Praktisch emotionslos ist sicher untertrieben.
Es ist für mich ein emotionales Thema und bei so manchen manchen Stunden mit z.B. "xml-gotchas in Domino", war ich extrem sauer.
In meiner Meinung ist Domino da ein bischen wie Hasch:
freundlich zu Einsteigern und zerstörerisch zu dem ehrfahrenen User (hey, das ist meine Sicht).
Für die Java-Implementierung gilt: Da werden einfach bestimmte Probleme deshalb nicht gelöst, weil der Anfänger es nicht merkt.
Aber ich habe nicht angefangen: Lotus hat
- apache.xml die Basis von dem späteren xerces.jar zu schenken, ohne dann die Verbesserungen der Apache Software Foundation zu implementieren.
- sich selbst als Java Anwendungsplattform zu vermarkten und dann über halbe Jahrzehnte nicht Java1.2 zu implementieren.
- die Java Schulungsunterlagen.
- keine saubere Garbage-Collection von Domino-Java Objekten.
- Probleme mit der Corba/IIOP Implementierung.
und...und...und
Eine Domino-Blogger Community, die zu diesen Themen weitgehend schweigt. Am kritischsten sind wohl noch Ben Poole und codestore.net.
Selbst die .NET Community ist wesentlich kritischer gegenüber der eigenen Plattform und auf
http://www.javablogs.com ist sowieso jeden Tag (konstruktiver) "Bürgerkrieg".
Ich sehe da oft so diesen mir immer wirklich verhassten dot.com "Professionalismus": Überzeugender zu sein, wenn man an die Marketinglügen der eigenen Plattform einfach selber glaubt. Das funktionierte für eine gewisse Zeit und ist auch aus Vertriebssicht nicht das Dümmste, geht aber auf die Dauer einfach nicht.
Hinfort damit. Hani Suleiman hat gezeigt, dass dies nicht nötig ist:
http://www.jroller.com/page/fate/Was mich hier immer wundert ist, dass in meiner Sicht viele Leute irgendwie alles von Domino aus machen. Es ist imho viel einfacher z.B. RDBMS gründlich alleine zu machen und dann über Verknüpfungspunkte zu Domino nachzudenken.
Domino Workbench betrachte ich gar nicht. Ich beschäftige mich erst mit swt/jface, dann mit Eclipse-Workplace und dann löse ich vielleicht das Rätsel, warum eine Client-Server Infrastruktur einen 2-CPU Arbeitsspeicher benötigt.
Wobei swt/jface schon alleine erstmal komplex genug sind. Da kann ich keine zusätzlichen spezifischen Rauchbomben von Lotus gebrauchen. Zwar erzählen meine hardcore-eclipse-plugin-Entwickler Kollegen, dass es einfach wäre. Nur hat diese Branche sowieso einen extrem unscharfen Begriff von Komplexität.
Gruß Axel