Weiterbildung 2.Standbein gesucht

[Blackraven]

Hallo zusammen,

ich muss mir neben Notes/Domino (O-Ton von meinem Chef: "Notes ist tot"), frage ich mich jetzt, was mir da im Hinblick auf die Zukunft am meisten bringen könnte.

Habt ihr da ein paar Tips?

Java / J2EE?
Websphere?

was sonst?

Würd mich freuen, wenn Ihr mir noch ein paar Tips geben könntet.

Achja, bin CLP Entwicklung, mit passablen Admin-Kenntnissen (ggfs. Umstieg auf Admin möglich)

Gruß

[koehlerbv]

... was mir da im Hinblick auf die Zukunft am meisten bringen könnte.

Ein neuer Chef!

[cococo69]

 

Bernhard, treffender geht es nicht - klasse!!!

[Blackraven]

DANKE !!

Das wünsch ich mir sehnlichst.....

Oder ne neue Firma die mich nimmt ;-)

Gruß

[Driri]

Ich gebe Bernhard Recht.

Es macht aber bestimmt Sinn, sich mit JAVA auseinander zu setzen. Die JAVAisierung von Notes nimmt zu, in WebSphere ist es wohl auch nicht verkehrt sich damit auszukennen und außerhalb der IBM-Welt kann man damit auch was anfangen.

Wenn man sich auch mal die Stellenanzeigen ansieht, ist doch einiges momentan auf der Suche nach Leuten mit JAVA-Kenntnissen.

[flaite]

Ich konnte eigentlich in den letzten Wochen mehr Stellen für Notes entdecken als vorher (www.jobpilot.de, www.meinestadt.de/jobs).
Natürlich gibts in den Geschweifte-Klammer-Sprachen Java und C#/VB.NET viel mehr Jobs.
Die traurige Wahrheit (und ich predige das hier seit Jahren) ist, dass man das zunehmend nicht in 4 Wochen lernt. Gerade in Java war aus meiner Sicht ein längerfristiger Wissensausbau notwendig. Die Sprache reicht ja nicht. Man muß sich ausserdem mit OO-Prinzipien, einigen komplexen Frameworks, Software-Architektur, RDBMS, Test-Driven-Development und und und auskennen.
 
Als Noob in Geschweifte-Klammer Umgebungen würd ich in .NET einsteigen.
Da gibts eine Menge neuer Musik. Das ist für Anfänger vermutlich weniger verwirrend als Java.
Ruby-on-Rails ist vermutlich zu krass, da das höhere Anforderungen an Programmierer stellt. ... und ich mag was Heinemeier Hansen  (spelling? der Ruby-on-Rails-Erfinder) in Interviews sagt.

Die Frage nach Websphere ist fast schon politically incorrect. Viel wichtiger sind eigentlich die Grundlagen von Websphere (J2EE). Und Websphere hängt technisch zur Zeit dramatisch hinterher (kein JEE5 Implementierung). Außerdem ist Websphere nichts für Entwickler. Selbst wenn das Zeugs später auf Websphere laufen soll, wird sehr, sehr, sehr oft auf JBoss oder was ähnliches entwickelt, weil wir nicht ewig Zeit haben zu warten und die IBM Zusatzprodukte - v.a. wenn es von Rational kommt- als Software nicht zu gebrauchen ist (die Texte von Rational sind z.T. gut aber definitiv zu viel).

[flaite]

Im Grunde freunden sich aber Notes Entwickler - nach anfänglich bösen Worten http://www.thenorth.com/apblog4.nsf/0/3A36B5810301C86385256EBC0054548D oft mit Java an.
http://www.thenorth.com/apblog4.nsf/0/F0812F600233213F85256FF7003CFF13
und ohne ein gewisses Grummeln am Schluß, gehts wohl nicht.

Lets face it, I hated Java when it came down the line. I still think J2EE is a platform way too complex and granular for day to day applications. Workstation based Java applications are also still very difficult to manage and support. At least its good to see that development tools have come so far, and the language (dumb as I think some aspects of it are) has finally matured to the point of being very useful.

Aber insgesamt ist das Fazit positiv. Und das grummeln sind wirklich auch keine allgemeingültigen Argumente.

Am Anfang kommt das. Tolle Sätze:

t what point are you comfortable with a new programming language? Like all modern languages, Java needs to be approached in three distinct areas. The environment in which it runs, the lexical syntax and common practices associated with using it, and the packaged object model it comes with. The task of learning all of these at once can be daunting, particularly with Java since by its very nature the overhead of learning its environment is fairly high. The ideas of classpath, package, virtual machine, and JAR file as well as the contextual issues of applet, servlet, application, or plug-in need to be understood before you can even begin to code successfully. It helps to take each of these three main areas then, and try to understand first their boundaries, and then their distinct parts.

Nur unterschätzen sollte man Java eben nicht. Und es gibt verschiedene Arten.

Gruß Axel 


... und jetzt fallen sogar die tollen Enterprise IT Architekten Journalisten wie der Hessebub um. 

[flaite]

Aber auch wichtig neben diesem technischen Kram ist eben Projekterfahrung.
- eine gute Empathie für die Wünsche von Endanwendern. Oft wird in Meetings am Waren Anwender vorbei geredet und dieses Wissen bekommt man nur durch Erfahrung
- Blick für Projektrisiken
- Zeitmanagement
- Verständnis für Kunden, Anwender, Vorgesetzte und Kollegen
- Argumente in effektiver und zivilisierter Form vorbringen/ Einsehen, dass Menschen verschieden sind und jeder irgendwie Recht hat / nur weil sich jemand nicht agilen Ideen verschrieben hat, heisst das nicht, dass er als Feind der Menschheit zu betrachten ist (arbeite ich nach wie vor dran).

Und das bekommt man eben nur durch Erfahrung und es ist egal, ob mit Domino, Java, Ruby on Rails oder was-auch-immer.

Diesen Vorteil hast du.

[koehlerbv]

Volle Zustimmung, Axel. Diese Aspekte werden viel zu wenig gesehen - von allen Seiten. Und wenn man da gut ist ... ich darf das gerade erleben 
Was mir noch fehlt: Wir müssen in der Applikationsentwicklung unterscheiden zwischen "Handwerk" und "Architektur". Letzteres passt gut zu Deinen Anmerkungen, Axel. Und wer dann noch beides beherrscht ... Die Entwicklungsplattform ist dann eigentlich egal - solange man sie beherrscht (!).

Bernhard

[Glombi]

Interessant wäre zu erfahren, wie die Meinung

O-Ton von meinem Chef: "Notes ist tot"

zustande kommt. Woher hat er dieses?


Da ich noch heute Morgen mit Notes gearbeitet habe, ist zumindest mein Notes noch nicht gestorben 


Andreas

[flaite]

imnsho wird in diesem Java-Thema viel zu wenig gesehen, dass es nicht darum geht die Syntax einer Programmiersprache zu kennen. Das eigentlich viel schwierigere sind die Konzepte, die z.B. mit Java implementiert worden sind. Geschichtete Architektur, leichte Erweiterung durch high cohesion/low coupling, Komponenten, Aspektorientierung, Deklaratives Inversion of Control, Automatisiertes Build & Test Management. Plug-in Architekturen.
Und mit diesen kleinen Monstern kann man business value erzeugen. Und mit Java gibts dafür Implementierungen.