Hi,
ich hab nie so recht verstanden, warum LotusNotes als die Workflow Lösung marketiert wurde.
Technisch gesprochen ist für mich Workflow eine State Maschine, die einen partiell sequentiellen Business Prozess beschreibt,
a) der 1 Startpunkt und eine endliche Menge an definierten Endpunkten und
b) der bei seinen Transformations-Steps in eine endliche Menge an parallelen Prozessen auffächern kann, die an einem Zwischen-State oder End-State wieder zusammengeführt werden.
Keine Plattform kann diesen Markt ganz für sich alleine beanspruchen.
Es gibt verschiedene Lösungen und die Anbieterseite dieses Markts besitzt zur Zeit eine hohe Dynamik. Für mich sind das:
- Lotus Notes (und Domino Workflow)
- Java Workflow Engines wie OSWorkflow und JBoss jBPL (der jBPL Entwickler/Designer/Architekt Tom Bayens äußert sich zur Zeit eine Menge, try google).
- SOA/Webservices Lösungen wie BPEL von v.a. Microsoft und IBM (big Workflow)
- SAP Workflow als Klammer über deren verschiedene Module
- Microsoft Sharepoint (Ed Brill wird damit zur Zeit massiv konfrontiert).
Oft ist es in Workflow nötig, externe Systeme zu integrieren.
Autorisierung/Rollen/Gruppen spielen eine wichtige Rolle. Im Zusammenspiel mit externen Systemen natürlich auch multi-SignOn (eigene Wortschöpfung: Authentifizierung auf den Fremdsystemen, die sicher genug ist und die den Endanwender möglichst wenig nerven soll).
Passive und Aktive Benachrichtigungen (z.B. Email) sind wichtig.
Nun gibt es diese graphischen Oberflächen, die zu dem Glauben verleiten können, nicht-IT-Abteilungen könnten ihre eigenen Business Prozesse als Workflows einfach selber im IT-System abbilden. So einfach ist das natürlich nicht, gerade aber nicht nur wenn externe Systeme integriert werden sollen. Ausserdem hab nicht nur ich die Erfahrung gemacht, dass Gruppen ohne große Erfahrungen mit Workflows,
a) leicht Dinge übersehen und
b) dazu neigen, die Workflows zu komplex zu gestalten und
c) sich leicht uneinig werden
Als Lotus Entwickler hat man meist eine Menge Erfahrung mit Workflow Design, einfach weil Lotus Notes schon sehr früh dafür sehr geeignet war.
jBPL hat so ein graphisches Tool. Domino Workflow und Microsoft Sharepoint wohl auch. Aber diese Tools eignen sich nicht nur aus meiner Sicht eher zur Dokumentation und kleineren Änderung als für das Design des Workflows.
Das Feld ist einfach weit und je nach Bedingungen und Zielen wirken sich die verschiedenen Vor- und Nachteile der Workflow Engines unterschiedlich aus.
as simple as that
Axel