Konsistenzprüfung nach Domino-Crash abwürgen ...

[Ice-Tee]

Moin moin,

ich hatte letzte Tage einen unkontrollierten Neustart eines Domino-Servers.
Da dieser auch die User Mailfiles trug, hat es Ewigkeiten gedauert, bis der Server wieder erreichbar war und noch länger, bis er alle Mail-DBs wieder freigeben hatte und damit zur Verfügung standen. Alles wurde auf Konsistenz geprüft.

Mir ist schon klar, das es eine Selbstschutzfunktion des Servers und auch wichtig ist.
Aber gibt es die Möglichkeit, nach einem Crash diese Prüfung zu umgehen? Oder zumindest das die Mail-DBs auszulassen.
Mir geht es darum, wenn es notwendig und wichtig ist, den Server auch schnell wieder online zu bringen.

Danke.

[Tode]

Ganz einfach Translog einschalten... Dann sparst Du Dir die Konsistenzprüfung... Und bekommst nebenbei noch bessere Performance (wenn die Plattenperformance der Platten stimmt, auf denen Translog liegt) und die Möglichkeit, DAOS einzuschalten.

[Pfefferminz-T]

100% Zustimmung zu Todes Empfehlung

[Ice-Tee]

Perfekt. Das werde ich mal testen. Danke für den Hinweis.
Habt ihr noch einen Tipp was die Implementierung angeht?

[Driri]

Bin kein Experte und Tode hat es ja schon angedeutet: Das Translog sollte auf einer eigenen Platte liegen.

[eknori]

Aus einem Vortrag, den ich vor 2 Wochen im Rahmen der DNUG mit Daniel Nashed gehalten habe:

Code

Separate Disk with sufficient space
4,5 GB for Circular, much more for Archive Style depending on your server

Usually no need for a separate controller, etc any more
But you should ensure you have write cache enabled on your disk controller
Depending on your environment
if you have sufficient cache you don't necessarily need a separate disk either
But a strong requirement is a cached, low latency write

Even in a virtual environment translog should be on a separate VMDK file
Larger VMDK files can cause I/O contention specially with concurrent 
NSF / Translog read/write operations

[Ice-Tee]

Danke für die Informationen.

[Günther Rupitz]

Hallo

Also das wäre mir neu, dass die Konsistenzprüfung nach einem Crash automatisch wegfällt sobald man das Transaction Log aktiviert.
Ist zumindest bei meinen Servern ziemlich sicher nicht so.

Da das zurückspielen der Logs auch einige Zeit beansprucht bin ich mir auch nicht sicher ob es auch wirklich eine Zeitersparnis ist.

Aus einem Vortrag, den ich vor 2 Wochen im Rahmen der DNUG mit Daniel Nashed gehalten habe:

Gibt es den Vortrag denn vielleicht zum Download? Muss nämlich demnächst 2 Server dimensionieren.

Günther

[Tode]

@Günther: nach einem Crash ohne translog müssen ALLE Datenbanken auf konsistenz geprüft werden. Mit Translog werden diese für die betroffenen Datenbanken zurückgespielt, und sie müssen nicht mehr geprüft werden... das geht definitiv wesentlich schneller als eine komplette Prüfung!

[Ice-Tee]

@Günther: nach einem Crash ohne translog müssen ALLE Datenbanken auf konsistenz geprüft werden. Mit Translog werden diese für die betroffenen Datenbanken zurückgespielt, und sie müssen nicht mehr geprüft werden... das geht definitiv wesentlich schneller als eine komplette Prüfung!

Werden die betroffenen Datenbanken automatisch nach dem Neustart des Dominos zurückgespielt? Oder muss dieses irgendwie noch manuell initiiert werden?

[koehlerbv]

Werden die betroffenen Datenbanken automatisch nach dem Neustart des Dominos zurückgespielt? Oder muss dieses irgendwie noch manuell initiiert werden?

Lesetipp in der AdminHelp:
"How transaction logging works"
oder in der deutschen Version
"Funktionsweise der Transaktionsprotokollierung"

Der letzte Satz beantwortet exakt Deine Frage, aber wenn Du bis dahin vorgedrungen bist, wird Dir das bereits dann klar sein.

HTH,
Bernhard

[Ice-Tee]

Ok.
Ganz verstanden habe ich das mit der Größe der Logdatei noch nicht so ganz.
Standard ist ja 4GB. Da unser System aber unter OS400 läuft und jede Menge Platten in einer SAN für das IFS zur Verfügung stehen, kann die Datei doch auch im Rootverzeichnis des Dominos liegen. Durch die SAN sollten die I/Os kein Problem sein.
Macht es Sinn, dann mehr als 4GB zu verwenden? Und wenn ja, welche Größe macht wirklich Sinn?
Die mal.box habe ich in der notes.ini ausgeschlossen.

Danke.

[eknori]

Standard ist ja 4GB.

Wenn du sehr viele, sehr aktive Datenbanken hast, dann kann ( und muss ) die Größe angepasst werden. Es handelt sich ja um ein rollierendes Log.
Wenn viele, aktive Datenbanken nun sehr viele Transaktionen erzeugen, dann kann es passieren, daß die 4GB schnell aufgebraucht sind und dann werden die Transaktionen am Anfang wieder überschrieben.

Die daten würde ich aucch immer auslagern. Mag sein, daß der Effekt nicht soo riesig ist, aber es ergibt sich doch eine deutliche Trennung. Und, die Daten werden im AdminClient nicht angezeigt. Ebenso wie bei DAOS. Da wird das dann sehr schnell spürbar, wenn fdas DAOS repository im data Verzeichnis liegt. Mache dann mal den AdminClient auf ... OK, beim Translog fällt das nicht ins Gewicht, aber was man nicht sieht verleitet nicht zum Angucken ...

[Pfefferminz-T]

OS400 ist die einzige Plattform, bei der eine Auslagerung ausserhalb des Datenverzeichnisses auf Performancegründen nicht notwendig ist. Tortzdem haben bei uns einige Kunden einen speziellen Userspace für die TLs festgelegt.

Bzgl. Grösse und Art kommt a) auf die Anzahl der Transaktionen an und b) ob ihr das auch für Backup/Restore nutzen wollt. Bei letzterem benötigt ihr archivierendes Transaction Logging mit einem Backupprogramm, welches damit umgehen kann. Wenn ihr es nicht für Backup/Restore nutzen wollt, dann muss der Wiederanlauf eines Systems abgedeckt sein und der variiert je nach Nutzung und somit Anzahl der Transaktionen (wie Ulrich ja schon geschrieben hat)

[Ice-Tee]

Aber wie kann ich den Bedarf berechnen? Bzw. gibt es eine Formel? Wie stelle ich die Menge der Transaktionen in Verhältnis zu der Loggröße? Wie schon gesagt, muss der Wiederanlauf gedeckt sein. Aber die praktische Bedarfsberechnung ist mir so einfach nicht schlüssig. Irgendwie muss das doch exakt zu ermitteln sein, oder?
Und nein, bei uns ist es ohne Backup Funktionalität.
Danke.