Ich bin nur leider der Meinung, dass wenn jemand sich öffentlich äußert (blogging), dann darf man ihn auch kritisieren.
Ich bin natürlich ein häufiger Leser von javablogs.
Nur sind das eben die schnellen Pointer für zwischendurch.
An wirklich verwertbaren Erkenntnissen ist da nicht viel zu finden. Wobei es Ausnahmen gibt. Und imho noch weniger in den Wirtschafts- oder Politikblogs.
Und ich finds so arrogant, wenn es so aufgeblasen wird.
Für Bücher gibt es Verlage. Ein Herr Leinemann arbeitet 35 Jahre als Journalist und schreibt dann ein Buch darüber. Selbst da hab ich insgeheim eine Menge auszusetzen. Nur ich habs von vorne bis (fast) ganz hinten gelesen. Und da gabs Lektoren. Ausgebildete Leute. Und der hat da vermutlich eine ganze Weile dran gearbeitet.
Oder. C.J. Date. Der Mann schreibt seit den 70ern ein Buch über Relationale Datenbanken nach dem anderen. Der fängt erstmal an mit den sprachlichen Grundkonzepten, die die Basis für
seine Interpretation von RDBMS bilden. Da schlucke ich natürlich erstmal und les 3 mal. Aber das ist d.u.r.c.h.d.a.c.h.t. Es scheint einer von den Texten zu sein, wo man am Anfang erstmal ein bischen langsam reinkommt, aber dann immer schneller wird. Und das ist die beste Gehirn <-> Text Beziehung, die es gibt. In schlecht geschriebenen Büchern ist es umgekehrt.
Natürlich haben die Ramones auch wirklich gute Musik gemacht ohne dafür jetzt zufällig gerade irgendwie besonders toll ausgebildet zu sein. nur kann ich mir das eben nicht immer anhören und daneben gibts noch andere, mehr sophisticated Sachen wie Bach, Mahler, die Opis vom Buena Vista Social Club oder Paco de Lucia. Echte Spezialisten und Fanatiker in ihrem Fach.
Und was in Blogs passiert läßt sich schon als Trash kategorisieren. D.h. letztlich nicht besonders sophisticated. Ist ja auch schön so. Aber dann bitte ein bischen weniger Zirkus. Es ist schön und gut solange das eine gewisse naive Frische behält. Aber sobald da mit A- und C-Leveln rumgegurkt wird, dann verlange ich von den A-Levels eben auch Tiefgang. Und das sehe ich in blogging-Space wirklich selten. Weil diese Texte eben so schnell geschrieben werden und so kurz sind.
Meine Idee Blog-Kommentare als eine Art fröhliche und nicht bösartige basisdemokratische Schlammschlacht zu gebrauchen, finden die meisten Blogger auch nicht so lustig. Vielleicht ist es das auch nicht. Auf basicthinking gelang es mir auch, mich zurückzuhalten (vielleicht ein Trend
)
Teilweise fällt das natürlich auch auf mich zurück, weil ich eben auch in Foren oft essayistisch schreibe.
Wenn ich mir angucke wie Rainsberger oder Ilja Preuß im Junit-Forum auf yahoo machen. Mein Gott. Was ein Unterschied. Kurz und ganz klar einfach nur auf den Punkt bezogen und es hat auch immer Inhalt, weil die sich eben auf diesem Spezialgebiet wirklich gut auskennen. Aber die schreiben natürlich auch fast nur für Spezialisten.
Axel