Zeiterfassung für Überstunden & Spaltensumme

[Jeremias]

Hallo,
habe folgende Aufgabenstellung für die ich gerne einen Denkanstoß hätte:

Eine vorhandene Zeiterfassungsdatenbank soll nun erweitert werden, sodass die Überstunden der Mitarbeiter direkt aus einer Ansicht ablesbar sind. Dazu sind die Gesamtstunden eines Mitarbeiters und Monats von einem festen Satz zu subtrahieren. Dieser feste Satz beträgt übrigens 172,2 Stunden bei einem 40-Stunden/Woche Vertrag.
Mein erster Ansatz wäre nun der, dass man für jeden Monat ein Dokument erstellt, welches diesen Wert in der Spaltenberechnung negativ zur Verfügung stellt.

Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass dies nicht der optimale Weg ist. Hat jemand eine andere Idee?

Zum Ist-Zustand: Jeder Arbeitstag und Mitarbeiter hat ein Dokument mit der exakten Arbeitsstundenzahl.
In einer entsprechend kategoriserten Ansicht mit Spaltensumme über der Arbeitszeit, ist die Gesamtstundenzahl des Monats ablesbar.

Mfg
Jeremias M.

[MadMetzger]

Ich würde es mit dem Dokument lösen, was die Sollzeit als negative Zahl enthält. Stell dir das doch wie ein Konto vor, dann ist halt Sollzeit eine Belastung des Kontos und Arbeitszeit ist eine Gutschrift. Der Saldo aus beidem bildet die Überstunden bzw unter Umständen auch die Fehlstunden. Aber bedenke hierbei, dass der Saldo dann erst am Ende des Monats stimmig ist, da ja die gesamte Sollzeit auf einen Schlag gezogen wird. Denk vielleicht mal drüber nach, die Sollzeiten täglich einzusteuern. So machen es meines Wissens auch andere Zeiterfassungssysteme.

[koehlerbv]

Hast Du da alles richtig eruiert, Jeremias? 172,2 Stunden pro Monat bei einer 40-Stunden-Woche, und das im August wie im Februar? Glaube ich nicht!
Und was ist, wenn ein weiteres Modell eingeführt wird? Stunden pro Monat für bestimmte Angestellte? Sowas passiert schneller, als man denkt. Und eine Ansicht und ein "Standard-Dokument" erfüllt Deine Anforderungen niemals. Oder heute noch, aber morgen nicht mehr. Glaube mir: Zeitberechnung und insbesondere Arbeitszeitberechnung ist komplexer, als man auf den ersten Blick hin annimmt.
Ich liefere Dir nur mal "einfache" Beispiele:
- "Frisösenregelung": Montags ist frei, Sonnabends ist ein halber Arbeitstag. Wenn da nun Urlaub zu verbuchen ist, ist Montags kein Urlaubstag, Sonnabends aber sehr wohl
- Programm zum Wiedereinstieg junger Mütter. 40 Stunden *pro Monat" sind vereinbart. Urlaub und evtl. Krankheitstage sind da monatlich individuell entsprechend der Werktage im Monat zu berechnen.

Was Du brauchst, ist ein Agent, der personenbezogen Soll gegen Ist vergleicht und entsprechende Dokumente anlegt bzw. auf den aktuellen Stand bringt. Ich habe unten mal zwei Beispiele angehangen aus einer Real-Live-Anwendung. Allein der Part, der dies ermöglicht, sind aber sehr, sehr viele Zeilen Programmcode. Und der baut wieder darauf auf, dass der andere Code schon die Werte entsprechend bereit stellt ...

Vulgo: Ansicht und statisches Dokument zum "Gegenrechnen": Vergiss es. Das wird nix.

Ich hoffe, dass Dir das trotzdem hilft.

Bernhard

[Jeremias]

Hallo,
Danke für Eure Antworten. Kann erst jetzt darauf eingehen, da es kurzfristig woanders gebrannt hat.

Was die Lösung mit dem monatl. "Minus-Dokument" angeht, hab ich etwas Bauchschmerzen damit, weil die Spaltensumme, dann eine - für meine Begriffe - zu große Bedeutung bekommt. Oft kommt irgendwann eine Anforderung hinzu und dann geht es damit auf einmal nicht mehr...

Aber die Chefs wollen es auch so haben, wie ich heute erfahren habe. 

@Bernhard: Was diese 173,2 Regelstunden betrifft, ist das zugegebener Maßen eine etwas bekloptte Idee. Ein externer Berater hat dies Vorgeschlagen und argumentiert, dass Arbeitsamt würde das auch so rechnen. (Jeder Monat hat im Jahr 4,33 Wochen)
Damit stimmen zwar die Überstunden des jeweiligen Monats nicht, jedoch aufs Jahr gerechnet ist das dann exakt.
Das hat den Vorteil, dass man 12 Monate Zeit hat, bis der Mitarbeiter zusammenklappt unter der Mehrarbeit und bis dahin kosten einen die Überstunden nicht einen Cent - Man kann ja erst am Ende des Jahres genaueres sagen

Aber Scherz beiseite, ich denke Du hast Recht und da muss etwas Ausgefeilteres her.

Mal kucken wie ich das mache, denn von der vorhandenen Zeiterfassung will man nicht abweichen...

P.S.: Die Screens, die Du da gepostet hast, sehen interessant aus. Wo kann man sich das mal genauer ansehen?

[koehlerbv]

Die Screens, die Du da gepostet hast, sehen interessant aus. Wo kann man sich das mal genauer ansehen?

Was würde Dir das nutzen (ohne die umfangreichen Sources)? Eure Zeiterfassung wollt Ihr ja nicht ablösen ...

Bernhard

[Jeremias]

Tja Bernhard, da gibt es viele Gründe, warum mir das nützen könnte.

Manchmal macht die Not kompromiß-bereit. Das wird sich zeigen.
Jedenfalls fände ich es schön, dann etwas in der Tasche zu haben.

Genauso gut hätte es aber auch sein können, dass es sich dabei um etwas quelloffenes handelt, was mir bei meiner aktuellen Problemstellung weitergeholfen hätte.

Oder wie wäre es, wenn ich einfach so aus Interesse, wie Andere das machen, gefragt hätte ?

Kann man ja auch einfach mal beantworten...

[Thomas Schulte]

Kann man muss man aber nicht.

Und in dem Fall ist das ein Produkt mit dem Geld verdient werden soll. Deswegen auch die Anmerkung von wegen "Was nutzen dir in diesem Fall Screenshots ohne die dahinter liegenden Sourcecodes". Alles gibt es nun mal nicht umsonst.

[koehlerbv]

Jeremias, sag einfach konkret an, was Du wissen möchtest. Die Gesamtproblematik würde aber jedes Forum sprengen - glaube mir.

Ich stehe Dir gerne auch telefonisch zur Verfügung, wenn eine Fragestellung nicht in AtNotes passen würde und ich entsprechend Zeit habe.

In dem, was Du oben in den Schirmschüssen gerade mal auszugsweise gesehen hast, steckt weit mehr als ein Mannjahr Arbeit - trotz aller Erfahrung, die ich mit diesem Thema schon vorab sammeln konnte. Du solltest also vorab sehr genau überlegen, auf Du Dich da einlässt und dies auch "oben" entsprechend anbringen. Argumente liefere ich Dir gerne.

Bernhard

[CC]

Mahlzeit!

Möchte mich nur kurz dem Bernhard anschliessen. Was Du da alles selbst so stricken willst, dauert ewig. Ich war vor 7 Jahren der Meinung, eine eigene Zeiterfassung für Notes zu schreiben zu wollen/müssen/sollen. Das Produkt ist zwar gut, aber fertig wird das nie. Mehr als 3 Mannjahre sind netto bisher investiert. Ich will niemanden abhalten, aber das Thema wird rein aufwandsmässig immer, wirklich immer, extrem unterschätzt.

Viele Grüße
Carsten

[Demian]

Jeder Monat hat im Jahr 4,33 Wochen)

bei kaufmännischer Rundung auf 2 Stellen stimmt das nicht ganz (siehe Anhang).