Autor Thema: OOP in Lotus Notes mit Lotus Script  (Gelesen 1805 mal)

Offline Teletambi

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OOP in Lotus Notes mit Lotus Script
« am: 03.12.03 - 00:45:57 »
Hallo Forum,

Lotus Script unterstützt auch die objektorientierte Programmierung.

Inwiefern setzt ihr dieses "Feature" bzw. diese Programmiermethodik in Lotus Notes ein ?

Teletambi
 

Offline ata

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Re:OOP in Lotus Notes mit Lotus Script
« Antwort #1 am: 03.12.03 - 07:06:25 »
Hallo,

ich setzte OOP dann ein, wenn ich starre Zusammenhänge habe. Zum Beispiel handle ich eine EXCEL-Auswertung mit OOP. Daten von Notes nach EXCEL schieben, bzw. von EXCEL holen, Formatierungen sind immer gleichbleibende Abläufe. Änderungen in OOP müssen in allen betroffenen Designelementen neu kompiliert werden. Daher eigenen sie sich meiner Meinung nach dann, wenn man komplexe Zusammenhänge automatisieren möchte. Dabei eben darauf achten die nötige Dynamik einzubauen...

ata
Grüßle Toni :)

Offline Teletambi

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Re:OOP in Lotus Notes mit Lotus Script
« Antwort #2 am: 03.12.03 - 13:51:46 »
Hallo Ata,

gibt es da nicht ein Tool, welches alle Designelemente neukompiliert ?

Gruß

Teletambi

Offline Semeaphoros

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Re:OOP in Lotus Notes mit Lotus Script
« Antwort #3 am: 03.12.03 - 14:03:51 »
Das Tool heisst ND6, der 6er Designer hat da im Menu ein entsprechendes Werkzeug
Jens-B. Augustiny

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Axel Janssen temp

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Re:OOP in Lotus Notes mit Lotus Script
« Antwort #4 am: 03.12.03 - 14:19:01 »
Mein Eindruck ist, dass OOP wegen besserer Kapsellung der Daten und des Verhaltens (=Unterroutinen/Funktionen) dann besonders geeignet ist, wenn ein bestimmtes aus feature-Sicht zusammenhängendes Codegebilde aus mehreren Events angesprochen wird.

Beispiele:
- locken von Dokumenten (wenn user A dokument a zum editieren geöffnet hat, darf kein anderer das Dokument zum editieren öffnen).
- prüfen, ob ein Dokument b.e.s.t.i.m.m.t.e Felder geändert hat.
- Synchronisierung mit RDBMS

Wenn der code für ein bestimmtes Feature in einer Klasse ist, statt über mehrere Funktionen verstreut, ist dies übersichtlicher und erleichtert das Ändern, die Fehlersuche sowie die Wiederverwendung (Wichtigkeit IMNSHO in dieser Reihenfolge).

OO-Kapsellung ist ganz gut zu nutzen und wird wohl zu wenig eingesetzt.

Nicht so gut implementiert ist find ich Polymorphismus.
Es gibt keine Mehrfachvererbung (und auch nicht so Mehrfachvererbungs-Surrogate wie Java-Interfaces).

Auch wird die Perspektive auf ein Notes-System immer nur "halb objektorientiert" sein (vermutlich z.B. auf ein Javaprogramm nie ganz objekt-orientiert).
Mit halb-objektorientiert meine ich, dass mir keine wirklich ernstzunehmenden Ansätze eines halbwegs konsequenten OO-Analyse/OO-Design Prozesses für Lotus Notes bekannt sind.

Außerdem gibt es keine Design Patterns, d.h. Sammlungen von verallgemeinerten best practises, die in stärker OO-mässig eingefärbten Sprachen/Frameworks ein wichtiger Bestandteil  sind.
 
OO ist ein vielschichtiger, komplexer, sich natürlich evolutionierender Begriff. Das geht wesentlich weiter als "feature" oder Programmiermethodik (dies sind lediglich Einzelaspekte).
 
Swami VielRauch
« Letzte Änderung: 03.12.03 - 14:27:47 von Axel Janssen temp »

Glombi

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Re:OOP in Lotus Notes mit Lotus Script
« Antwort #5 am: 03.12.03 - 14:25:53 »
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mein erster Ansatz bei der Entwicklung von Anwendungen eher traditionell in Richtung Functions und Subs geht. Es liegt einfach daran, dass ich damit groß geworden bin und die OO Denke wohl noch nicht wirklich verinnerlicht habe.

Was mich mal interessieren würde und da bin ich insb. an der Meinung von denjenigen interessiert, die beides "drauf" haben und bereits gemacht haben: Um wieviel Prozent erhöht sich der Aufwand der DB Konzeption und Programmierung, wenn ich wirklich ein sauber struktierten OO Ansatz wähle?
Falls es > 0% ist: Ist der Kunde bereit, dass zu zahlen? Wahrscheinlich dann, wenn es nicht "reine" Notserei ist, sondern bspw. Anbindung an externe Systeme.

Andreas

Axel Janssen temp

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Re:OOP in Lotus Notes mit Lotus Script
« Antwort #6 am: 03.12.03 - 14:52:03 »
Andreas,

für Kunden bin ich im problem-solving-business und nicht im programmier-theorie-business.

Für komplexere Projekte investieren heute viele Unternehmen in einen OO-Analyse-OO-Design Prozess. Sie glauben, dass so die Fehlersuche erleichtert wird, das Produkt mehr dem entspricht was sie wollen, einfacher veränderbar ist. Vermutlich stimmt auch das mit der einfacheren Wiederverwendbarkeit.

Persönlich programmiere ich Java und LoNo. Notes Projekte sind eigentlich immer Erweiterungen von Dingen, die schon da sind. Ich mach da keine OO-Analyse.
Für Java-Leute ist OOA/D Vorgehen praktisch Standard. Wobei das natürlich ein längerer Lernprozeß ist.

Bestimmte OO-Features wie Kappselung von Status und Behaviour in Objekte, die durch "Förmchen"-> Klassen definiert sind, lassen sich sehr wohl mit den Möglichkeiten von LotusScript sinnvoll auf LoNo übertragen. Sicher ist das aber nicht für alle Aufgaben sinnvoll.

Spiele ernsthaft mit dem Gedanken, in Java_für_Anfänger einen Straight_outa_Larman (TM) Thread zu starten, wo ich ein Java-Programm für TMCs LoScri Funktionssammlung nach strenger Unified Process OO-Prozess-Orthodoxie aufbaue. Das dürfte aber eine Menge Arbeit werden und ich werde Fehler machen.

Gruß Axel

Offline Semeaphoros

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Re:OOP in Lotus Notes mit Lotus Script
« Antwort #7 am: 03.12.03 - 14:52:46 »
Andreas, Du wärst der perfekte Zuhörer für meine OO-Vorträge anfangs Jahr gewesen. Hol Dir doch mal die Folien von meiner Web-Site runter http://www.ligonet.ch

Die Folien sind allerdings Freelance und nicht Kleinweich Kraftpunkt, und die Musterdateien sind N6, die Konvertierung auf eine frühere ODS auf Wunsch von Leuten, dies sonst nicht sehen können, liegt noch immer bei mir auf den Pendenzen :-(

Zur Frage selbst: Natürlich ist der Aufwand in der Konzeption grösser, sprich mehr als 0%, das gleicht sich dann aber in späteren Phasen ganz deutlich wieder aus, sei es, bei Ueberschreiten einer gewissen Komplexität (schon ziemlich früh) oder spätestens in der Maintenance. Beziffern lässt sich das aber allerdings nicht so ohne weiteres.

Ist übrigens so, dass auch ich sehr traditionell in LS begonnen hab, obwohl ich aus der OO-Welt gekommen bin - zumindest mal so ganz direkt vor dem Einstieg in Notes. Liegt aber wohl auch daran, dass die OO-Fähigkeiten von LS nicht besonders hervorragend dokumentiert sind, Beispiele dazu gibt es fast keine.
Jens-B. Augustiny

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