Das Notes Forum
Sonstiges => Offtopic => Thema gestartet von: Bruce Willis am 19.10.05 - 14:16:26
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Hallo,
da die Arbeit mit Lotus Notes ein sehr hohes Intelligenzniveau voraussetzt, ist dieses Forum bestimmt der beste Platzt (im ganzen deutschsprachigen Internet-Raum), um die folgende Frage zu stellen:
Was bedeutet eigentlich "Mut zur Lücke"? :-:
Wie kann man das mit anderen Worten beschreiben?
Beispiel(e) der Anwendung?
Gruß
Leo
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Das ist die Kühnheit des Fahranfängers beim Einparken ;D
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http://www.akrue.privat.t-online.de/dumm39.htm
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Das heißt, dass du nicht auf alles vorbereitet bist und hoffst, dass diese Tatsache keine negativen Folgen hat.
Deine Vorbereitung hat also Lücken.
Beispiel ist ein fiktiver Schüler beim Vorbereiten auf eine Prüfung. "Ich hab keine Lust mehr, das zu lernen, das wird schon nicht dran kommen. Mut zur Lücke."
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Die negative Folge eines Mutes zur Lücke ist, dass quasi jede Katastrophe auf einer Fehleinschätzung beruht.
Andererseits ist es philosophisch gesehen die Erkenntnis der eigenen Unvollkommenheit, quasi Sokrates folgend: Ich weiss, dass ich nichts weiss und auch nicht alles wissen kann und es daher auch nicht will, weil unerfüllbare Ziele unglücklich machen.
Wirtschaftswissenschaftlich entspricht sie dem Pareto Prinzip (80:20 Regel) oder auch einer Kosten/Nutzen Abwägung mit impliziter Risikoabschätzung.
Ein Wort, dass den Mut zur Lücke ganz gut beschreibt ist 'Effizienz'
Im Fussball ist es der Mut des Liberos/der Abwehrspieler mit in nach vorne zu gehen und hinten eine Lücke zu hinterlassen
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Go ist ein ziemlich gutes Modell für "Mut zur Lücke".
Es geht darum, Gebiete einzukreisen, die gegnerische Ausdehnung zu stoppen:
http://senseis.xmp.net/?BeginnerGameSample2
Hier sieht man wie sich die Lücken langsam schliessen (sehr friedliches Beispiel).
Man braucht Lücken, da man sonst mit dem Gebieteaufbau nicht vorankommt.
Es gibt aber gerade gegen stärkere Gegner Lücken, die fatal sind. D.h. der Gegner bricht durch sie ein, schneidet dein Land in 2 Teile und deine Gruppen sterben. ::)
Bei Pareto 80-20 ist es imho wichtig zu erkennen, was die 20% sind, die erstmal nicht so wichtig sind und 80% der Arbeit machen. Baut man einen Turm und deklariert einen tragenden Stützpfeiler als erstmal nicht so wichtig, dann stürzt der Turm irgendwann ein.
Wichtig ist in einer Risikoanalyse zu erkennen, wo Lücken gelassen werden können.
Und da kann man sich ziemlich vertun.
Für diese Risikoanalyse benötigt man eine Menge an Information.
Und es ist natürlich auch immer die Frage von Kosten und Nutzen. Ich neige z.B. seit Jahren dazu, dass ich "theoretisch" gelöste Kleinigkeiten offenlasse. Und bei einer größeren Menge solcher offenen Kleinigkeiten ist das irgendwann nicht mehr effizient. Deshalb arbeite ich seit ca. 3 Monaten in jedem Projekt mit einer Liste, in der ich eintrage und abhake. Das hilft. Wenn man nämlich die Lücke vergisst, dann ist das Offenlassen oft teurer als das Schliessen (auch wie beim Go).
Axel
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VIELEN DANK
an alle!
Gruß
Leo
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Um Bernhard fortzuführen... ;D
http://www.kunstparker.de/
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;D MOD