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Momentum verpasst

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pantelis.botsas:
@RiccardoVirzi: Die Vorgehensweise, einen externen Dienstleister ins Boot zu holen, um eine bestehende Notes-Anwendung durch eine Dritt-Applikation abzulösen, habe ich in den letzten 30 Jahren immer wieder erleben müssen. Das Ergebnis war immer eine unfertige Dritt-Applikation  :D.
Das Schlimme daran ist: während einige Domino-Entwickler die Möglichkeit gesehen haben, eine browserbasierte Lösung mit dem bereits bestehenden Domino-Backend für die Benutzer zu bauen (so, wie Du es auch aufgeführt hast) … haben die meisten anderen diese Vorgehensweise mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft (Notes ist besser, dauert alles viel zu lange, muss man alles neu machen, komische neue Sprachen und Frameworks, Lernverweigerung).

@DominoDancing: Irgendwie wird es weitergehen :) Die Kacheln kommen an anderer Stelle wieder :D
Interessanterweise stelle ich fest, dass gute Domino-Entwickler teilweise mehr über andere Datenbanksysteme wissen, als umgekehrt.
Mit über 50 muss man sich auch nicht mehr jeden Furz der Personalabteilungen gefallen lassen. Auch wenn es mir an manchen Tagen wirklich schwer fällt, bei absolut bodenlosen Sprüchen (Wie gut ist ihr Deutsch? Können Sie sich in Ihrem Alter vorstellen, sich in neue Technologien einzuarbeiten?) noch sachlich zu bleiben.
Gehaltspakete von 48T€/Jahr mit Personal- und Architekturverantwortung werden weiterhin ihre Fachkraft suchen müssen. Ohne mich.

@Tode: Das Feierabend-Bierchen haben wir in Freiburg leider nicht geschafft.
Mein Arbeitgeber dort hat auch Pläne gehabt - und hat mich dabei irgendwie vergessen.
Inzwischen habe ich meine nächste Station in Neu-Isenburg aus Eigenschutz verlassen. Vertriebler, die etwas mit IT machen. Gruselig. Dort muss man wirklich arbeiten wollen.
Ich versuche mich, aufgrund meiner Kenntnisse in Web-Frameworks und Produktentwicklung, neu aufzustellen. Ob ich am Ende meine Entwickler- / Architekturkenntnisse mitnutzen kann? Ich weiß es nicht.
Zertifikate und Auszeichnungen (wie Dein Beispiel zum "HCL Ambassador") bin ich auch hinterhergerannt. Und stelle fest, dass diese Anstecknadeln (Agile Transformation, Team Lead, Team Management, Product Ownership, Product Management, Product Discovery) keine Beachtung finden.

Ich würde mir wünschen, dass HCL die Kuh vom Eis bekommt. Dazu müssten sie aber die Nur-Server-Fokussierung aufweichen. Und dafür haben sie einfach nicht die richtigen Leute im Feld.

heini_schwammerl:
Man kann den Notes Client verteufeln und es gibt auch gute Gründe das zu tun, aber ohne ihn wäre das Produkt aus meiner Sicht schon längst komplett verstorben.

Man hat ja nie versucht den klassischen Client aufzuhübschen und damit das übergestülpte Eclipse wieder redundant zu machen. Das Ergebnis wäre vielleicht ein deutlich verschlankter Notes Client gewesen, der dann etwas aufgehübscht als Basis für Neues hätte dienen können.

So kompliziert sind die Designelemente nun auch nicht dass man die auf Basis von HTML / CSS, Javascript und mit ein wenig Lotusscript als proprietärer Zombie nicht auf Low Code Komponenten hätte umstellen können. Dann noch ein ordentliches Handling von Richtext / Mime und das hätte aus meiner Sicht schon etwas werden können.
 
Hat man dann erstmal alle Komponenten browserfähig gäbe es auch einen sanften Umstieg weg vom dicken Client hin zu einer reinen Web Plattform. Versucht hat man das ja, indem man den Classic Client in den Browser verfrachtet hat, nur behält dieser dann halt sämtliche Limitierungen des klassischen Clients bei. Und der Versuch mit dem Restyler war dann aus meiner Sicht auch eher zu kurz gedacht.

Letztendlich muss jeder selber entscheiden wie er mit der Plattform weitermachen wird. Von HCL erwarte ich diesbezüglich nicht viel, aber wenn man ehrlich ist gab es die letzten 18 Jahre schon keinen Rückenwind mehr.

Alles jammern hilft nichts. Die letzten Änderungen am Lizenzmodell wie die Komplettumstellung auf ein Mietmodell wird die Entscheidung für oder gegen die Plattform vielleicht noch einmal beschleunigen.
Aus meiner Sicht macht HCL hier einen strategischen Fehler, pushed allerdings kurzfristig vielleicht noch einmal die Umsätze. Bei uns sind ja damit auch die günstigeren "Nur Mai Und Kalender" Lizenzen weggefallen.
Grüße

Henning

jBubbleBoy:
Aus meinem Bekanntenkreis habe ich schon so etwas gehört: Früher gab’s bis zu 200 Bewerber, heute sind es vielleicht noch zwei oder drei. Und die Wünsche der Generation Z im IT-Bereich würde ich wie folgt zusammenfassen: Etwas mit KI, im Homeoffice und am liebsten eine 4-Tage-Woche, wegen Work-Life-Balance (natürlich gilt das nicht für alle). Tatsache ist, dass KI derzeit die treibende Kraft in der Entwicklung ist. Daher kann ich gut nachvollziehen, dass HCL Notes/Domino KI-Funktionen in sein Produkt integriert – auch wenn ich persönlich den praktischen Nutzen eher gering einschätze, aber man muss damit werben. Der Fachkräftemangel führt zudem dazu, dass individuelle Lösungen zunehmend in den Hintergrund treten und stattdessen verstärkt auf Standardlösungen in Cloud-Systemen gesetzt wird.

In Spiegel Online erschien ein schöner Artikel mit dem Titel „Ein Job fürs Leben, das ist vorbei“. Diese Artikel passt auch gut in die IT-Welt, denn die Entwicklungszyklen werden immer kürzer und alles verändert sich rasant. Und Ehrlich gesagt ist der Einstieg in neue Technologien mithilfe von KI noch nie so einfach wie heute, unruhig werde ich erst wenn tatsächlich AGI (menschenähnliche Intelligenz) entwickelt wird. Doch das ist Zukunftsmusik, denn in die Zukunft blicken oder gar vorherzusagen, ist schlicht unmöglich und das war vor 20 Jahren nicht anders ::)

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