Uppsala, ist das Thema S/MIME tatsächlich so kompliziert?
Die Ursprungsanforderung war doch eigentlich, das mit gewissen Kunden S/MIME-codierte Mails ausgetauscht werden sollen, oder habe ich da was falsch verstanden? Selbst derartige Zertifikate über Keyrings etc. pp. zu erstellen steht eigentlich eher im Widerspruch zu einem normalen PKI-Gedanken. Es sei denn, man will lediglich S/MIME anwenden um der Funktionalität willen *grauelschauder*.
Da stellt sich mir auch die Frage, warum PGP Desktop ins Gespräch kommt. Das mag die kostengünstigere Lösung für eine Verschlüsselung mit externen Kunden sein, aber wenn diese sich nun einmal für S/MIME entschieden haben kann man als Dienstleister wohl nur schwer den Kunden überreden, auf PGP umzuschwenken. Kompatibel dürften die beiden Systeme wohl kaum sein.
Meines Wissens nach ist S/MIME (X.509) Standard, PGP eher Kür.
Wir verwenden X.509-Zertifikate seit geraumer Zeit. Die Dominas müssen dafür nicht sonderlich vorbereitet werden, aber die Clients.
Wir verwenden als Middleware Nexus Personal um die jeweiligen Zertifikate (Es gibt ja auch noch andere sinnvolle Anwendungen fern ab von S/MIME-Verschlüsselung) an die Anwendungen zu übergeben. Der Notes-Client erhält bei uns das PlugIn cv act s/mail von cryptovision.
Man muss natürlich zusehen, wo man die notwendigen Zertifikate her bekommt. Hat man ein eigenes Trustcenter, ist die Sache einfach, ansonsten muss man logischerweise bei einem Trustcenter einkaufen. Das kann teuer werden, je nach dem, welche Zertifikatsqualifizierung (einfache, fortgeschrittene oder qualifizierte) man benötigt.
Einfache Zertifikate erhält man bei diversen Trustcentern für umme! Allerdings haben diese keine Rechtsgültigkeit, weil der Nutzer nicht wirklich identifiziert wird. Man muss lediglich über eine e-mail-Adresse verfügen, die sich bestätigen lässt. Ob der Nutzer auch tatsächlich der Eigentümer ist wird nicht geprüft.
Fortgeschrittene Zertifikate erfordern eine reale Identifikation eines Nutzers. Der Nutzer muss sich dann bei einer Local Registration Authority persönlich vorstellen und irgendeinen Ausweis vorzeigen bevor er ein Zertifikat erhält. Diese Zertifikate eignen sich aber nur für interne Zwecke und natürlich für gesicherte Kontakte mit Kunden.
Ähnlich ist es dann bei einem qualifizierten Zertifikat, das ist dann aber mit Sicherheit recht teuer, denn damit kann man, bis auf wenige Ausnahmen rechtsverbindlich Dokumente signieren. Ausnahmen hierbei wären dann z.B. Testamente. Aber normale Verträge werden über eine qualifizierte Signatur/Zertifikat ohne weiteres möglich.
Gruß aus Stuttgart
Heiggo