Notes teilweise sehr langsam

[Norton]

Hallo zusammen,

ich habe ein Problem mit der Geschwindigkeit unseres Notes-Systems. Genauer gesagt befinden wir uns mitten in einer Migrationsphase von Notes 5.011 nach Notes 6.5.4.
Die Server sind schon auf 6.5.4 umgestellt. Die Clients sollen in Kürze folgen. Seit dem Zeitraum der Serverumstellungen klagen unsere Benutzer jedoch über die zum Teil sehr schlechte Performance.
Bei uns laufen zwei Mailserver im Cluster an verschiedenen Lokalitäten. Weiterhin haben wir zwei Maschinen, auf denen partitionierte Server (5 Stück u.a. die Datenbankserver mit mehreren hundert DBs) laufen. Insbesondere bei den Usern, die auf den Maschinen von "Örtlichkeit A" arbeiten können wir zum Teil sehr lange Wartezeiten beim Öffnen von Datenbanken, Wechsel von Ansichten, löschen von Mails etc. beobachten. Mit sehr lang sind zwischen 10-50 sek. gemeint. Insgesamt haben wir knapp 2000 User.
Auf beiden Lokationen finden sich ähnlich viele Agents und User wieder.

Ein Unterschied besteht bei den Replikationen zu anderen Firmen, die hauptsächlich über die "Örtlichkeit A" abgehandelt werden.

Laut unseren Netzwerkern gibt es hier keine Probleme. Auch hardwaretechnisch sind die Server großzügig dimensioniert. Was uns auffällt sind Unterschiede bei den Partitionierten Servern im Bezug auf die Auslagerungsdateien, die bis zu 5,X GB groß werden.

Hier könnte der Knackpunkt liegen. Aber wie bekomme ich Notes dazu weniger auszulagern? RAM ist auf beiden Kisten genug vorhanden (zwischen 4 GB bei Mail-Servern und 8 GB bei Partitionierten Servern).

Auch habe ich in einem anderen Beitrag was von Geschwindigkeitseinbußen gelesen, insofern noch mit einer alten ODS gearbeitet wird. Bei einigen Stichproben habe ich jedoch lediglich ODS 43 gefunden. Kann ich mir dies in einer Übersicht anzeigen lassen (z.B. im Katalog o.ä.) welche Datenbanken welche ODS besitzen?

Welche Möglichkeiten habe ich weiterhin zur Performancesteigerung? Gibt es Tools, die die Performance von Notes-Servern testen und brauchbare Ergebnisse abliefern?

Danke im Voraus und Gruß
der Norton

[tschroeder]

Hi,

die ODS siehst du im Admin -> Files 4te Spalte (File Format)

VG Thorsten

[Norton]

Hi,

die ODS siehst du im Admin -> Files 4te Spalte (File Format)

VG Thorsten

Danke für die schnelle Antwort. Man schaut jeden Tag drauf und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht...

Eine kurze Prüfung jedenfalls ergab, dass die Datenbanken alle auf ODS 43 laufen...
Hilft dann aber leider nicht bei meinem Problem...

Irgendwelche Ideen?

[tschroeder]

... Irgendwelche Ideen?


Jepp. IBM hat vorgebaut und die Adminhilfe mit ins Package gepackt. Such mal nach Performance. Da hast du/habt ihr am WOE 'ne ganze Menge zum lesen.

VG Thorsten

[Silvio]

Hi Norton

Auch wir hatte Probleme mit der Performance(6.5.3). Die Kisten haben wir den Anwendern so verkauft, dass der neue Server mehr Ressourcen benötigt als vorher ;-).
In der Zeit danach haben wir mit einigen Einträgen in der Server-Notes.ini versucht die Sache zu kitzeln, mit der Erkenntnis da drin alles beim alten zu lassen.

Zuletzt haben wir auf dem Notes-Client ein paar wenige Einträge in der Notes.ini gemacht:
InitialCacheQuota=5 => limitiert den cache.ndk auf 5MB. Bringt viel in Citrix-Umgebung.
cache=d:\temp\cache.ndk => auf dem lokalen PC statt Netzwerk-HomeDir.
Diese Massnahme hatte den Effekt das weniger Redboxes aufgetreten sind.
- Ich kann mir das nur so erklären, dass ein kleiner(statt per default 30MB) lokaler Cache schneller durchsucht ist weil dieser weniger fragmentiert ist als ein grosser.
- Zu dem scheint ein LAN-Zugriff ebenfalls schneller erledigt zu sein als die suche im lokalen Cache.
- Auch die Komprimierung der TCPIP-Anschlüsse in den Benutzervorgaben hat geringfügig etwas gebracht. Die Last wird durch den Client erledigt, scheint aber weniger Last für den Server zu sein.

Solche Einträge kannst du per Schaltfläche(nur in LS mit Methode session.SetEnvironmentVar(x, y, TRUE) zu machen) in einem eMail an die Benutzer senden. Beachte das du in einer Citrix-Umgebung nur InitialCacheQuota=5 einträgst, da sich das temp Verzeichnis immer wieder ändert. Hier kannst du die Windows Variablen SESSIONNAME, CLIENTNAME und COMPUTERNAME abfragen um heraus zu finden ob du auf Citrix, PC mit PA-Anwendung oder nur PC bist.

good luck und frohes treiben

[Wolfgang]

Welche Möglichkeiten habe ich weiterhin zur Performancesteigerung? Gibt es Tools, die die Performance von Notes-Servern testen und brauchbare Ergebnisse abliefern?

... ServerLoad (beim AdminClient enthalten) oder ein Tool wie Perfomance Monitor (Windows). Ob Du damit aber einigermaßen schnell zu einem Ergebnis kommst, wenn Du die Tools nicht kennst, würde ich mal bezweifeln.

Ansonsten ... falls die Volltextindizes der Datenbanken auf den Servern vor dem Update von 5 auf 6 nicht gelöscht und hinterher neu erstellt wurden, würde ich das mal nachholen ...

Gruß
Wolfgang

[matze79]

Indexe sind ein großes Problem nach einem Update. Gerade persönliche Ansichten. Frag deine User mal was sie genau machen, wenn die Performance down geht.

Beobachte auch mal die Prozesse, wir hatten mal das Problem, dass ein User eine DB mit defekten Docs geöffnet hat und dann der Indexer für 15 Minuten auf 99% gestiegen ist.

[Silvio]

Ja genau, auch das kann ein Serverkiller sein, schlecht programmierte Ansichten.
Es muss nicht mal die Applikation selbst sein, sondern Ansichten die so @F-Funktionen wie @Now, @Today etc. verwenden oder grosse Berechnungen in einer Ansichtsspalte erledigen statt diese direkt in der Maske oder durch einen automatischen/periodischen Agenten im Hintergrund erledigen zu lassen.

So sind bei uns 2 Apps zum Vorschein getreten die bereits ab 5User einen Server mit 2x Xeon 3.6GHz CPUs und 4GB Ram zu gemacht haben.

Meine 1st Empfehlung ist nimm in der ACL die Option "private Ansichten/Ordner erstellen" einfach mal raus und schau was in der Hotline passiert
Meine 2nd ist untersuche diese Applikationen auf die oben genannten @F. Wenn möglich verlagere diese in die Maske oder Agenten.

In Google findes du mit "best practices improve performance" auch von IBM einige Hinweise dazu.
Behalte auch den Task "update" und "updall" im Auge, verlagere diese ggf. auf einen anderen Zeitpunkt. Diese beissen sich vermutlich die Zähne an genannten @F aus. Dazu kann ich auch noch empfehlen die *.ft-Indexe regelmässig(1x/Mt.) zu löschen und die Datenbanken zu defragmentieren. Erstellt werden diese wieder automatisch durch diese Tasks.
Was ev. defekte Dbs/Docs betrifft empfehle ich dir die Transaktionsprotokollierung einzuschalten und diese gleich auf einem anderen Laufwerk als [Data] an zu legen. Ein hilfreiches Programm-Dokument ist beim booten des Domino-Servers ist "fixup -J" 1x zu starten.

3rt Einen Virenscanner der in Echtzeit scannt abschalten. Bringt nix auf einem Domino-Server und ist nicht nötig, ausser du hast da auch die Benutzerverzeichnisse drauf . Besser ist auf den Server von der einen Marke ein guter Spam/Antivirus Gateway einzusetzen und von einer anderen Marke einen weiteren VirenScanner auf den Desktops zu installieren. Bei uns ist das eSafe für WWW,FTP,Content und Sophos auf den Desktops. Ein Virus kann sich in einer Notes/Domino-Umgebung selten/nicht austoben, weil Domino nur als Container dient. Ein Virus kann erst wieder zum Zug kommen wenn dieser wieder im Windows-Umfeld zurück findet. Darum werden bei uns 1x/Woche die Datenbanken gescannt und das genügt vollauf.

So, vorerst gibt das genug Arbeit. Viel Spass

[Norton]

Erst einmal danke für die vielen Tipps und Hinweise. Ich werd das mal so durchgehen und schauen, was ich alles davon mal testen kann.

Auch die Performance Monitors finde ich interessant @Wolfgang.
Das, was ich darüber nicht weiß frag ich die Kollegen, die kennen das garantiert sehr gut.

Was mir aufgefallen ist, dass es im Performance-Monitor eine Auswahl "Lotus Notes" gibt.
Was ich wohl nicht weiß ist, welche Instanzen ich hier wählen kann? Hat hier jemand einen Tipp?

Auch interessant fand ich, dass bei der Maschine, auf der die partitionierten Server laufen (eine der beiden Problemkisten) der Performancemonitor nicht korrekt ist. Als Auswahl bekomm ich da nur irgendwelche Zahlen (z.B. 1500, 1502 usw.) statt Auslagerungsdatei, Prozessor, Speicher etc.

Ich werd jetzt mal die Einträge und Tipps durchgehen und schauen, was ich verwenden kann und gebe anschließend noch einmal eine Rückmeldung! Weitere Tipps sind natürlich immer gern gesehen.

[Norton]

Hallo zusammen,

auch wenn es einige Zeit (und noch mehr Nerven) gedauert hat, so sieht es im Moment ganz danach aus als wäre der Fehler behoben.

Was im Endeffekt zum Erfolg geführt hat waren zwei Dinge:

1. Auslagerungsdatei vergrößert und auf zwei Platten verteilt mit einer Gesamtgröße von 2x dem eingebauten Arbeitsspeicher. Die Größe wurde fest vergeben.

2. (Wahrscheinlich ausschlaggebende Variante) Festplatten-Firmware Update durchgeführt. Genau bei besagten Maschinen hat sich ein Performance-Problem herausgestellt, welches bei der eingesetzten Firmware dokumentiert wurde. Seit dem Update der Firmware haben wir bisher nur positive Rückmeldungen erhalten.

Danke an alle für Ihre Mühe!

[Silvio]

Bestens.
Warum den kompliziert wenns auch einfach geht.
Zu 1st. hätt ich dir gleich sagen können.
Da unsere Hardware-IT nur Marken-Hardware einsetzt hatten wir sowas noch nie, aber gut zu wissen worauf er auch noch ankommt.

Trotzdem, wenn sich deine Umgebung beruhigt hat versuch mal meine Tipps aus.
Würd micht interresieren wieviel da noch drin steckt.

[Norton]

Bestens.
Warum den kompliziert wenns auch einfach geht.
Zu 1st. hätt ich dir gleich sagen können.
Da unsere Hardware-IT nur Marken-Hardware einsetzt hatten wir sowas noch nie, aber gut zu wissen worauf er auch noch ankommt.

Trotzdem, wenn sich deine Umgebung beruhigt hat versuch mal meine Tipps aus.
Würd micht interresieren wieviel da noch drin steckt.

Hallo Silvio,

du würdest überrascht sein. Unsere Hardware ist ausnahmslos (ziemlich teure) Markenhardware. Deine Tipps habe ich gelesen und zumindest die Sache mit den Virenscanner haben wir getestet, bzw. trifft nicht zu. Es läuft zwar ein Virenscanner auf den Kisten, diese ignorieren aber die Domino-Verzeichnisse.
Dennoch hatten wir diesen mal für einige Tage deaktiviert ohne jedoch ein nennenswertes Ergebnis zu erzielen. Hatten wir aber aufgrund der Konstruktion so auch nicht erwartet.

Den anderen Tipps werde ich noch näher auf den Grund gehen, kann jedoch leider noch ne ganze Weile dauern, da bei uns gerade Urlaubszeit ist und die Client-Migration vorbereitet und umgesetzt werden muss.
Aber ich werde mich noch einmal melden und auch dann noch eine Rückmeldung geben.

Danke nochmals an alle!