Die Frage ist ja auch: was genau will man. Meiner Meinung nach gibt es hier 2 grundsätzliche Standpunkte:
1. Will man Rechenzeit - die kann man sicher kaufen. Ausserdem muss man erst mal den Bedarf dafür haben sprich genügend Forschungsprojekte, die den Bedarf für solche Numbercruncher haben. Würde mich freuen, wenn Deutschland weltweit hier über 5% solcher Projekte durchführt - allein glauben will ich es nicht. Solche Rechner sind sehr oft auch bei Grundlagenforschungsdingen dabei (Klimasimulation, theoretische Physik, theoretische physikalische Chemie, ...) - solange man diese nicht fundamental fördert braucht man dafür auch keine Werkzeuge zu kaufen (ich kaufe ja auch keinen Traktor, weil ich in meinem Vorgarten Karotten pflanzen will)
2. Will man Know-How in HPC erlangen: Da stellt sich mir die Frage, ob man das wirklich wollen sollte - ein kleiner Markt, ein grosser Rückstand, grosse Player (IBM, Novell, IRIS/Cray, NEC, HP, SUN)
Schliesslich ist zu sagen, dass die Top 500 insgesamt wenig aussagen - interessanter wäre für mich die Gesamt Flop Kapazität der Forschungseinheiten - für die allermeisten Projekte werden Kisten verwendet, die garantiert nicht in den Top 500 auftauchen. Auch hier gilt: Viele kleine Supercomputer können einen ersetzen. Und: Für alle Ossis: In der Vergangenheit waren die Osteuropäischen Algorithmen den Westlichen ziemlich überlegen, vor allem weil die Rechenleistung wesentlich kleiner war. Insofern kann das sogar was gutes haben.