Ist jetzt etwas OT, aber meine Meinung zu IBM und deren Produkten.
Wo kein Kläger, da kein Richter. Wer sollte denn so eine Werbeaktion anzeigen?
Werbetrommel für Connections? Läuft doch - was kann IBM dafür, dass die Interessierten nicht zur Connect kommen
Aber es gibt zur Not ja auch noch die diversen Connect-Nachlesen von IBM Partnern hier in D. Und die IBM Seiten geben auch (teilweise) gute Informationen zu den Produkten.
Ich werde von MS nicht zugeballert mit Werbung für Sharepoint und Exchange (dafür für die Clouddienste :-) ). Überspitzt: Projekte in der Größenordnung starten nicht, weil jemand im Wochenblattbeileger was von Connections oder Sharepoint gelesen hat.
Was FIDUCIA, GAD und Finanz Informatik angehen, das sind halt ganz andere Welten. Wer in diesen leben muss, herzliches Beileid - alleine die RZ- und aufsichtsrechtlichen Vorgaben killen mal im Vorfeld mind. 50% der Innovation. In der Genossenschaftswelt ist bis heute Sametime nicht unterstützt, Connections - was ist das? Wobei man den Kunden inzwischen ein Community-System anbietet, das ein Connections bei der Rechenzentrale ist. Aber ehrlich, welche kleine Regionalbank kann sich Connections selbst leisten? Wer soll das einrichten und warten? Ein Großteil der Admins dort macht IT nebenbei.
Bei den Stichpunkten "Connections", "ohne großen Aufwand und Spezialkenntnisse", "selbst gestalten und integrieren" musste ich etwas schmunzeln. Connections ist ein Patchwork der übelsten Sorte. Wenn verschiedene Entwicklerteams die unterschiedlichen Features entwickeln und sich nicht auf gemeinsame Standards - außer dass man DB2 als Datenbank und WAS als Plattform nutzt - einigen können, wirst Du um Spezialkenntnisse nicht herumkommen. Warten wir mal noch 2-3 Major Releases ab, ob sich das bessert.
Ein Tool, das alte Notes-Datenbanken in webfähige überführt, wird es nie geben. Du kannst mit einem Tool auch kein DOS-Programm mit einer schicken Windows GUI versehen. Es gibt aber inzwischen genug Systeme die mittels einfacher Maskengenerierung alte Notes-Datenbanken ein schickes Web-Frontend erstellen. Aveedo ist eines, es gibt aber noch einige mehr.
Mit "Private Edition" meinst Du damals die R5? Ich glaube kaum, dass es jetzt nochmal Sinn machen würde den Notes Fat Client in einer Private Edition herauszubringen. Was sollte das bringen? Der Zug ist im Consumer Bereich abgefahren - generell. Wer nutzt heute noch einen Fat Client für Mails und Kalender? Selbst wenn man das an die Mitarbeiter rausbringen will, dann schreien die nach Apps für das Smartphone und das ist mit Verse abgedeckt. Ich mag Verse übrigens sehr und nutze es rege.
Auch wenn das jetzt vielleicht ketzerisch rüber kommt, IBM ist keine 3 Jahre voraus. Wenn man schon mal sieht, wie lange es gedauert hat bis TLS1.2 endlich eingebaut wurde. Die Kombination von Mail, Kalender, Workflows, Anwendungen und vor allem dem RAD ist so ziemlich einmalig. Das ist der Vorteil von Notes/Domino. Auf der MS Schiene brauchst Du da einen Exchange-, einen SQL- und einen Sharepoint-Server um annähernd das zu leisten, was Notes/Domino in der Grundausstattung bietet. Und auch wenn es vom gleichen Hersteller ist, beharken die Server sich gerne mal untereinander.
Wie schon mal gesagt, IBM wird versuchen bei Domino den Status Quo beizubehalten. Hier und da mal ein neues Feature (auf Domino on Docker bin ich echt gespannt). Aber ich denke an der Gesamtmarktsituation wird sich da nicht mehr viel ändern.
Gruß
Markus