Autor Thema: Erzwungene Umstellung Domino 6.5 auf Exchange ohne jeglichen Grips - HELP  (Gelesen 2622 mal)

Offline Lucky64

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Hallo Leute,

mit diesem Thread möchte ich möglichst viele Argumente gegen eine Umstellung auf Exchange sammeln.

Unsere GL will ohne jegl. "Sachverstand", nur weil in allen anderen Standorten Exchange eingesetzt wird, Domino dadurch ablösen.

Bitte posted Alles, was ihr wisst, bzw. was argumentativ helfen könnte.

Situation:

10 Jahre Domino im Einsatz von 4.x bis 6.5x, 4 Server, 300 User, verteilter Standort, ca. 70 prod. DB's, davon 20 Eigenentwicklungen, ca. 30 angepasstes Design&Layout, SMTP/MTA Connect zu SAP, iNotes(DWA) im Einsatz, 50 Aussendienstler mit Notes, Unified Messaging, Content Filtering, ext. Webzugriff auf DB's.

Welche stichhaltigen Argumente ziehen hier ? Wo sind die Knacki's bei Exchange ? Fällt jemand was zu Kosten einer Umstellung ein ?

Ich freue mich über jeglichen Kommentar.

Offline sky-diver

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« Letzte Änderung: 22.02.06 - 15:16:58 von eknori »

Offline eknori

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Zitat
10 Jahre Domino im Einsatz von 4.x bis 6.5x, 4 Server, 300 User, verteilter Standort, ca. 70 prod. DB's, davon 20 Eigenentwicklungen, ca. 30 angepasstes Design&Layout, SMTP/MTA Connect zu SAP, iNotes(DWA) im Einsatz, 50 Aussendienstler mit Notes, Unified Messaging, Content Filtering, ext. Webzugriff auf DB's.

Eigentlich hast du dir die Argumente schon selbst gegeben ...

Egal wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand auch ansetzt: jeden Tag kommt jemand und marschiert erhobenen Hauptes drunter her!

Offline matze79

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Notes ist mit Exchang nur bedingt vergleichbar. Mit einem Domino erhälst du eine vollwertige Applikationsumgebung mit integriertem Rechtemanagement und Offlinefunktionalität und dazu noch einen  kostenlosen Zertifikatsserver. Du kannst jede Datenbank, incl. dem Userfrontend für Mail anpassen.

Exchange kann nur Email. Outlook kann nicht erweitert werden. Dafür ist es aber auch billiger.
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Offline Lucky64

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@eknori:

Danke Dir, aber erklär das aber mal Managern, die nur ihre Ziele im Hirn haben und nicht den "wirklichen" Nutzen für die Anwender sehen....

Letztendlich haben wir doch seit Jahren den Mehrwert dieser Plattform.

Sorry, aber was meinst Du, wie mir da der Hut hochgeht !

Ein frustrierter Admin

Offline Arno

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Hallo,

weisst du wenn es mit vernunft nicht geht musst du es mal mit Zahlen versuchen.

- Funktionen die der Administrator selber in die Maildatenbank eingebaut hat,
oder welche über 3 Firmen erworben wurden können nicht oder nur bedingt in Outlook abgebiildet werden ( Schablonen , angepasstes Design )

Direkte Kosten
- Schulungsaufwand der Administratoren
- Gestigener Administrativer aufwand, durch "noch" unkundigen Admin/Anwender
- Umstellung des Aussendienstes ( Administrativer aufwand, Schulungen )
- Datensicherung muss ggf umgestellt werden, zusatzkosten für etsprechende Agenten. oder gar Neue Datensicherung.
- Neue Antiviren lizenzen oder Antispam Lizenzen müssen angeschaft werden
- Testumgebung muss aufgebaut werden ( Umgebaut )
- Höherer aufwand bei datenrücksicherung ( kann keine einzelne Maildatenbank zurücksichern " glaub ich zumindest ")
- Kosten für einkauf von Know How bei der umstellung
- Serverausfall für den umstellungszeitraum
- Abhängigkeit von einer bestimmten Platform
- Höherer zeitaufwand bei der Kompletten wiederherstellung des servers
- Höherer kosten beim einkauf von zusatzleistungen ( Zertifikate, u.s.w.)


Als gegenvorschlag solltest du auch ausrechnen was es kostet die anderen Standorte auf Domino umzustellen.

Alles in allem wird bei einer umstellung eine ganzschönes sümmchen an kosten bei rumkommen, jenachdem wie weit du das alles selber machen kannst, aber die folgekosten sind auch nicht ohne, und sollten bei einer umstellung immer eine rolle spielen, die meisten argumente kann man auch gegen eine umstellung von Ex. auf domino ins felde führen, sie gelten wohl immer wenn jemand eine umstellung plant ;-)


mfg

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Offline Lucky64

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@Gont:

Dann sollte doch eigentlich eine ext. Fa, die beauftragt wird, die Domino Umgebung zu analysieren, diese Facts herausarbeiten können, oder ???

Offline Arno

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Hallo,
sicher , kann das eine Externe Firma tun,
aber am besten kenn ihr doch euersystem oder ?

Ihr müsst doch wissen ob ihr geld für Anpassungen ausgegeben habt ?
oder wievil Manntage ihr in anpassungen gesteckt habt ?

Ihr müsstet doch auch wissen welche Software ihr im einsatz habt , als datensicherung zum beispiel, und das da dann eine neue lizenz ( agent ) fällig ist, das ist ja normal.

dazu dann die kosten für eine nette M$E schulung,
Kosten für lizenzen.

Dann den aufwand die daten bei dem  Aussendienst umzustellen,
den import der bestehenden Daten  und und und ...

Eine Fremdfirma wird nur dann unpataisch ihr urteil abgeben können wenn sie im anschluss nicht die umstellung durchführen kann, ansonsten muss man mit etwas parteilichkeit rechnen ;-)

eine umstellung ist sowieso etwas das man nicht mal ebend machen sollte sonst rennt man mal ebend ins offene messer


mfg

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Offline Thomas Schulte

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Das ganze kann man doch ganz einfach eintüten.
Sind euere 20 + 30 Datenbanken einfach oder liegt da Logik dahinter. Was würde es kosten diese Datenbanken in einer reinen MS Struktur abzubilden. Mit allen Konsequenzen.

In der Regel ist spätestens da das Thema erledigt. Weil es eben nicht mehr mit einem Server abgeht, sondern schon ein paar mehr braucht. Und der Admin kann nicht eben mal nebenbei was programmieren. Und zum Anpassen von Anwendungen brauchst du jedesmal ein Systemhaus.

Den Hebel kannst/Musst du am Geld ansetzen und da eine ganz nüchterne Rechnung aufmachen.

Du könntest auch EdBrill fragen gehen. Der muss für solche Fälle haufenweise Material in der Schublade haben.
Thomas Schulte

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Offline MartinG

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Die grosse Frage, die sich hier für mich stellt, ist warum kommt Deine GF auf die Idee Notes/Domino abzulösen? Ich kenne leider auch Firmen in denen Notes/Domino schlecht oder gar nicht geschult wurde und es deshalb auch Unzufriedenheit darüber gibt.

Die grössten Nachteile von Exchange sind m.E::

- ein Messagestore mit max 16GB Grösse in der Standardversion. Wer mehr will muss die Enterprisevariante von Exchange kaufen und das wird dann richtig teuer

- Wiederherstellung einzelner Postfächer aufwendig. Wiederherstellung einzelner Mails m.W. nicht möglich. Rücksicherung generell ist bei Exchange ein sehr sehr komplexes Thema, wohingegen bei Notes jede Datenbank eine saubere getrennte Einheit darstellt. Exchange 2003 ist hier aber schon etwas besser geworden...

- Sehr enge Verzahnung in die Microsoft ADS, was bei Betriebssystemupdates quasi zwingend auch eine relativ rasche Migration der Exchangeumgebung erfordert

- selbstprogrammierte Anwendungen kann man bei Exchange ziemlich vergessen. Man kann aber mit Sharepoint, so wie ich das einschätze, aber so ziemlich alles abdecken was man mit Notes/Domino auch kann. Allerdings kostet das dann richtig Geld für Lizenzen, Schulung, SQL-Server etc...

- Exchange / Outlook steht viel mehr im Focus der Hacker und ist allein aus  diesem Grund deutlich gefährdeter

- kaum Replikationsfähigkeiten und selbst diese sind kaum nutzbar


Vorteile von Notes/Domino:

- Betriebssystemunabhängig im Serverbereich. Clients für Windows und MAC.

Exchange hat m.E. aber auch schon Vorteile:

- deutlich einfachere Administration, vor allem auch dadurch das die User ja eh meistens schon in der ADS angelegt sind.

- geringerer Schulungsaufwand für Anwender und im Mailbereich auch ein deutlicher Funktionsvorteil gegenüber dem Notesclient

- mobile Geräte (Handys, Palm, PocketPC) lassen sich einfacher und vor allem kostengünstiger anbinden

- Export von Mails sehr easy und sauber

- Drucken ist deutlich besser



Martin
Wir leben zwar alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht den gleichen Horizont.
KONRAD ADENAUER

Offline flaite

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Eigentlich ist es ja keine "erzwungene Entscheidung", sondern eine Entscheidung über Budgets von Leuten, die nun einmal darüber entscheiden dürfen oder müßen.
Das aus meiner Sicht widerwärtige ist, dass die IT Entscheidung offenbar über eine solche ziemlich wichtige Entscheidung ex-post informiert wird.
Damit dokumentieren die Entscheider, dass ihnen die IT Abteilung egal ist.

Wofür gibt es IT-Abteilungen?
Eine Organisation glaubt, dass es für ihre effizienz sinnvoll ist, wenn sie intern für den Bereich IT kompetente Experten hat.

Berührt die Entscheidung "welche Groupware/Email Plattform wollen wir in Zukunft verwenden?" den Bereich IT?
Aber sicher. Und zwar kernmäßig.

Welche Erklärungen gibt es dafür, dass dann die IT Abteilung bezüglich der Frage nicht konsultiert wird?
a) Das Management traut der IT Abteilung keine Kompetenz zu oder
b) Das Management glaubt, dass die IT-Abteilung nicht zu rationalen Entscheidungsfindung zur Frage beitragen kann, da sie politisch auf die vorhandene Plattform setzt.

Egal ob a) oder b). Es hört sich imho nicht nach einem schlechten Betriebsklima an und dieses Risiko nimmt das Management.


Gruß Axel
Ich stimm nicht mit allen überein, aber mit vielen und sowieso unterhaltsam -> https://www.youtube.com/channel/UCr9qCdqXLm2SU0BIs6d_68Q

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Aquí no se respeta ni la ley de la selva.
(Hier respektiert man nicht einmal das Gesetz des Dschungels)

Nicanor Parra, San Fabian, Región del Bio Bio, República de Chile

Glombi

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Der entscheidene Satz ist ja wohl
Zitat
Unsere GL will ohne jegl. "Sachverstand", nur weil in allen anderen Standorten Exchange eingesetzt wird, Domino dadurch ablösen.

Da stellt sich die Frage, wieviele andere Standorte gibt es. Wenn es viele sind und nur der eine Standort Domino einsetzt - was mich wiederum wundert - dann kann man schon die Überlegung der GL verstehen, über eine einheitlich IT-Struktur nachzudenken.
Bevor wir hier nun auf die GL rumhacken, sollten erstmal alle Rahmenbedingungen geklärt sein.

Andreas
P.S: Ich bin ja dafür, auch alle anderen Standorte auf Domino zu migrieren, aber das wird ein steiniger Weg befürchte ich...

 

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