anti-kommunistisch-liberalen bis sozialistisch-liberalen Regierungen konnte das Problem richtig angehen.
Oder China mit seinem anti-liberalen politischen System/Meinungsfreiheit ist öffentliche-Güter-bereitstellmässig wesentlich effektiver als das demokratische und meinungsfreie Indien. Für outcasts im Bundesstaat Bihar wärs umgekehrt besser. Hätte Südkorea 1960 einem wirtschaftspolitischen Liberalismus gefolgt, wären die heute Reisfarmer.
Ich find, die Debatte sollte weniger aufgeregt sein und sich mehr auf die pragmatischen Details fokussieren.