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Projekt: P2P Java Gui Plattform für LoNo Funktionen

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Axel_Janssen:
Jens,

ich habe des öfteren Prototyping eingesetzt. Es gibt da ganz eigene projekt-soziale Probleme (die Dauer-Meeting-Falle), vor denen man sich hüten sollte. Oft können auch projekterfahrene Entwickler, als "Anwalt des Endanwenders" auftreten.  
 
Es geht IMNSHO auch nicht darum, einen Prozess in voller Reinheit umzusetzen. Ich kann das auch gar nicht, weil ich da auch nicht so der mega-Experte bin. Nur will ich mich eben wirklich ernsthaft mit (R)UP auseinandersetzen.
Das "der-Anwender-akzeptiert-das-eh-nicht-so"-Argument führt dazu, dass man sich nur oberflächlich mit den vorhandenen theoretischen Prozessen auseinandersetzt. Ich bin mir inzwischen sicher, dass dies zu Ineffizienzen führt. Einige Ineffizienzen in unserem eigentlich effizienten Webservices-Projekt lassen sich genau darauf zurückführen.


--- Zitat ---OOP: Offensichtlich ist für viele ND-Entwickler, auch wenn sie intensiv mit LS arbeiten und dabei eigentlich Objekte perfekt benutzen, OO ein absolut fremd(artig)er Begriff.

--- Ende Zitat ---
Was in LotusScript (und Visual Basic < Visual Basic #) gemacht wird, ist Objekt-Basierung, wobei LotusScript im Gegensatz zu Visual Basic6 bestimmte OO-Features besitzt, die aber nicht wirklich modernen Anforderungen entsprechen (keine Interfaces oder Mehrfachvererbung).
Der Schritt von Objektbasierung zu Objektorientierung ist nicht zu unterschätzen. Eigene Klassen zu erstellen, die wirklich von anderen Programmierern benutzt werden können, ist noch ein weiterer Schritt.
 
Zur Zeit ist keiner da, der die Brücken finanzieren könnte.

Gruß Axel

animate:

--- Zitat von: Axel_Janssen am 28.12.03 - 00:29:44 ---Use Cases fokussieren sich hauptsächlich auf funktionale Anforderungen an das System. Daneben existieren die sogenannten nicht-funktionalen Anforderungen.

--- Ende Zitat ---

so siehts aus. das ist der Punkt, über den ich "gemeckert" habe. du stellst in deinen UseCases öfter solche NFAs (_wie_ soll dass System etwas tun -> per email kommunizieren, in Daten einem bestimmten Format speichern, Informationen in Messageboxen anzeigen).
Wenn du das aus den Use Cases rauslässt, dann hat das auch nix mit zu allgemeinen Anforderungen oder Ungenauigkeit zu tun. Diese Informationen werden natürlich benötigt, aber eher was im Design als in der Analyse.


--- Zitat ---
--- Zitat ---OOP: Offensichtlich ist für viele ND-Entwickler, auch wenn sie intensiv mit LS arbeiten und dabei eigentlich Objekte perfekt benutzen, OO ein absolut fremd(artig)er Begriff.

--- Ende Zitat ---


Was in LotusScript (und Visual Basic < Visual Basic #) gemacht wird, ist Objekt-Basierung, wobei LotusScript im Gegensatz zu Visual Basic6 bestimmte OO-Features besitzt, die aber nicht wirklich modernen Anforderungen entsprechen (keine Interfaces oder Mehrfachvererbung).
Der Schritt von Objektbasierung zu Objektorientierung ist nicht zu unterschätzen. Eigene Klassen zu erstellen, die wirklich von anderen Programmierern benutzt werden können, ist noch ein weiterer Schritt.


--- Ende Zitat ---

ich finde, dass LS eigentlich ganz brauchbare Möglichkeiten bietet, um obejktorientiert zu entwickeln (ich muss gestehen, ich habe noch nie Mehrfachvererbung verwendet - natürlich nicht in LS, aber auch nicht in irgendwelchen Designmodellen. Wenn eine Klasse mal ein Interface implementieren soll, dann kann man sich noch helfen, aber bei mehreren wirds dann schon übel, dass Fehlen von Interfaces ist wirklich nicht so schön - aber ich bin auch noch nicht in die Verlegenheit gekommen, so was in LS realisieren zu müssen, dafür gibts ja außerdem auch noch Java, das man nicht vergessen sollte). Was schön wäre, wäre eine IDE, die etwas besser das Programmieren von Klassen unterstützt. Das ist wirklich a pain in the ass mit dem Designer. brrrr.



--- Zitat ---Schaut man die Literatur an, so stellt man auch rasch fest, dass es für die Basics, die für den "Umsteiger" so wichtig sind, so gut wie keine Literatur gibt.

--- Ende Zitat ---

wie wäre es denn mit einem Thread, der sich mit OO (speziell in Lotus Notes) beschäftigt? Ich mache eigentlcih ziemlich viel OO in Notes und würde mich über Diskussionen zu diesem Thema freuen...


*edit*
fällt mir gerade ein: es gibt keine statischen Methoden in LS :-(
da muss man sich immer mit Dummyobjekten aushelfen

Semeaphoros:
Axel:
> Die Brücken sind nicht finazierbar

Da bin ich nicht ganz einverstanden. Da lässt sich nämlich etwas machen: Wenn IBM den Weg vorgibt und innerhalb von "Education" entsprechende Gefässe zur Verfügung stellt,  dann sieht das ganz plötzlich anders aus. Bis dahin stimmt es. Allerdings sollte IBM da ein Interesse daran haben, das zu provozieren. Ich nehme mal an, dass ich da in Orlando mehr darüber erfahre.

Potsmoker:
Ja, es stimmt, das IDE-Interface ist für Klassen-Programmierung sehr schlecht geeignet und dort eine Verbesserung ist sehr wünschenswert. Manch ein Entwickler verwendet daher externe Editoren, was ich seit N6 nicht mehr soo toll finde.

Beide:
Ja, es stimmt, die OO-Unterstützung in LS ist "sort of" rudimentär. Aber es ist wenigstens etwas vorhanden, was man nutzen könnte und das erst noch Vorteile bringt (stabileren Code, zentrale Pflege von Kern-Teilen einer Applikation). In meiner Erfahrung ist der zusätzliche Aufwand für eine OO-Implementierung und der zusätzliche Aerger mit der schlechten IDE-Unterstützung sehr leicht mit besserer Wartbarkeit und schnellerer Entwicklung/Anpassung in einer späteren Phase der Applikation rasch wettgemacht. Der Profit - um den geht es ja schlussendlich - ist also vorhanden durch eine Steigerung der Effizienz. Sagen wirs so, die Steigerung der Produktivität ist grösser als die zweifellos vorhandenen Bremsen.

Ein Thread "Einführung in OO mit LS" ist eine gute Idee. Ich persönlich möchte jetzt noch warten und schauen, was ich in Orlando noch so erfahre. Ansonsten bin ich da sicher dabei, oder fange es an, wenn Du, Potsmoker, es nicht machen möchtest.

Axel_Janssen:

--- Zitat von: potsmoker am 28.12.03 - 02:48:47 ---so siehts aus. das ist der Punkt, über den ich "gemeckert" habe. du stellst in deinen UseCases öfter solche NFAs (_wie_ soll dass System etwas tun -> per email kommunizieren, in Daten einem bestimmten Format speichern, Informationen in Messageboxen anzeigen).
Wenn du das aus den Use Cases rauslässt, dann hat das auch nix mit zu allgemeinen Anforderungen oder Ungenauigkeit zu tun. Diese Informationen werden natürlich benötigt, aber eher was im Design als in der Analyse.

--- Ende Zitat ---
Hm. Meine frühe Festlegung auf eine Technologie (xml) ist problematisch.
Ansonsten können aber Use Cases sehr detailliert sein. Craig Larman empfiehlt sogar NFAs in Use Cases zu notieren und sie später in Supplementary Specification zu sammeln. Use Cases dienen ja der Kommunikation mit Endanwendern. Ich würde sagen, dass deshalb "Austausch per email" etwas ist, worunter sich der Endanwender plastisch etwas vorstellen kann.
Sehr ausführliche Use Cases unterliegen natürlich der Gefahr, dass sie zu anstrengend zu lesen sind. Da gibt es wohl immer 2 Seiten der Medaillie.
Es existiert auch eine Trennung zwischen business use cases (für grobe Requirements) und detaillierteren technischen Use Cases. Wobei letztere
dem eher der Design-Phase zugehörig sind.
Werd das mal bei Alistair Cockburn nachschlagen.

Erinnert ein bischen an den Witz:
Was ist der Unterschied zwischen einem Methodikder und einem Terroristen?

Mit einem Terroristen kann man verhandeln.  ;D

Deine Beiträge waren auf jeden Fall wertvoll.


--- Zitat von: potsmoker am 28.12.03 - 02:48:47 ---wie wäre es denn mit einem Thread, der sich mit OO (speziell in Lotus Notes) beschäftigt? Ich mache eigentlcih ziemlich viel OO in Notes und würde mich über Diskussionen zu diesem Thema freuen...

--- Ende Zitat ---
bin sehr interessiert. Im Domino 6 (oder 5) Entwicklung ist noch eine Menge Platz. Also nur zu :)


--- Zitat von: potsmoker am 28.12.03 - 02:48:47 ---fällt mir gerade ein: es gibt keine statischen Methoden in LS :-(
da muss man sich immer mit Dummyobjekten aushelfen

--- Ende Zitat ---

... und keine Introspection.
Das alles an das Domino Objects Modell (Database, View, DocumentCollection, Document, Item, etc) und teilweise deren Events gebunden werden muss, führt zu einer gewissen Starre. Bei Java ist man da wesentlich freier, was dann natürlich auch eine Menge an Komplexität mit sich bringt.
Wegen der größeren Freiheit, konnten aber viele im Kontext von C++ und v.a. SmallTalk entwickelten OO-Prinzipien in der Java-Community einfach übernommen, verbreitet und erweitert werden (Design Patterns).

Ich finde es eine explizit gute Idee, OO-Prinzipien in LotusScript in diesem Forum stärker zu propagieren.
Das sind erprobte Werkzeuge und Vorgehensweisen, die dadrauf warten benutzt zu werden.
 
Ich halte das für einen guten Ansatz. Ich hab um Lotus Notes viel Flurschaden gesehen, weil

a) Rapid Application Development mit einer gewissen "Everything goes. 1_2_3_los Attitude" verwechselt wurde, die sich möglicherweise bei Punk Bands in den 70er/80ern bewährt hat, aber vielleicht doch nix in irgendwie unternehmenskritische Anwendungen zu suchen hat (3-Akkorde-Programmierung).

b) User verunsichert wurden, indem das System durch sehr früh auf den Markt geschmissene Dinge wie LISA/LSA überspannt wurde.
Ein Kollege hat das 2 Jahre bei einem Kunden eingeführt und hat nun ein neues Projekt alle LISA Teile innerhalb eines Jahres wieder zu entfernen.

c) Erfahrene Entwickler durch eigene, barocke und oft sehr kreative Lösungen das System überdehnt haben (Performance-Probleme, System schwer zu durchschauen).

Gruß Axel

Semeaphoros:
Genau in den Bereichen, die Du hier antönst, könnten die paar OO-Brocken, die LS bietet, eben schon gewisse Ordnung bringen (und damit die Entwickler gleichzeitig auf die "neue Welt" vorbereiten).

Was es dazu braucht:

a) Grundlagen von OO [für LS ist das nicht sehr umfangreich]

b) Kenntnis der OO-Bordmittel von LS

c) Eine Handvoll Strategien, wie man sich am besten in das bestehende Notes-Umfeld einklinkt. Du hast das schon angetönt, eines der Probleme ist, dass Notes ein Framework mit seinen bestehenden Objekten wie NotesDocument, Formulare mit Events und so weiter bereits vorgibt.

Aber wir sind schon fast dabei, einen Online-Kurs zu konzeptionieren.

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