Ich denke wir brauchen keinen gebührenfinanzierten öffentlichen Rundfunk.
Dachte ich auch - und ich denke, im Moment braucht man das nicht - die Medienlandschaft in D ist unabhängig genug und diese Vielfalt auch durch das Kartellamt (sowie zwischenzeitlich durch die Existenz des Internets) abgedeckt.
Fraglich allerdings, was passiert, wenn die Privaten mangels Werbeeinnahmen (durch Time-Shift etc.) den Bach runter gehen - oder verschlüsseln. Dann könnte man darüber nachdenken.
Unstrittig sollte sein, dass mindestens 90% der von den ÖR produzierten Dinge wenigstens ebenso verzichtbar sind wie vieles bei den Privaten (Musikantenstadel, Lindenstrasse, Wetten Dass, Marienhof, Tatort, Derrik,....). Ich finde es nicht nachvollziehbar hierfür bezahlen zu müssen. Da ist meine Zahlungsmoral dann auch ganz ehrlich von den Inhalten abhängig (OK - gegenwärtig in der Schweiz zahle ich der GEZ eh nichts).
Millionen für Fussballrechte hinzublättern (sehe ich gerne) finde ich ebenso falsch. Im Grunde sollten die sich wieder auf die Grundversorgung mit Nachrichten, Bildung und Kultur (Achtung, Kultur ist: Kein Musikantenstadel, Keine Hitparade, Kein Fernsehgarten, ...) konzentrieren - und der Unmut wäre durch extrem niedrige Gebühren bald weg.
Ein weiteres Problem: Landesrundfunkanstalten - diese sollte man weiter beschneiden bzw. zusammenfassen - die Qualität lokaler Nachrichten ist wirklich unter aller Sau - dafür gibts dann Lokale Zeitungen.
Warum Gebühren durch die GEZ eingezogen werden? Entweder ÖR ist weiterhin ubiquitär verfügbar - dann sind Steuern fällig oder die ganze Sache wird verschlüsselt - dann wären Gebühren je Gerät/User/was auch immer zu entrichten. Die derzeitige GEZ Praktiken sind irgendwo zwischen rührig, peinlich, nicht mehr zeitgemäss und lästig anzusiedeln. Also weg damit
Eine Sache, die ich bei den ÖRs besonders schade finde: Die BBC (als britisches Pendent) produziert sensationell interessante Reportagen über alles mögliche. Ich würde mir wünschen, dass mehr Gelder für solch hochwertige Bildungsinhalte auch hierzulande ausgegeben würden - dann klappte das auch mit Pisa. Gute Ansätze wie das Telekolleg - sind leider in den 70ern stecken geblieben - was leider niemanden davon abhält sie weiterhin zu senden. Warum werden nicht mehr Gelder für bildende Inhalte ausgegeben, die dann den Schulen/Bildungsträgern zugänglich gemacht werden könnten und so gleich deren Qualität mitverbessern könnten?