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Sonstiges => Offtopic => Thema gestartet von: eknori am 31.03.08 - 18:23:45

Titel: Muss Software funktionieren?
Beitrag von: eknori am 31.03.08 - 18:23:45
Stellt euch mal ( vereinfacht dargestellt ) die folgende Situation vor:
Ihr kauft  ( gegen Zahlung von Geld, also keine Freeware ) ein Softwareprodukt. Dieses besitzt 5 Funktionen, die man dem User über eine zentrale Konfiguration anbieten kann.
Im ersten Informationsgespräch einigt man sich, daß 1 der 5 Funktionen dem User nicht notwendigerweise zugänglich sein muss.

Als Käufer entscheidest du dich aber später, diese Funktion doch zu nutzen. Problem: Die Funktion funktioniert nicht funktionabel ...

Der Hersteller sagt: "Die Funktion wollten Sie doch gar nicht ...Wir können Ihnen daß aber gerne nach Einwurf neuer Münzen funktionstüchtig machen ... "

 ??? ??? Aha ... So ist das also heutzutage. Wie gesagt, es handelt sich nicht um eine Individuallösung, sondern um Standardsoftware ( nein, nicht die mit den 3 Buchstaben ).


Titel: Re: Muss Software funktionieren?
Beitrag von: koehlerbv am 31.03.08 - 18:40:33
So macht man sich "Freunde" ... und wird ganz bestimmt nicht Haus- und Hoflieferant des Kunden. Wie dumm muss man sein, um so etwas zu verzapfen?
Ich habe heute in Stuttgart (weider mal - und ich fahre bestens damit) das Gegenteil gemacht: Kunde interessiert sich für ein Produkt. Produkt ist teuer, weil sehr aufwändig. Kuinde sagt: Wir bräuchten aber noch die - um beim Beispiel zu bleiben - Funktion 6 (von 5). Ich kenne die anderen Kunden - die sind nur noch nicht auf die Idee gekommen und würden sich auch über Funktion 6 freuen. Also wird sie eingebaut: Kunde (in Stuttgart) freut sich, die anderen auch (wenn sie es denn brauchen - ein Kreuz zur Aktivierung reicht aus) und wissen, warum sie Wartungsgebühren bezahlen.

Ich verstehe echt nicht, warum nicht wenige Firmen ihre Kunden oder potentiellen Kunden dermassen verprellen. Meine Erfahrung: Mangelnde firmeninterne Motivation und ebenso mangelnder Zusammenhalt. Zudem wird der König nicht erkannt ... und das ist eben nicht der Geschäftsführer.

Bernhard
Titel: Re: Muss Software funktionieren?
Beitrag von: eknori am 31.03.08 - 18:49:12
Unabhängig von der funktionierenden Funktion passierte auch noch Folgendes:

Als ich die Software zu Testzwecken mal auf meine Datenbank losgelassen habe, kam auch prompt und reproduzierbar eine freundliche Fehlermeldung: "Ich habe da was nicht gefunden". Die Meldung quiekt sich aber nicht über das WAS aus.
Ich habe dann mal den Hersteller gefragt: "Kannst mal bitte debuggen? Ich habe den Code ja nicht" "Da müssen Sie IBM fragen, das ist eine Notes Fehlermeldung".

Ich habe dann mal IBM gefragt; "Da müssen Sie sich schon an den Hersteller des 3rd Feten Produkts wenden, da haben wir nix mit zu schaffen."

Hmm, danke für die Info. Die Datenbank funktioniert übrigens seit 7 Jahren einwandfrei.
Titel: Re: Muss Software funktionieren?
Beitrag von: guesswho am 31.03.08 - 19:24:20
naja, gibts eben  ;D

Fehler in fremden Umgebungen kann kein Entwickler ausschliessen, aber bisschen Mühe muss schon sein.

meine 2 Cent
Jo
Titel: Re: Muss Software funktionieren?
Beitrag von: eknori am 15.04.08 - 17:32:16
Es gibt da noch eine Nicht-Funktion in der SOftware:

Man kann ( wenn es denn funktionieren würde ) mehere Datenbanken beackern, wenn man eine Gruppe aus dem Adressbuch auswählt. Die Software löst dann diese gruppe zur Laufzeit aus ... Wie gesagt, wenn es denn funktionieren würde.

Alternativ kann man aber auch mit Wildcards arbeiten. Das kennt man ja. Man trägt ein Verzeichnis ein + *.nsf oder was einem sonst noch so in den Sinn kommt. Hier beackert die Software dann alle Datenbanken in dem Verzeichnis. Sollte man erwarten. Wenn es denn funktionieren würde ...

Den Test mit Unterverzeichnissen habe ich dann erst mal nicht gemacht ...

Hat ja auch keine Eile; ein Fix für die Fehler ist ja erst im August verfügbar. Ob es dann fuktioniert  :-:
Titel: Re: Muss Software funktionieren?
Beitrag von: ata am 15.04.08 - 18:22:41
... was macht die Software denn geheimnisvolles?

Toni
Titel: Re: Muss Software funktionieren?
Beitrag von: eknori am 15.04.08 - 18:34:36
Mails archivieren.  Soll sie zumindest lt. Angaben des Herstellers ... So ganz traue ich dem aber mitlerweile nicht mehr.
Funktionales Ziel scheint mir eher zu sein, den Anwender in den Wahnsinn zu treiben .
Titel: Re: Muss Software funktionieren?
Beitrag von: guesswho am 15.04.08 - 19:17:06
Hallo Ulrich,

kannst du auch noch einen Hinweis geben, welche Software das ist. Könnte man ja vielleicht rechtzeitig die Finger von lassen...

Jo
Titel: Re: Muss Software funktionieren?
Beitrag von: koehlerbv am 15.04.08 - 19:33:34
Ich glaube, da reicht ein Link auf den Thread, den Ulrich schon mal zum Thema Archivierung aufgemacht hat, oder? Ulrich, hast Du den parat?

Ich begegne solch einem Sch**ss andauernd - frustrierte Kunden, die schon x-tausend EUR in den Sand gesetzt haben. Und dann sage ich: Das geht doch ganz einfach - und der Kunde (vollkommend frustriert): "Und jetzt muss ich nochmal dafür bezahlen, damit es endlich funktioniert!". Unbefriedigend, und: Vielen Dank, "Kollegen", für den Mist, den Ihr da verbockt habt.

Härtefall in diesem Jahr: Kunde (ein nicht ganz kleines Finanzunternehmen) wünscht eine Archivierung (aber auf ganz anderem Level, als es Ulrichs Firma braucht). Der bisherige Dienstleister hat sich da drei Jahre lang dran versucht - ohne jedes Resultat. Ich hatte jetzt eigentlich schon ein Legitimierungsproblem, als ich sagte, dass  - zusammen mit meinen fertigen Routinen - ich da weniger als eine Woche benötigen würde (mit Garantie!).

Es laufen so viele Deppen auf dieser Welt herum ... Und so lange nicht immer wirkliche Fachleute die Entscheidungen treffen, sondern an vielen Stellen "Manager", wird das auch nicht besser.

Bernhard
Titel: Re: Muss Software funktionieren?
Beitrag von: guesswho am 15.04.08 - 19:40:48
Hallo Bernhard,

ok, wusste nicht, dass es sich um das selbe Stück Software aus dem damaligen Thread handelt. Mit so viel Unvermögen hatte ich nicht gerechnet...

Jo
Titel: Re: Muss Software funktionieren?
Beitrag von: flaite am 15.04.08 - 19:43:12
Kommt eben immer auch auf die Nebenbedingungen an.
Hab hier sowas. Z.B. hat Damien Katz 1999 etwas in die Sandbox gestellt, mit dem man prima von aussen code in Design Bibliotheken, Datenbank-Scripte u.ä. schiessen kann. Nur macht das eben ab 15 kb Code in den Design-Dokumenten die Grätsche... und ich hab ein kleines DXL Projekt.
Ich glaub auch nicht, dass andere Archivierungssoftware wirklich einfacher ist.
Die muss eben mit sehr vielen verschiedenen Typen von Dateien zurechtkommen, hält lange IO-Verbindungen offen und dabei können immer Prozesse hängenbleiben... Parallele Prozesse.
Titel: Re: Muss Software funktionieren?
Beitrag von: koehlerbv am 15.04.08 - 19:56:57
... wusste nicht, dass es sich um das selbe Stück Software aus dem damaligen Thread handelt...

Jo, ich weiss es auch nicht - ich vermute nur. Aber das "Spiel" ist ja immer das gleiche ...

Mit so viel Unvermögen hatte ich nicht gerechnet...

Damit muss man immer rechnen. Wir kennen bei Ulrichs Lieferantenproblem zwar eventuell nur die Spitze des Eisbergs, aber ich habe schon weitaus schlimmeres erlebt. Und dabei sind jedesmal zigtausend Einheiten (oder mehr) der damals bei uns geltenden Währungen geflossen ...

Bernhard
Titel: Re: Muss Software funktionieren?
Beitrag von: eknori am 16.04.08 - 06:47:52
Zitat
ok, wusste nicht, dass es sich um das selbe Stück Software aus dem damaligen Thread handelt
genau darum geht es ( immer noch )

Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich noch ganz schreiben.

@Axel: Ist schon klar, daß es bei einer solchen Komplexität immer einmal haken kann.

Hier geht es aber um grundlegende Funktionalitäten. Ich werde auch den Eindruck nicht los, daß der Hersteller ganz genau weiss, wo es Probleme gibt.
Ich habe auch noch weitere Dinge in der Pipeline. Und die sind wahrlich nicht mehr lustig ...

Frage mich nur, ob die , die die Software bereits im Einsatz haben, diese Probleme nicht haben. Oder ignorieren die solche Sachen einfach ?
Titel: Re: Muss Software funktionieren?
Beitrag von: MaVo am 16.04.08 - 08:55:15
...

Es laufen so viele Deppen auf dieser Welt herum ... Und so lange nicht immer wirkliche Fachleute die Entscheidungen treffen, sondern an vielen Stellen "Manager", wird das auch nicht besser.

wie wahr ... und am Ende müssen die Fachleute, die nicht dazu befragt wurden, die Sache ausführen bzw. im schlimmsten Fall als rettende Feuerwehr eingreifen, um zu retten, was noch zu retten ist.
Titel: Re: Muss Software funktionieren?
Beitrag von: flaite am 16.04.08 - 09:29:35
@Axel: Ist schon klar, daß es bei einer solchen Komplexität immer einmal haken kann.
Ist mir auch klar, dass du das weisst.  ;)
Im Namen des größeren Guten könnten die zumindest für ein bischen Transparenz sorgen, woran es denn nun technisch liegt. Glaub schon, dass die wissen an welchen Stellen das haken kann, aber die Mentalität ist wohl, dass man da aus Busyneßgründen nicht spricht. Würd mich an deiner Stelle auch wahnsinnig machen. 
Hab das aber auch oft gerade bei diesen nicht billigen Archivierungssystemen gehört.
- Ohne mich da wirklich tiefer mit auszukennen, aber längere Datei-Operationen sind irgendwie manchmal nicht immer 100% stabil. Hatte selbst das Problem bei meinem Eclipse Plug-in
- und war auch zwar an diesem Punkt nicht maßgeblich aber immerhin an einem Archivierungsprojekt beteiligt, dass freundlich ausgedrückt länger dauerte als zunächst geplant.
- Oder Versionierungssysteme. Da werden ja auch viele Files hin und hergeschoben. Hab bei den Anwendern die Team/CleanUp und Project/Clean rot eingekringelt. Ansonsten kann man das nicht benutzen und im Prinzip braucht man die nur, wenn etwas nicht so läuft. Mir fehlen da aber die Kenntnisse um zu wissen, was da tief im System schief läuft. Will mich da aber ein bischen reinlesen, weil mir das immer wieder über den Weg läuft. Das ist ja das gute an den Datenbanken egal ob relational oder Dokument-orientiert. Das ist wirklich stabiler. Achso. Die openSource xml-Datenbank Xindice hat bei mir auch zu massiven Problemen auf Dateiebene geführt.  ::)

Von Deppen würd ich da gar nicht sprechen. Es fehlt in diesem Bereich einfach an Transparenz und das wird eben ausgenutzt.

Gruß Axel