Fed up with ibm
Hier ist ein Artikel, in dem einer derer Produktmanager (Chris Reckling) über Lotus Workplace interviewt wird.
(
http://www-106.ibm.com/developerworks/lotus/library/ls-ibmworkplace/).
Es wäre sicherlich lustiger und für die ungewaschenen Massen aufklärerischer, wenn in Zukunft Hani Suleyman als Interviewer kontraktiert werden könnte.
Es fehlt natürlich die wichtige Information, dass der Serverteil dieses Machwerks mindestens 2 CPUs und 2.5 Gig Arbeitsspeicher benötigt.
Lotus spricht von diesem Wunderteil seit über einem Jahr.
Technisch hat es nichts mit Lotus Notes zu tun. Ich lese nur Layer, Tiers, Komponenten und J2EE, wobei der Begriff Tiers auch noch falsch angewendet wird.
Entwickler sollen dann eben ihre Funktionalität als Komponenten schreiben. Schön. Das geht auch von heute auf morgen.
Für einen strukturierten Entwicklungsprozess hat man dann Rational. Na denne. Nur kenne ich keinen der gerne mit Rational Tools arbeitet. Immer wenn ich mit Rational 2003 gearbeitet habe, kämpfte ich die ganze Zeit mit dem Tool selber und hatte keine Gedanken frei für einen "Entwicklungsprozess".
Ich habe da den subjektiven Eindruck, dass da unter Krampfparolen aus dem Management (J2EE einfacher für eine Organisation zu machen) ein paar mehr oder weniger promovierte Entwickler frisch von der Uni, ihre Lust an „flexiblen Architekturen“ ausleben und über dem funktionierenden Stack der Eclipse Software Foundation ihren eigenen phetten Elephantenbob setzen. Das ganze wird dann legitimiert mit
„We have over 10 years of experience building collaborative systems with millions of customers. We know what collaboration and human productivity is all about. We’ve examined our customer’s applications, as well as our own, to identify and capture known collaborative patterns." As he puts it, "We’ve done the heavy lifting of providing an infrastructure that supports collaboration and process integration that you can take advantage of in your custom apps
You know. You know really?
Die architektonischen Ideen mögen ja nicht schlecht sein. Nur präferiere ich Pasta von openSource oder MS.NET gegenüber diesem phettigen Elephantenbraten mit Klössen und Rosenkohl.
V.a. macht das auch alles keinen Spass. Sieht man sich die wenigen Diskussionseinträge auf Notes.Net an, so scheitern viele schon an der Installation. Und dann soll ich noch
• Lotus Workplace
• Lotus Notes/Domino
• WebSphere Portal
• WAS
• WebSphere Everyplace
… und das ganze dann g’schwind mit dem User-Directory des Unternehmens verknüpfen und Konnektion zu all der ihren Backendsystemen herstellen.
Damit dann
A user can create a workplace application by using a template defined by a developer. A template is an XML representation of the components, their layout on a page, and runtime configuration information.
Jedes Eclipse plug-in wird in einer xml Datei definiert. Und die gebe ich nun dem Abteilungsleiter X und der definiert damit dann die Editoren, Views und Outlines der Anwendung? Ha Ha.
Und davon solle es jetzt auch noch eine Express-Version für Medium Business geben (Liliputaner Elephant).
"The Lotus Workplace architecture," Chris Reckling says, "provides a great deal of scalability and flexibility and can support anything from single-server pilots to large enterprise deployments."
Es gab eine lange, sehr lange Diskussion zu J2EE und da kam raus, dass die Auswahl der optimalen Technologie sehr wohl von der zu erwarteten Anwenderzahl und dem Typ der Anwendung abhängt.
There's plenty left for you to build. If you're already developing using the open standards-based technologies like Java® and Eclipse, your applications may be more ready than you think.
… überlasse ich anderen.
IBM war niemals in der Lage Anwendungssysteme zu bauen. Sie hatten schon in den 70ern und 80ern nur gute Mainframes, gutes Marketing und waren organisatorisch sehr gut aufgestellt. Die Anwendungssysteme zeichneten sich immer durch gute architektonische Ideen aus, die dann von anderen für eigene, bessere Anwendungssysteme benutzt wurden.
Btw. kam heute ein neues Gerücht über eine weitere Pleite aus der wundersamen Welt der IBM Business Partner heraus. Ich sag nicht wers ist
, ist aber nicht klein.
Gruß Axel