Websphere Portal Server 6

[flaite]

Hi,

sitze dazu grad am Landwehrkanal in Berlin in einer Schulung:

+: Manche Sachen in Rational Application Developer - besonders auch für JSF - sehen echt gut aus.
+: Die Schulungsunterlagen sind recht umfangreich.
+: Hier sind einige Leute mit einiges an Praxiserfahrung (der Trainer, ein paar weitere Leute, ich -> allerdings eher zu Randgebieten wie JSF)
+ Die Domino Lizenz erlaubt Unternehmen den Betrieb eines Portal Servers für 20 Leute.
+ JSF scheint gut in Portlet Entwicklung zu funktionieren.
+ Berlin als Location für Schulungen.

-  die Startzeiten. Nach wie vor nervig (vorsichtig ausgedrückt). Vor allem für die Entwicklung.
- die Schulungsunterlage enthält keinerlei Hinweise auf irgendwelche Testframeworks.
- unklar inwieweit man nicht-IBM Komponenten einbinden kann (Facelets, myFaces, Trinidad & Tobago)
- ein sehr merkwürdiger Bug in der Portlet Testumgebung.
- der neue 268 Standard braucht immer noch seine Zeit. IBM ist da aber im Gremium stark eingebunden, so dass mit einer raschen Implementierung in Produkte der Websphere Brand zu rechnen ist (anders als beim EJB 3.0 Skandal).

Will dazu noch die certi machen (Nr. 829). Dann wär das you-pass-we-pay.

Fazit: Portlets sind ein ziemliches Spezial-Thema. Schlecht find ichs aber nicht unbedingt. Mit Servlet/JSP/JSF Erfahrung ist das relativ einfach zu absorbieren. Ohne ein einigermassen brauchbares Wissen in diesen Bereichen würd ich keinen raten mit Portlet-Entwicklung anzufangen.

Gruß Axel

[flaite]

Die recht umfangreichen Beispielanwendungen der Schulung waren sehr fokussiert auf den Portal-Aspekt. Dadurch werden weitere Aspekte wie z.B. sauberes JSP vernachlässigt. Die JSPs enthalten massig Skriptlets (direkt in die Skriptseite eingebundener Java Code) und das ist schlechtes Design. Heute faktoriert man den Code eher in selbstgeschriebene oder fertige Taglibs aus. Mit guten Gründen.
Auf der anderen Seite könnten die Taglibs Kursbesucher mit wenig JSP-Erfahrung verwirren.

Offene Fragen bleiben für mich v.a. im Bereich der Einbindung von anderen Frameworks und JSF-Komponenten. IBM favorisiert stark JSF (find ich ok).  In JSF gibts aber mittlerweile eine Menge an fertigen Komponenten für Ajax-Features und vieles weitere mehr. Springframework als stabilisierender Rahmen wird nicht mal erwähnt, obwohl man es einbinden kann. Dazu gibts einen Link in meinen del.icio.us tags. Timetoact als Notes-Consultant, die einige Projekte im Websphere Portal Umfeld durchgeführt hat, betont dagegen Springframework recht deutlich. Weiterhin werd ich untersuchen, inwieweit sich JSF-Komponenten integrieren lassen (Icefaces, Trinidad & Tobago, etc.).

Wie auch in Expeditor basiert IBM ziemlich vieles auf den WSDL-Standard. Der Austausch von Informationen zwischen Portlets wird in Websphere Portal über WSDL definiert. Austausch von Informationen zwischen Portlets war eine Lücke im JSR-168 Standard, die IBM durch diese proprietäre, wsdl-basierte Lösung gefüllt hat. Es bleibt abzuwarten wie das im nächsten Standard geregelt wird. WSDL Dateien erwecken leicht Schwindelgefühle wg. Komplexität. Auf der anderen Seite ist das ein Standard und der Versuch diese Basis für weitere Aufgabenstellung wiederzuverwenden find ich nicht per se böse.

Wie gesagt wird in der Schulung nicht auf Unit-, Integrations-, Last- oder Akzeptanztests eingegangen. In der Praxis ist das aber inzwischen sehr wichtig.

Vielleicht veröffentliche ich in nächster Zeit ein paar Punkte zu diesen Aufgabenstellungen in unseren Firmenblog. Meld mich wenn. 

Die Zertifizierung soll eher schwer sein. Von den CertFX Prüfungsfragen kann ich viele noch nicht beantworten. Wir haben aber im Kurs auch nicht alle Kapitel der Schulungsunterlage durchsprechen können. 

Gruß Axel

[qojote]

Hallo Axel,

war hier schon länger nicht aktiv, da ich das letzte Jahr so gut wie meine ganze Freizeit mit meinem Dachausbau beschäftigt war.
Aber da der nun fertig ist fange ich gerade an mich wieder verstärkt mit neuen Themen zu beschäftigen ( freut euch schon auf viele dumme Fragen.)
Im Moment steht Notes 8 in Verbindung mit Webshere Portal auf dem Programm.
Kannst du die Schulung empfehlen ?
Vielleicht können wir ja ein paar Erfahrungen in der Richtung austauschen.
Im Moment fussel ich mich durch die Tutorials auf Notes.net mit dem Expeditor Toolkit. Erster Erfog war das, daß Teil nach der installation die Laufzeit Umgebeung umgestellt hatte und keines meiner bestehenden Projekte mehr lief.

Gruß qojote

[flaite]

Hi,

Notes 8 und Websphere Portal sind zwei getrennte Bereiche sind.
Expeditor eröffnet vermutlich mehr "Nischenprojekte" etwa mit dem zur Zeit diskutierten BIRT Framework, während Portal Server J2EE ist und da geht die Tendenz dahin, dass man "den gesamten Elefanten essen muss" (Servlets, Portlets, Websphere Portal allgemein, JSP, tag-libs, JSF, RDBMS, JDBC, EJB, automatisiertes Testen of all shapes and colors, ant und möglicherweise Spring).
Die Schulung ist an sich nicht schlecht. Nur vermittelt die eben nur die Hüfte und 3 Beine des Elefanten. Um es zu beherrschen, muss man sich auch in die genannten Bereiche einarbeiten (Ohren, Rüssel, Eingeweide, das fehlende Bein, etc.).
Für Portlet Server gibts natürlich eine Menge Konkurrenzprodukte, für die man dann direkt mit-einsetzbar ist. Expeditor ist spezieller, wobei man sich da auch zum Eclipse Experten weiterbilden kann, vielleicht aber nicht muß.

Gruß Axel 

[qojote]

Ja klar Notes8 und Websphere Portal sind getrennte Bereiche.
Aber soweit ich mich jetzt durch die Doku gequält basiert Notes8 auf der Expiditor und der bringt eben die Möglichkeit Portlets zu nutzen bzw. hat der einen eigenen Webcontainer und kann man kann damit sowas wie lokale versionen von Portlets nutzen.
Wie gesagt ich habe das aus den Tutorials und Dokus von der IBM wobei ich gerade erst anfange mich einzuarbeiten und noch keine Tests gemacht habe. Ich habe mir im RAD7 mal ein paar samples importiert die sahen schon mal sehr viel versprechend aus.
Wenn aber nur die Hälfte von dem geht was ich da gelesen habe kann man damit richtig coole Notes apps bauen.
Viele Sachen die Notes so nicht kann wären nun möglich.

Ich berichte von meine Erkenntnissen.

Gruß
qojote

[flaite]

Die Schulung war sehr entwickler-fokussiert.
Bei großen Java Ansätzen wie einer Portal-Infrastruktur tauchen aber direkt auch architektonische und entwicklungs-organisatorische Aspekte auf:

- welche 3rd Party Frameworks (Spring) oder Komponenten-Sammlungen (JSF-Sammlungen) soll man verwenden.
- Testinfrastrukturen auf allen Ebenen (Unit, Integration, Akzeptanz, Last)
- vielleicht ein schlankerer (schneller startender) Portal Server als Entwicklungsanwendungen für Teile (Jakarta-Pluto, JBoss)

Dies ist nicht Gegenstand der Schulungsunterlagen, aber im Ernstfall  mission critical.

Für große Organisationen sollte übrigens auch das gesamte IBM ESB Zeugs interessant sein. Ich spiele ein bischen mit Apache Camel rum, das irgendwie in die ähnliche Richtung läuft (http://activemq.apache.org/camel/).

Gruß Axel

[Ralf_M_Petter]

Ergänzen möchte ich hierzu, dass man als Portletentwickler nicht unbedingt den Elefanten essen muß, sondern auch Lotus Component Designer verwenden kann. Ich finde den gar nicht so schlecht und man kann mit Lotus Designer + javascript Kenntnissen Portlets erstellen. Ist vor allem für Leute die mit Portal nur bestehende Daten für Entscheidungsträger konsolidieren wollen, sicher eine Alternative.

Grüße

Ralf