Am Ende des Tages ist diese ganze social business Literatur eine Aufwärmung der in den 90ern vielfach rezipierten japanischen Management-Methoden wie Kaizen, Total Quality Management, TPS, etc. Aufbrechen hierarchischer Strukturen, kürzere Feedbackloops, mehr Verantwortung für die Leute nah am Geschehen für die Organisation ihrer eigenen Arbeit, fühlen als Gruppe.
Oder dieses ganze kanban, scrum, xtreme programming.
Hab irgendwie den Eindruck, dass dies alles und Social Business das gleiche Ding aus leicht verschiedenen Perspektiven anleuchtet.
Ich halte das alles für gut und wichtig.
Das Gesamtwissen der Menschen nimmt immer mehr zu, bedingt auch durch eine Spezialisierung des Einzelnen, und durch Zusammenarbeit der verschiendenen Spezialisten können Resultate erreicht werden, die der Einzelne alleine nicht erreichen kann.
Das steht schon lang und breit in "An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations" von einem Herrn Adam Smith aus dem Jahr 1776. Bereits Platon hat diese naheliegende Erkenntnis formuliert.
Der Begriff 'social' nicht im caritativen Sinne, sondern im Sinne eines gemeinschaftlich handelnden Gesamtwesens a la staatenbildender Insekten. Zumindest ist das inzwischen mein Eindruck.
Eine nicht uninteressante neo-marxistische Sichtweise zu diesem ganzen Kontext liefert Detlef Hartmann, etwa in
www.amazon.de/Cluster-Die-neue-Etappe-Kapitalismus/dp/3935936621/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1335271356&sr=8-2Für mich allerdings auf diese Weise völlig überzogen und deshalb blöd. Im Ansatz aber wieder schlau. Sollte man gelesen haben, ohne sich selbstverständlich von solchen marx-mässigen hilarious rum-prangering vereinnahmen zu lassen.
Die Kurzversion: Über Zwang läßt sich nicht mehr Mehrwert aus den Arbeitern herausschlagen. Nun pflanzen die Ausbeuter Qualität der Ergebnisse als persönliches Ziel in die Herzen und Hirne der Arbeiter, die somit scheinbar aus eigenen Antrieb aber letztlich manipuliert und von ihrem wahren Sein entfremdet mehr Mehrwert für die Ausbeuter schaffen.
m.M.n. die Änderung der Unternehmenskultur.
Schwer zu messen. Das eigentlich gute an meinem Job find ich ja nach wie vor, dass da lauffähiger Code rausspringt, der einen z.T. eben halt auch nachprüfbaren Nutzen stiftet. Nach wie vor.