... als Kölner pflege ich eine gewissen distanzierten Sympathismus zu W. Nideggen. Wenn ich sowas lese, höre ich immer den "Durchblickprofi aus dem Bausparverein".
Die 0 und 1 Logik, der viele Leute dieser Branche anhängen, halte ich mittlerweile für unerträglich und einfach nicht mehr witzig.
Was ist bitte "richtig objektorientiert denken"?
Komischerweise schreiben Leute, die wirklich oo-mässig produktiv neues schaffen, wie z.B. Rickard Öberg, Erich Gamma, Gavin King oder Kyle Brown, niemals, dass sie einfach "richtig" objektorientiert denken können.
Solche Richtig-Denker müssten zwangsweise dazu verpflichtet werden, Popper, Hayek oder andere Zweifler an der menschlichen Wahrnehmungsfähigkeit zu lesen. Die Welt wäre besser.
Solche Leute setzen sich hin, schreiben das Objektschema eines komplexeren Systems und machen natürlich direkt alles richtig. Es macht sicher sehr viel Spass und es ist sehr unkompliziert mit solchen "richtigen Programmierern" zusammenzuarbeiten.
Aus meiner Erfahrung machen die natürlich nicht alles richtig, sind aber im Ausgleich dafür Experten in bürokratisch-organisatorischer Absicherung, weil es denen nämlich gar nicht um Lösungen geht sondern nur um den Erhalt des eigenen aufgeblasenen weil im Kern kleinen Egos.
Ich hab mittlerweile Mechanismen entwickelt, um mit diesem Unsinn umzugehen, ohne dass es zu offenen Konflikten kommt. Ich verachte es aber und halte es für peinlich für die menschliche Rasse.
Ok. Refactoring ist ein Prozess, wo man die interne Struktur eines Systems verändert, um es übersichtlicher und somit erweiterbarer zu machen. Beim Refactoring werden keine externen Features dazugetan.
M. Fowler hat in diesem mit viel Sorgfalt geschriebenen Werk einen Katalog von praktisch umsetzbaren Mini-Refactorings geschrieben, mit denen man diesen Prozess professionell, d.h. geordnet, gestalten kann. Die Arbeit ging unmittelbar in IDEs wie Eclipse und InteliJ ein. Ausserdem beleuchtet er und seine kompetent-sorgfältigen Ko-Autoren den Prozess an sich aus verschiedenen Blickwinkeln.
Ich bin mittlerweile ein großer Bewunderer von dem hier
http://industriallogic.com/xp/refactoring/, in gewisser Weise ein Nachfolgebuch. aber solche Leute, wie dieser Amazon-Rezensent wissen das natürlich schon alles, weil sie "richtig" objektorientiert" denken können. Frag mich natürlich, welche superhuman Software solche Leute eigentlich schreiben oder wieso sehe ich davon nichts?
Dieser Job besteht aus vielen kleinen Einzelelementen, die jeder für sich nicht so schwierig sind. Das mache ich. Wer an "großen" Dingen interessiert ist, gehe bitte ins Heise Forum oder in den Ché Guevara Film.
peace Axel