Lotus Notes / Domino Sonstiges > Java und .NET mit Notes/Domino

Wann/wo könnte man Java in 'normaler' Notes-DB nutzen

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TMC:
Hi,

ich hab mich hier mal umgesehen aber leider keine direkte Antwort auf meine Frage gefunden.

Ich entwickle DB's unter R5, nicht webfähig. Meist klassische DB's (also Dokumenten-Sammlung, Workflow, Firmen-/Personen..., etc.).

Dabei nutze ich ausschließlich LScript und Formelsprache.

Gibt es hier bereits Potential, auch Java einzusetzen? Also evtl. als bessere Alternative zu Formel/Script in manchen Situationen.

Ich versuche nämlich mich zu motivieren, auch Java zu lernen, und wenn ich das täglich umsetzen könnte, täte ich mir da leichter :)

Oder bringt das erst was
 - mit R6
 - wenn DB auch webfähig
??

cu,
TMC

qojote:
Ich benutze in R5 Java haupsählich um auf Relationale DBs zuzugreifen über JBC.
Ansonsten kannst du na klar auch alle Backend Agents die du in Script schreibst auch in Java schreiben.
Wenn du was mit Xml machen willst mußt Java nehmen weil R5 keine scriptklassen für XML hat.
Du kannst deine Notesanwendungen mit Applets erweitern damit bekommst du einige Sachen hin die du sonst im Notesclient nicht schaffst schau dir dazu mal www.jnotes.de an die haben da ein paar ganz gute Sachen programmiert.

Gruß
qojote

Axel Janssen temp:
Hi,

konkret unter Domino5 ist die Java Unterstützung nicht so toll.
Es wird lediglich die Java Version 1.1.8 unterstützt.
Dies ist eine Uralt-Version aus dem Jahre 1998.
Unter Domino6 gibt es eine wesentlich bessere Unterstützung (Java 1.3.1).

Bei Java ist die Version sehr wichtig.
Es ist eine recht neue Sprache, die sich zwischen 1998 und 2001 (Erscheinungsjahr von Java1.3.1) dramatisch weiter entwickelt hat.
Der Sprung Java1.3 -> Java 1.4 ist nicht mehr so dramatisch.
Problem von Java1.1.8 ist auch, daß ca. 95% der openSource packages nicht dafür ausgelegt sind. Und mein liebstes Hobby ist eben genau das Einbinden von openSource packages.

Viele Organisationen haben Java Server wie Tomcat oder Websphere parallel zu Domino laufen.
Betrachtest du die Zukunft, investiert IBM schätzungsweise 100x mehr Geld in Java Technologie als in Lotus Domino.
Microsoft hat in ihrem .NET Framework viele Konzepte von Java übernommen. C# kann als eine Art Java-Clone gesehen werden.

Überleg dir also selber, was du mit deiner Zeit machst.
In jedem Fall benötigt Java eine *systematische* Einarbeitung. Sonst bekommst du es nicht gebändigt. Es sind eine Reihe neuer Konzepte, v.a. im Kontext der Objektorientierung. Auch wird es ein immer weiteres Feld. Neue Ideen im Kontext von diversen Themen wie Systemintegration, Projektmanagements, Testmanagement, automatischer Codegenerierung etc. pp. werden in der Java-Welt einfach stärker rezepiert als bei Domino. Man wird quasi gezwungen, sich damit auseinander zu setzen.

(keine Aufschneiderei, sondern einfach mein momentaner Standpunkt)
Lotus gehört IBM und IBM setzt stark auf Java. Deshalb denken seit Jahren viele LotusShops über Java nach und machen teilweise auch Dinge damit. Die werden dann aber meist nicht von Quereinsteigern aus der Lotus-Welt, sondern von
a) Universitäts (nicht BA) Absolventen erstellt, die sich langjährig mit Java auseinandergesetzt haben und später zum Shop dazugestossen sind.
b) seit Jahren javaranch-, javablogs- und de.comp.lang.java Süchtigen wie mir mit einer Schrankwand an Javabüchern, die aus historischen Gründen irgendwie in einem Lotus-Job waren.  
erstellt.

Die Java und Lotus Welt sind extrem verschieden. Für Java muß man ganz neu über Projektmanagement, Programmierstil, etc. nachdenken. Es ist keine RAD-Plattform, sondern eine moderne Programmiersprache.  

Gruß Axel
Gruß Axel

Glombi:
Hi,
ich habe in letzter Zeit etliche Notes-Anwendungen entwickelt, die sowohl per CLient als auch per Web-Browser bedienbar sein sollen. Mit Java habe ich da nicht viel gemacht (ausser einigen Applets). Vielmehr ist da schon JavaScript gefragt.
Als Einsatzgebiet könnte ich mir aber folgendes vorstellen, was ich mangels Java Know-how aber so nicht realisiert habe:
- Ersetzen von Dialogboxen/Promptboxen/Picklist mit Java Technologie. Unter R6 sollte da die Integration besser sein.

Andreas

Axel Janssen temp:
Hm. Für meinen Geschmack wird hier ein bischen zu stark dazu geneigt, Java als Frontend- und Web-Technologie zu sehen.

Natürlich kann man die GUI-API Swing erfolgreich einsetzen. Auch Dinge wie JSP/Servlets/Struts, Tomcat und bald auch Portlets sind ziemlich effiziente Methoden, um Webanwendungen zu schreiben. Gerade auch weil es hier ziemlich weit fortgeschrittene Ansätze der automatischen code Generierung mit Entwicklungstools der nächsten Generation gibt.

Trotzdem: Die meisten Einsätze liegen IMHO eindeutig im Backend-Bereich.
Also so Dinge wie Systemintegration.
Bei mir ist es nun ein SOAP-Client für Domino, für den Java wohl die beste Lösung ist. Ich kann die bestehende Domino SOAP Connector nicht nehmen, da man da die xml4j.jar im Domino-Programmverzeichnis austauschen muß. Das ist dem Kunden zu kriminell.
 
Nächsten Monat gehts um Zugriff auf irgendwelche Novell Verzeichnisse wofür auch immer.    

Es läuft auch sicher nicht mehr alles auf Domino. Und ich mag es.

Qojote nutzt es zur Datenbankintegration und wirkt auch recht Java freundlich. In der RDBMS Programmierung ist Java mittlerweile eine wichtige Sprache. Stored Procedures können zumindest auf Oracle und DB2 mit Java geschrieben werden. Es gibt sehr gute Dinge für fortgeschrittnere Sachen wie Transaktionsunterstützung und Objekt-Relationales Mapping.

Für xml gibt es extrem sinnvolle Zusatztools/Pakete. Dagegen ist die xml Unterstützung in Domino sehr low level.  

Entwicklungstools wie Eclipse oder WSAD sind wesentlich komfortabler und erweiterbarer/flexibler als Domino Designer 6.

Gruß Axel

muss mir auch noch dringend endlich ein paar von diesen innovativen M$.Net Server auf meinen Testrechner installieren  ;D

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