Moin,
ich schließe mich Torstens Meinung an. Ich verwende den integrierten Sperrmechanismus ebenfalls in mehreren Anwendungen in Kombination mit nächtlichen Aufräumagenten und das sogar im Cluster. Selbst basteln (habe ich wie Torsten auch schon gemacht zu Zeiten bevor es den offiziellen Mechanismus gab) ist viel Aufwand für nichts, die Kompromisse die man dabei eingeht kann man sich mit deutlich weniger Aufwand mit der Standard-Sperre sparen.
Ursache für sporadisch übrig bleibende Sperren (und damit für den Aufräumagenten) sind entweder Crashs (selten) oder z.B. PC's die nach Inaktivität in den Energiesparmodus gegangen sind und den MA schlicht egal war dass sie da noch was offen hatten. Einige MA habe ich dabei beobachtet wie sie selbst bereits offene Dokumente doppelt und dreifach öffnen - wenn man selbst die Sperre hält bekommt man keine Warnung - und wenn dann die offenen Fenster in anderer Reihenfolge wieder geschlossen werden kommt es hin und wieder zu übrig gebliebenen Sperrflags.
Ein Sperrmechanismus (egal welcher Art) verleitet allerdings dazu, dass sich Nutzer in falscher Sicherheit wiegen. Leicht rekonstruierbares Beispiel:
A öffnet Dokument 1 - klickt auf Bearbeiten (und sperrt für sich im Hintergrund).
B öffnet Dokument 1 - Klickt auf Bearbeiten und bekommt Meldung dass A gerade bearbeitet (B bleibt im Lesemodus und bittet A rauszugehen).
A schließt Dokument 1 (und speichert seine Änderungen) [und teilt B mit, dass er jetzt bearbeiten darf].
B hat das Dokument 1 ja noch offen - klickt erneut auf Bearbeiten (und sperrt für sich im Hintergrund) und hat jetzt den Stand VOR der Änderung von A.
B schließt Dokument 1 und möchte seine Änderungen speichern, jetzt kommt der Hinweis, dass in der Zwischenzeit jemand anders das Dokument bearbeitet hat - je nach Antwort hat man anschließend einen "unerklärlichen" Replizierkonflikt (ist natürlich nicht unerklärlich) oder B kann nicht speichern.
Ich habe das Problem der mehrfach durch den selben Nutzer geöffneten Dokumente so umgangen, dass ich in den betreffenden Anwendungen, in denen das wichtig ist, die Bearbeiten-System-Aktion in den Views ersetzt habe und das Dokument immer zuerst im Lesemodus öffne (damit springt Notes auf den eventuell schon offenen Tab) und dann erst in den Bearbeitenmodus wechsle. Das andere, oben angesprochene Problem der bereits offenen Dokumente, ist eigentlich kein echtes Problem, da ja eine Konfliktwarnung beim Speichern kommt.
Den Nutzern sollte bei der Einführung gezeigt werden wie sie auf Konfliktwarnungen und Sperrmeldungen richtig reagieren. Seitdem habe ich so gut wie Null Probleme.
HTH
Carsten