Autor Thema: Business und Seelsorge  (Gelesen 9620 mal)

Offline Gandhi

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Re:Business und Seelsorge
« Antwort #20 am: 26.11.03 - 11:28:34 »
Notes ist m.E. immer dort stark, wo schnell und billig eine Lösung für ein bestimmtes Problem gefunden werden muss.
Dies kann z.B. eine kleine Workflow Anwendung sein oder ein kleines CRM-System oder....
Notes wurde in der Vergangenheit leider oft vergewaltigt - für Unternehmensweite Lösungen. Hierbei hat Notes dann in Punkto Stabilität, Nachvollziehbarkeit und Performance die Grätsche gemacht. Dafür war es aber auch nie gedacht.
Dennoch:
Schreibe mir jemand einen Mini Workflow mit Unternehmensadressbuchsintegration und der von Domino gebotenen Sicherheit mit einem anderen Tool schneller. Ich wüsste nicht wie (und kommt mir in diesem Fall bitte nicht mit Java)

Java sehe ich, wie Axel, auch vor allem in der Server Entwicklung mit J2EE stark, wobei ich weiß, dass die Banken in dem Umfeld neuer Finanzapplikationen hier fast ausschließlich Java einsetzen.

Es ist auch richtig, dass es geradezu unglaublich viele Frameworks gibt - aus meiner Sicht zu viele. Warum? Weil hier niemand weiß, wie zukunftssicher ist, wenn er mit einem bestimmten Framework entwickelt. Exemplarisch sei hier die Diskussion um SWT und JFC genannt.
Will ich alles können, was in der Java-Szene gerade aktuell ist, kann ich weder noch ernsthaft arbeiten, noch habe ich ein Privatleben (wie machst Du das eigentlich, Axel? Lernen und Arbeiten?)
Hier sehe ich für die weitere Verbreitung keinen Vorteil, sondern einen klaren Nachteil wegen akuter Verunsicherung aller Beteiligter.

Ob sich Java je auf dem Client durchsetzen wird? Wohl erst, wenn die Prozessoren viel schneller sind und sich Linux auf dem Desktop behauptet. Vorher gibt es doch gar keinen Grund die vorhandenen Guis nicht weiter in C++/Delphi/VB/... zu pflegen.

Java ist das neueste, modernste und coolste Tool auf dem Markt. Daher wird gerade versucht alles damit zu machen (weil ja in der Tat fast alles geht). Nirgends ist zur Zeit der Diversifizierungsgrad des Wissens so groß wie in Java. Java selbst ist einfach - schwierig wirds nur wegen der vielen Frameworks.

Und nun die alles entscheidende Frage für den Freelancer von heute: Was soll ich tun?
1. Don't Panic (in warmen freundlichen Buchstaben) - Notes gibt es noch eine Weile.
2. Perspektivisch denken - wohin entwickelt sich der Markt, welche Rolle will ich dabei spielen - in 2-3 Jahren
3. Sich an dieser Perspektive orientiert weiterbilden - in aller Ruhe. Man wird nicht in 21 Tagen Java (oder sonstwas) Profi

Noch nie gab es in der IT ein Tool welches ewig kommerziell höchst interessant war. In der IT arbeiten heißt ständig hinzulernen oder eingehen. Das ist ein Nachteil oder ein Vorteil - wie man will. Ich betrachte es als Vorteil.
Somit wird Notes aussterben, genauso wie Java, C++ und SQL eines Tages nur noch Worte ohne Inhalt und Nutzen sein werden.

In meinen Augen wird sich auch zu sehr auf Tools konzentriert und zu wenig auf grundsätzliche Verfahren wie UML, ITIL usw. die eine wichtige Grundqualifikation sind, den meisten hier aber weitgehend unbekannt.
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Axel Janssen temp

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Re:Business und Seelsorge
« Antwort #21 am: 26.11.03 - 11:41:09 »
Die Vielfalt im Bereich Javabasierte Applikationen geboten wird könnte ihn wohl mit Angst erfüllen.
Ich denke, die "Art des Kunden" spielt auch ne Rolle bei der Überlegung Notes/javabasierte Applikation.

Vielfalt.
HELL. THAT'S WHAT STANDARDS ARE FOR!!! z.B. J2EE.

Wir haben Tomcat und Notes Kunden. Wie schon gesagt bestehen die Tomcat Kunden aus Banken i.w.S., staatliche Stellen und eine TeKom. Also sicher keine "early adoptor desperado kamikazes".

Deployment und Administration einer Anwendung ist unter Tomcat oft einfacher als unter Notes.

Gibt es bei euch keine Probleme, weil:
- dieser bestimmte Typ von Administrator (grosses ego, keine Ahnung und noch weniger Lust zu kommunizieren) einfach mal so acls ändert, ohne sich vorher Gedanken über die Auwirkungen zu machen
- Agenten falsch unterzeichnet sind
« Letzte Änderung: 26.11.03 - 11:45:52 von Axel Janssen temp »

Offline Gandhi

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Re:Business und Seelsorge
« Antwort #22 am: 26.11.03 - 11:46:21 »
Aber ganz ehrlich:
Ich sehe in dieser Vielfalt zwar auch viel Chancen - vor allem aber auch Risiken.
Welches der x-Frameworks für z.B. XML-Parsing soll ich einsetzen.
Manchmal ist es einfacher, wenn man weniger Auswahl hat....

Early Adopters:
Doch, da ja niemand garantieren kann, dass die Frameworks gepflegt und erweitert werden gehe ich doch schon jedesmal wenn ich ein solches benutze ein gewisses Risiko ein. Oder?

In dieser Unübersichtlichkeit besteht zum Beispiel für mich zur Zeit die Größte Schwelle in die bunte Java-Welt - weil man nicht weiß, was gesucht wird, womit man anfangen soll.
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Offline pd

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Re:Business und Seelsorge
« Antwort #23 am: 26.11.03 - 11:56:06 »
Die Vielfalt im Bereich Javabasierte Applikationen geboten wird könnte ihn wohl mit Angst erfüllen.
Ich denke, die "Art des Kunden" spielt auch ne Rolle bei der Überlegung Notes/javabasierte Applikation.

Vielfalt.
HELL. THAT'S WHAT STANDARDS ARE FOR!!! z.B. J2EE.

Wir haben Tomcat und Notes Kunden. Wie schon gesagt bestehen die Tomcat Kunden aus Banken i.w.S., staatliche Stellen und eine TeKom. Also sicher keine "early adoptor desperado kamikazes".

Deployment und Administration einer Anwendung ist unter Tomcat oft einfacher als unter Notes.

Gibt es bei euch keine Probleme, weil:
- dieser bestimmte Typ von Administrator (grosses ego, keine Ahnung und noch weniger Lust zu kommunizieren) einfach mal so acls ändert, ohne sich vorher Gedanken über die Auwirkungen zu machen
- Agenten falsch unterzeichnet sind

Kein Grund mich anzuschreien ;-)

Ich meinte nicht ganz den Kundenkreis, den du beschrieben hast, ich ging auf Betriebe mit bis 50  MA aus. Hab ich nicht so deutlich werden lassen.
Für solche Leute ist J2EE an sich unintressant, intressant wird erst das was drüber ist. zB Intressiert ihn nicht Windows, aber Word wird intressant.


Grüßle, Patrick
<antik>Patrick  Gold Platin u.s.w. member:) nur in Sachen Fragenstellen, Infrastruktur und Offtopic ;-) Domino R6 6.5.6 FP2 Server - Notes 6 (6.5.5) Clients</antik>
<aktuell> Abschied aus IT-Welt, User (Kein Serverzugriff, aber Mitglied der Admingruppe ;-) R8.5 </aktuell>

Glombi

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Re:Business und Seelsorge
« Antwort #24 am: 26.11.03 - 12:03:23 »

Gibt es bei euch keine Probleme, weil:
- dieser bestimmte Typ von Administrator (grosses ego, keine Ahnung und noch weniger Lust zu kommunizieren) einfach mal so acls ändert, ohne sich vorher Gedanken über die Auwirkungen zu machen
Gibt es die nur im Notes-Bereich?
Man kann doch nicht sagen, dass Notes Deployment nicht gut funktioniert, weil irgendein Depp in einer bedepperten Firma da rumpfutscht.

Andreas

Axel Janssen temp

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Re:Business und Seelsorge
« Antwort #25 am: 26.11.03 - 15:22:24 »
Es ist auch richtig, dass es geradezu unglaublich viele Frameworks gibt - aus meiner Sicht zu viele. Warum? Weil hier niemand weiß, wie zukunftssicher ist, wenn er mit einem bestimmten Framework entwickelt. Exemplarisch sei hier die Diskussion um SWT und JFC genannt.
Es ist nicht so schlimm wie es sich anhört. Die Frameworks sind untereinander auch irgendwie ähnlich und sie sind auf spezifische Aufgaben bezogen (Integration relationaler Datenbanken, Web).


Will ich alles können, was in der Java-Szene gerade aktuell ist, kann ich weder noch ernsthaft arbeiten, noch habe ich ein Privatleben (wie machst Du das eigentlich, Axel? Lernen und Arbeiten?)
Alles eine Frage des Zeitmanagements, wobei ich das sicher noch optimieren kann.

Ob sich Java je auf dem Client durchsetzen wird? Wohl erst, wenn die Prozessoren viel schneller sind und sich Linux auf dem Desktop behauptet. Vorher gibt es doch gar keinen Grund die vorhandenen Guis nicht weiter in C++/Delphi/VB/... zu pflegen.
Mit Java1.4 finde ich Swing gar nicht mehr so langsam. Ich finde es nur zu zeitaufwendig zu entwickeln.

Java ist das neueste, modernste und coolste Tool auf dem Markt. Daher wird gerade versucht alles damit zu machen (weil ja in der Tat fast alles geht). Nirgends ist zur Zeit der Diversifizierungsgrad des Wissens so groß wie in Java. Java selbst ist einfach - schwierig wirds nur wegen der vielen Frameworks.
Frameworks machen es imnsho einfacher. Problematisch sind die vielen Themen (
um auf einen LDAP-Server mit JNDI zuzugreifen muß man LDAP verstehen
bei RDBMS gibt es so Themen wie Datenintegrität bei gleichzeitigen Zugriff
im Web gibt es den Backbutton des Browsers
bei Webservices sollte man auch eine Menge über http und xml/xml-schema wissen.
)

Was soll ich tun?
1. Don't Panic (in warmen freundlichen Buchstaben) - Notes gibt es noch eine Weile.

2. Perspektivisch denken - wohin entwickelt sich der Markt, welche Rolle will ich dabei spielen - in 2-3 Jahren
nicht einfach.

3. Sich an dieser Perspektive orientiert weiterbilden - in aller Ruhe. Man wird nicht in 21 Tagen Java (oder sonstwas) Profi
seh ich auch so.

In meinen Augen wird sich auch zu sehr auf Tools konzentriert und zu wenig auf grundsätzliche Verfahren wie UML, ITIL usw. die eine wichtige Grundqualifikation sind, den meisten hier aber weitgehend unbekannt.
Ja. Extreme Zustimmung. Projektmanagement, Kommunikations- und meinetwegen Moderationsfähigkeit, gemeinsam und nicht gegeneinander  arbeiten. Es gibt immer noch viel zu viele dieser IT-Heroes, die ihren kleinen Bereich kennen und absolut keinen Bock zu konstruktiver Kommunikation haben und sich für wichtiger halten als sie sind.

Axel Janssen temp

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Re:Business und Seelsorge
« Antwort #26 am: 26.11.03 - 15:29:46 »
Gibt es die nur im Notes-Bereich?
Nirgendwo soviel wie in Notes :-[
Man kann viel einstellen
- durch die Rumrepliziererei öffnet es sogar Möglichkeiten der admin-battle zwischen Standort-A und Standort-B (zwar telefonieren wir mit denen nicht mehr, dafür ändern wir die ACLs von deren Datenbanken --> echt wahr).

Man kann doch nicht sagen, dass Notes Deployment nicht gut funktioniert, weil irgendein Depp in einer bedepperten Firma da rumpfutscht.

Ich befinde mich in einer hippi-esken Phase meines Consulting-Daseins. Ich versuche jeden zu verstehen und halte Konflikte für extreme Effizienzkiller. Vielleicht haben diese komigen admins ja irgendwie Recht.  ;D

Gruß Axel

 

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