Hi MartinG,
danke für deine Infos bzgl SAN. Bin froh, wenn mir jemand seine DR-Ansichten und Pläne
mitteilt, da ich noch recht neu in der SAN-Welt bin.
Anbei noch meine (derzeitige) Sicht der Welt
Ehrlich gesagt: Ja - das siehst Du IMHO absolut falsch. Wenn ich von einem SAN spreche, dann meine ich ein richtiges SAN, das in sich 100% komplett redundant ausgelegt ist.
ja, klar. Aber bei nem Brand/Wassereintritt im Serverraum, und sei es nur durch eine defekte
Wasserleitung macht das keinen Unterschied :-)
Ein zweites SAN an einem anderen Standort fängt dann noch z.B. ab wenn das Rechenzentrum abbrennt etc.
Diese Situation kannst Du aber mit Deinem SingleServer Konzept auch nicht retten.
ja, das wär optimal! Doch der schritt von einem Singel ESX
zu einer gespiegelten SAN ist nicht in jeder Firma gleich bezahlbar.
Mein DR-Konzept für Arme sieht eine Replik auf einen ESX ausser Haus in entsprechender größe
vor, um zumindest vorläufig alle Dienste gleich wieder übernehmen zu können.
Ein NetApp SAN (natürlich mit zwei Filerköpfen (Controllern) als Cluster) oder was vergleichbar amtliches von EMC oder HP ist von der Ausfallsicherheit um ein vielfaches höher als ein SingleServer. Du hast ja nur redundante Festplatten, Netzteile und Lüfter und vielleicht noch redundantes RAM. In einem amtlichen SAN sind aber alle Komponenten, z.B. auch die RAID-Controller, Elektronik, Netzwerkkarten und natürlich auch Netzteile, Festplatten und Lüfter komplett doppelt ausgeführt.
Ganz ehrlich gesagt halte ich auch die Lösung mit der "Quasihochverfügbarkeit" mit einer ESX-Ranger/Veem Kopie für nicht akzeptabel. Dies ist eine Lösung für den Distaster/Recovery Fall, aber nicht für das alltägliche Leben. Was machst Du wenn Deine ESX-Hardware ausfällt wo Dein Dominoserver drauf läuft. Fährst Du den Dominoserver dann auf einem Ersatz-ESX Server hoch und sagst Deinen Kollegen: was Ihr in der letzten Stunde gemacht habt fehlt jetzt halt...
Ich persönlich würde in diesem Fall vermutlich eher die Servicezeit bis ein Hardwaretechniker kommt und z.B. das Mainboard am Server tauscht aussitzen. Anderer Fall: hast Du schon mal einen DC oder SQL-Server mittels ESX-Ranger/Veem wiederhergestellt...
Der Plan den Domino am ersatz-ESX zu starten kommt nur in einem sehr unwahrscheinlichen Fall
zum zuge. Wenns soweit kommt, ist ein Datenverlust von wenigen Stunden verkraftbar.
Hardwaredefekte (welche ich in 10 Jahren und 15 Servern noch keine relevanten hatte)
könnte ich zum größten Teil selbst beheben.
Ich betreibe alle Server vom gleichem Typ und lege einen neuen Ersatzteil-Server auf Lager.
Fällt eine Komponente aus, tausch ich sie. Oder stecke die Platten um.
(falls nicht zu viele HDD im gleichen Verbund ausfallen)
also ein cold-offsite-reduntanter Server
Ich beschäftige mich seit Jahren mit Backup/DisasterRecovery Strategien, und möchte auf keinen Fall behaupten meine dass Meinung 100% richtig ist. Deine Argumente überzeugen mich aber noch nicht so ganz
Ich persönlich befass mich nur eingeschränkt damit,
und versuch mit bestem gewissen eine auch wirtschaftlich gute
'quasi-Verfügbarkeit' auch für mittlere private Betriebe zu schaffen.
Sobald wir die knapp 70 tEUR -100 tEUR für eine redundante SAN Lösung
auf der hohen Kante haben, ist natürlich klar,
dass wir damit eine höhere Verfügbarkeit erreichen. :-)