Welches Windows für den Server?

[Colibri]

Hallo Forum,
ich habe vor einiger Zeit in einem anderen Forum eine Diskussion über das Serverbetriebssystem verfolgt. Anscheinend war es bei NT4.0 nicht möglich, die Workstation als Betriebssystem für einen Domino Server zu verwenden, weil es eine Beschränkung auf max. 10 Verbindungen gab. Meine Frage ist nun, ist es möglich, Windows 2000 prof. für einen Domino 5.0.12 zu verwenden, oder muss ich einen Windows 2000 Server haben. Aus der Spezifikation von Lotus geht das nicht richtig hervor, dort steht nur WinNT 4.0, Windows 2000, Windows 2003 Server ....... Hat jemand einen Domino Server mit mehr als 10 Usern auf einem Windows 2000 prof. laufen.

Danke

[Semeaphoros]

Das ist mal in erster Linie ein rechtliches Problem, die Lizenzbestimmungen von MS erlauben das nicht

[Colibri]

Hallo,

danke erstmal für die schnelle Antwort. Aber was genau läßt MS nicht zu, grundsätzlich die Installation eines Domino Servers auf ein Win 2000 prof. oder ein Zugriff von dann mehr als 10 Usern? Und wo könnte ich das genau nachlesen bei MS?

[Semeaphoros]

Beides, es sei denn, sie haben wieder mal die Bedingungen geändert. Irgendwo solltest Du einen riesen Text namens Eula (End User Licence Agreement) finden, wo das eigentlich drin stehen sollte. Auf der MS-Website gibt es das auch, aber ich kann Dir leider keine genaueren Angaben machen.

[BANXX]

Ich kann die BEschränkung auf 10 User mit einem Domio Server auf einer Win2K prof. WS nicht bestätigen.

Zumindest von technischer Seite habe ich bisher absolut keine Einschränkungen feststellen können. Das betrifft hier konkret eine geclusterte Umgebung mit 2 NICs und ca. 250 Benutzern.

[Semeaphoros]

Wie gesagt, es ist ein Lizenzproblem, kein technisches. Die technische Beschränkung auf 10 gleichzeitige Verbindungen wurde von MS kurz vor Release auf Druck der Kundschaft wieder entfernt.

[MartinG]

Semeaphoros hat vollkommen recht - es ist nur ein lizenzrechtliches Problem und das ist es definitiv. Technisch ist es dasselbe - nur die Speicherverwaltung ist beim Server etwas anders optimiert als bei der Proff. Version. Ansonsten ist es ja technisch dasselbe Produkt...

Gruss
Martin

[Colibri]

Danke für Eure Antworten!

Das ist anscheinend ein verwirrendes Thema. Ich habe mittlerweile eine Bestätigung von unserem Notes Partner (eine bekannte größere Firma in diesem Bereich) das ich mich sowohl mit dem Windows 2000 prof. als auch mit dem Server lizenzrechtlich im grünen Bereich befinden würde. ..... Aber Ihr habt recht, ich habe mir mal die EULA.TXT durchgelesen und da steht:

*schnipp*

Sie dürfen maximal zehn (10) ("Verbindungsmaximum") Computern oder anderen elektronischen Geräten (jedes ein "Gerät") die Verbindung mit dem COMPUTER erlauben, um die Dienste des Produkts nur für Datei- und Druckdienste, ternetinformationsdienste und RAS (einschließlich gemeinsamer Nutzung der ternetverbindung und Telefoniedienste) zu verwenden. In dem Maximum von zehn (10) Verbindungen sind auch indirekte Verbindungen durch "Multiplexing"-Software oder Hardware oder durch andere Software oder Hardware enthalten, die Verbindungen in einem Pool verwaltet oder zusammenfasst.

*schnipp*

Ich denke das schließt auch den Notes Server mit ein.

[smokyly]

Heißes Eisen!
Hab hier im Moment keinen Server zur Verfügung. Kann mir jemand sagen, ob ich dann beim Server-Produkt dann JEWEILS eine User-Lizenz brauche?
Zur Verdeutlichung: Eine Software läuft auf dem Server und kommuniziert über TCP/IP mit den Clients. Muß dann für jeden angeschlossenen Client eine Lizenz erworben werden? Kann ja eigentlich nicht sein.....

Dankeschön!
Grüße
Geri

[MartinG]

...klar brauchst Du theoretisch für jeden User eine Windows-CAL. Allerdings wird eine solche CAL pro User ja nur einmal gebraucht im firmeninternen "Windows-Netzwerk".

Ich verstehe ehrlich gesagt auch die Diskussion darüber nicht - jede Firma die ich kenne hat doch eh pro User schon eine solche CAL - Lizenz da die Fileserver etc doch grösstenteils unter Windows laufen und damit sind ja keine zusätzlichen Lizenzen notwendig und das einzige was an Kosten anfällt ist eine Windows 2000 Serverlizenz und die ist ja im Vergleich zur Hardware eines Dominoservers lächerlich. Zumindest kaufe ich für einen Applikationsserver wie Domino entsprechend leistungsfähige Hardware wo dann die 500€ einer Win2k Serverlizenz der allerkleinste Posten sind...

[smokyly]

Danke erstmal für die Antwort.
A-Bär: Wir wollen auf Linux umstellen, bzw. der Notes-Server läuft schon auf Linux. Ebenso der File-Server...
Jetzt bekommen wir demnächst eine neue Produktionssoftware und die läuft auf einer Oracle-Datenbank.
Wenn ich jetzt mit einem Programm auf die Datenbank zugreife (über TCP/IP), brauch ich doch nicht extra eine Windows-Lizenz. Egal, ob der Client nun vom Bill kommt, oder eine Linux-Workstation ist. Oder seh ich das falsch?

[Semeaphoros]

Ok, kann sein, dass MS das seit meinem letzten Hinsehen geändert hat, aber die Windows CAL ist (oder war) nur erforderlich für Zugriff auf File und Print Services, alles andere ist/war nicht an eine Win-CAL gebunden. Dabei stimmt es, dass eine Win-CAL den Zugriff auf beliebig viele Windows-Server gestattet, und wer hat schon keine solche CAL?

Fazit: dass Lotus/IBM den Server auf der Workstation-Software nicht unterstützt, liegt in diesen Lizenzbedingungen. Wie Martin schon gesagt hat, die Software dahinter ist grundsätzlich die gleiche.

[MartinG]

@Smokely und Jens (Dein Nickname ist wirklich bescheiden zu schreiben) - für mich ist die Sache klar das die CAL auch für andere Dienste notwendig sind.

Colibri hat das in seiner Antwort astrein zitiert aus der EULA und das sind für mich klare Fakten über welche man eigentlich diskutieren kann und die auch keinen Freiraum für eine Grauzone lassen. Und deshalb muss auch smokly für seinen Oracle Server Windows CALs kaufen - das Notesdienstleister und DB-Dienstleister das gerne anders behaupten liegt einfach daran das Sie Ihre Produkte gerne verkaufen möchten ohne dem Kunden noch zusätzliche Kosten aufzubürden. Entscheidend ist aber hier Microsoft und wenn diese das ausschliessen dann ist alles andere eine Lizenzverletzung...

[den_denver]

Hallo allerseits!

Interessante Diskussion...da stellt sich mir die Frage wie das lizenzrechtlich aussieht, wenn ich einen iNotes-Server unter Windows ins Internet stelle, wie das IBM selbst auch gemacht hat. Da weiss ich doch gar nicht, wieviele Leute so auf meinen Server zugreifen wollen/können/sollen/dürfen...

Gruß
Den

[Semeaphoros]

Oh, da kann ich Dir nur zustimmen, die Lizenzangelegenheiten ist ein undurchsichtiger Dschungel. Gerade was Internet-Dienste anbelangt, wird in vielen Fällen dann eben zu unlimitierten, dafür eben im Preis relativ hohen Lizenzmodellen gegriffen.

Was ich sicher weiss, das ist, dass für NT4 Server das CAL-Modell galt wie ich das oben beschrieben habe: eine CAL ist nur erforderlich, wenn File und Print-Services belegt werden. Seinerzeit gab es aber auch die Begrenzung von max. 10 Usern für die Workstation noch nicht. Und ich weiss, dass MS das Lizenzierungsmodell, das Martin anspricht, sprich jeder externe Zugriff auf irgend einen auf dem Server laufenden Service braucht eine MS-Server-CAL, mindestens mal von MS angedacht wurde. Ich weiss nicht, ob sie es dann mit dem W2K Server eingeführt haben.  Ich erinnere mich, dass damals Kunden sowohl gegen dieses Lizenzmodell wie auch die max. 10 gleichzeitigen Zugriffen auf eine Workstation Sturm gelaufen sind. weiss aber nicht, was MS am Schluss gemacht hat. Die Tendenz der Firmenkunden ist eindeutig, lieber überlizenziert als das Risiko, illegal zu operieren.