Autor Thema: Strafbares Filtern von Mails  (Gelesen 2082 mal)

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Strafbares Filtern von Mails
« am: 29.12.03 - 11:45:30 »
Hallo zusammen,
unsere Revision hat in der C't einen Artikel bzgl. dem strafbaren Filtern von SPAM gefunden und ich hätte gerne mal Eure Meinung zu diesem Problem gehört. (http://www.heise.de/ct/03/26/186/)
Wir nutzen die Tools von Group um unseren Mailverkehr zu säubern. Per diversen Arbeitsanweisungen ist das Mailing im Prinzip geregelt, allerdings haben wir keine expliziten Erklärungen unserer Mitarbeiter eingeholt, dass SPAM ausgefiltert wird. Anhänge werden generell abgehängt und können bei Bedarf angefordert werden, der Text wird an den Mitarbeiter weitergeleitet. Bei SPAM Mails erfährt der MA ja nunmal gar nichts von seinem Glück, sondern das Mail wird sofort in die Quarantäne gepackt. Wie wird das denn in der großen weiten Welt geregelt?
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Offline eknori

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Re:Strafbares Filtern von Mails
« Antwort #1 am: 29.12.03 - 12:13:19 »
Das ist bei Heise alles etwas laienhaft dargestellt, trifft aber den Kern der Sache doch ganz gut. In jedem Fall kommt es auf die Zustimmung des Empfängers an. Liegt diese vor, kommen die erwähnten Paragraphen nicht zur Anwendung.

Die Frage ist aber, wie ein Provider oder ein Unternehmen an diese Zustimmung kommt. Problematisch wird es ja in dem Fall, wo einzelne Mitarbeiter ihre Zustimmung verweigern ( aus welchen Gründen auch immer ). Was dann ?? die meisten Lösungen funktionieren i.d.R. auf dem Server. Ein Ausweg aus dem Dilemma würde dann allenfalls eine Client basierte Lösung bieten ( wie etwas OpenNTF http://www.openntf.org/mainbar.nsf/HomeLookup/6B97C72370C14C4486256DEF00810AEA?OpenDocument )
Da hätte dann der Mitarbeiter sein Schicksal selbst in der Hand.

Die ganze Diskussion, ob mal SPAM blocken darf oder ja ist schon so alt wie SPAM selbst. Und ich kann es noch einmal betonen : Nicht die, die sich der Seuche SPAM gegenüberstellen sind zu kriminalisieren; die Die SPAM verbreiten sind die Verbrecher !!
Und Verbrechen muß bekämpft werden.

Was sind denn eigentlich die Risiken, wenn mal mittel einsetzt, die SAPM von HAM unterscheiden ? Oder überwiegen evtl. sogar die Vorteile ? Manchmal wäre ich froh, wenn der Postbote die schei..ß Werbung aussortieren würde. Da hätten wir beide was davon. Mein Papiermüll reduziert sich und der arme Kerl hat nicht mehr soviel zu schleppen.

Nein, hier nach Paragraphen zu suchen, die die Seuchenbekämpfer einschüchtern sollen ist der falsche Weg. Wo sind denn die Paragraphen, die das Verursachen von SPAM unter drastische Strafen stellt ?? Wo wird denn da von Seiten unseres "Rechtsstaates" durchgegriffen. Jeder Falschparker wird systematischer verfolgt...

Ich denke, daß sich Provider wie Web.de AOL und andere sehr wohl überlegt haben, wie sie die angebotenen Dienste auslegt, um nicht den Strafverfolgungsbehörden ein Ziel für die Verfolgung zu bieten.

Mal sehen, wie lange es dauert, bis der erste User "seinen" Provider verklagt, weill er durch den Einsatz von Anti SPAM Filtrn nun überhaupt nichts mehr in seinem freien MailAccount findet.

Schade nur, daß durch den Einsatz dieser Technologie die SPAM - Hersteller nun noch mehr Traffic im WEB erzeugen müssen, um die heutigen Trefferquoten auch in Zukunft zu erreichen.

Ulrich
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Offline Axel

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Re:Strafbares Filtern von Mails
« Antwort #2 am: 29.12.03 - 12:19:03 »
Hi,

gegen das Filtern von Spam-Mails habe ich greundsätzlich nichts, denn diese Art von Mails nimmt so langsam überhand. Aber, gegen das eigenmächtige Löschen habe ich was. Denn nach was für Kriterien soll den genau unterschieden werden ob Spam oder nicht?
Zum Beispiel das Wort Sex steht nicht immer für Spam, im englischen bedeutet es auch Geschlecht.

Die Lösung, die web.de anbietet findet ich ganz ok. Da werden vermeintliche Spams in den Ordner "Unerwünscht" verschoben. Dort kann man dann selbst entscheiden, ob man die Mails liest oder nicht.

Axel
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Offline eknori

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Re:Strafbares Filtern von Mails
« Antwort #3 am: 29.12.03 - 12:23:45 »
Soweit erst einmal richtig, aber

Zitat
Die Lösung, die web.de anbietet findet ich ganz ok. Da werden vermeintliche Spams in den Ordner "Unerwünscht" verschoben. Dort kann man dann selbst entscheiden, ob man die Mails liest oder nicht.

auch eine sinnvolle Sache; habe ich aber wieder disabled, da ich meine Mails über pop3 abhole und dann trotzdem noch bei web.de gucken muss, ob nicht was hängen geblieben ist. Der tägliche Report reicht mir da nicht. Aber ist Sache eine jeden Einzelnen. Ich fand es einfach nur unpraktisch.

Ulrich
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Re:Strafbares Filtern von Mails
« Antwort #4 am: 29.12.03 - 12:26:39 »
ach ja, wegen der Unterscheidung: Auch die Provider werden nicht einfach mal so eben ein Stück Software installiert haben und dann ging es los. Das erfordert natürlich eine recht große Mühe, solche einen bayesian Filter zu zum Laufen zu bringen, daß die Anzahl der false positives quasi gegen Null geht. Sicherlich besteht da immer noch einen gewisse unsichrheit. Aber was im Leben ist schon sicher ?
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Offline Errormaker

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Re:Strafbares Filtern von Mails
« Antwort #5 am: 29.12.03 - 12:26:43 »
Da bin ich ganz Deiner Meinung. Mir geht ehrlich gesagt generell die Diskussion bzgl. dienstl. Mailing tierisch auf den Geist, alleine schon aus dem Grund, dass der Mitarbeiter ja nunmal zum Arbeiten im Betrieb ist und das Mailing nur für diesen Zweck nutzen soll und nicht für sein Privatvergnügen. Wenn es nicht ausdrücklich verboten ist, ist es noch lange nicht erlaubt. ich werde mit sicherheit nicht einen Mitarbeiter um Erlaubnis bitten, seinen Mailverkehr zu filtern. Da muss es eine bessere Möglichkeit geben. Alleine die Diskussionen mit den einzelnen MA, die es auf jeden Fall geben wird, wenn wir auf den Sachverhalt hinweisen werden würden wohl Stunden in Anspruch nehmen.
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Re:Strafbares Filtern von Mails
« Antwort #6 am: 29.12.03 - 12:30:07 »
Ich sage es mal knallhart und provokativ:

Schützt die Unternehmen und nicht die schei..ß Spammer. Und wenn ein MA mault... Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen

und als Nachtrag: wo immer ein Spammer ausgemacht wird... keine Gnade !!!! verfolgt das Pack, zertretet die Larven, vernichtet sie....

Ulrich
« Letzte Änderung: 29.12.03 - 19:24:27 von eknori »
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Mc_Gregor

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Re:Strafbares Filtern von Mails
« Antwort #7 am: 30.12.03 - 12:03:23 »
Das Problem eingehende Emails auf textlichen Inhalt zu prüfen, besteht glaube ich überall.
Auch eine Email fällt unter das Postgeheimnis und darf deshalb nicht kontrolliert werden!

Es gibt hier zwei Möglichkeiten:
1. Von jedem User die Genehmigung einholen, dass seine Emails kontrolliert werden dürfen (wohl sehr mühsam)

2. Die einfachere Möglichkeit, private Emails verbieten, so sind alle eingehenden Emails geschäftlich und somit für die Firma öffentlich und fallen nicht mehr unter das Postgeheimnis.

Gregor

Offline smokyly

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Re:Strafbares Filtern von Mails
« Antwort #8 am: 30.12.03 - 12:14:12 »
Genauso isses,
Vereinbarung mit dem Betriebsrat, wo vorhanden, ansonsten mit den Mitarbeitern, daß private Mails nicht erlaubt sind.
Dann gibt es keine Probleme mehr - ääääh, oder besser: keine rechtlichen, nur noch technische...

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