Zur Zeit schwierig irgendwie ein Mittelding zu finden.
Entweder ich bin in irgendwelchen Abenteuer-Projekten (oder noch abenteuerlichen Unternehmenskontaktaufnahmen 11.000 km süd-süd-westlich) oder ich beseitige Bugs aus historisch gewachsenen Notes/Java-Anwendungen. Letzteres ist zeitlich besser überschaubar aber langweilig und ersteres kann sehr leicht in völlig aus den Ruder laufenden Marathon-Arbeitssessions enden, die sicher nicht gesund sind. Und in diesem externen Ding bist du halt oft von 3 oder 4 organisatorischen Nebenbedingungen abhängig, dass du dich gar nicht einmal mehr auf die Idee kommst, die Welt zu beklagen, nur weil deinem Projekt aus einer dieser Nebenbedingung grundlos das Budget entzogen wurde. Vor 10 Jahren hätte ich das als einen schweren Verstoß gegen irgendwelche Wirtschaftstheorien gewertet. Heute weiss ich, dass es einfach so ist.
In Zeiten, in denen ich einfach keinen Bock mehr habe, mich im 10. Jahr in der IT über das 40. framework Gedanken zu machen oder irgendwelche neuen PM-Remixes schlau zu machen, erhöh ich mein Go-Level oder beschäftige mich mit anderen Dingen, die mich interessieren. Da werd ich dann auch offener und weniger rechthaberisch. Das Büro spiegelt ohnehin nur das Drama der Menschheit als solche wider.
In unserer WG wohnt zur Zeit ein netter Student, der nun seine Robotik Diplomarbeit schreibt. Egal welches Thema wir besprechen. Egal welches Thema man anschneidet. Er ist dermassen vollgesogen von seinem Robotik-Zeug, dass er dann direkt anfängt das Thema "robotisch" zu analysieren. Bin nerd genug darauf einzugehen, aber dem an der dritten Bierflasche geht das völlig auf die Nerven. Ein großer Abstand zur jeweiligen Tätigkeit hat auch Vorteile.