Lotus Notes / Domino Sonstiges > Java und .NET mit Notes/Domino

Wie öffne ich eine Datenbank auf einem Server....

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Ralf_M_Petter:
Also, dass mit Swing kann ich so nicht stehen lassen, meiner Meinung nach ist das Problem an Swing nicht die Plattformunabhängigkeit sondern die extreme Flexibilität. Ich kann mich noch erinnern, wie ich vor langer Zeit VB programmiert habe und da ist das Gui zwar viel einfacher, aber man hat auch kaum Möglichkeiten. Z.B. ist es zu meiner VB Zeit nicht möglich gewesen in eine Tabellenzelle eigene Editoren wie z.B. einen Slider zu haben. Dies geht in Swing z.B. problemlos. Man erkauft sich aber durch diese Möglichkeiten auch ziemlich Komplxibilität, hat dafür aber unbegrenzte Möglichkeiten.

Grüße

Ralf

Gandhi:
Ok, dann erkauft man sich die Flexibilität von Swing durch Komplexität - im Grunde ist das aus meiner Sicht auch egal -

Meine Meinung ist eben nur, dass Java oft unnötig flexibel ist (speziell bei der Auswahl der Frameworks) und daß das eher hinderlich ist (es sei denn man benötigt Slider in Tabellen). Da tun sich die Microsoft Produkte meiner Meinung nach leichter (wobei die nicht so ausschlaggebend ist - habe vor 4 Jahren mal ein Jahr intensiv Visual FoxPro entwickelt....).

Vorteil MS.Net: Stringenteres Konzept, schnellere Einarbeitung, da weniger Möglichkeiten, ungeschlagene IDE

Vorteil Java: Plattformunabhängigkeit, größtenteils kostenlos, (größere Flexibilität)

letzteres nur in Klammern, da das nur sehr selten ein Vorteil sein dürfte.

Ich denke für beide Seiten gibt es gute Argumente. Für die Marktchancen hat Java den Vorteil das Original zu sein, älter zu sein, von mehr Firmen unterstützt zu werden, .Net hat den Vorteil schneller erlernbar zu sein, eine große Zahl Entwickler zu haben, die demnächst migrieren müssen und das fähigste Marketing der Welt hinter sich zu haben.

Entscheidend wird sein, wie groß die Aversion der Kunden gegenüber Microsoft tatsächlich ist.

Hernan Cortez:

--- Zitat von: Gandhi am 18.05.04 - 15:45:34 ---Java hat nun mal den Vorteil/Nachteil, dass es in der Tat sehr stark von Open-Source Frameworks lebt - was die Sache auf der einen Seite vielseitig - auf der anderen Seite unübersichtlich macht.

--- Ende Zitat ---
yup. Da ist eine Menge und es ist belastend. V.a. wenn man sich auf serverseitige Sachen einläßt, explodiert es: Hibernate, Spring, Struts, Webworks, Lucene, etc. . Zumindest wird die Dokumentation besser und die Bücher auch.



--- Zitat ---Mit der Plattformabhängigkeit ist das genauso...schön zu haben aber kauft man sich eben mit Problemen ein (siehe Swing)

So sind .net und java sehr ähnliche Dinge mit unterschiedlichen Philosophien.

An sich stehe ich ja mehr auf die Philosophie von Java - wenn ich mir auch die Übersichtlichkeit von .Net wünsche  - real aber immer noch fast ausschließlich mit dem vollkommen inakzeptablem Notes rumärgere  ::) ???...

--- Ende Zitat ---
Ich weiss nicht, wie plattformabhängig .NET wirklich ist bzw. sein wird: http://www.go-mono.com/
Wenn das groß wird, dann kann MS auch nicht nach Gutdünken agieren. Wenn die zu restriktiv werden, könnte das Kunden verärgern, die wg. Linux-Unterstützung wg. Mono .NET benutzen.


--- Zitat ---....ich glaube Java ist wohl was für Ingenieure oder so....Notes erfordert da schon viel mehr Kreativität ;)

--- Ende Zitat ---
Ingenieur. Genau das will ich. Klare Prozesse. Bessere Berechenbarkeit des Ergebnisses. Vor 2 Stunden kam hier ein Typ rein. Ist für Fusionen zuständig.
Eine Fusion sind für die nun 1.600 klar definierte Arbeitsschritte. Die schlagen sämtliche übrigen Abteilungen in Zufriedensheitswerten für deren Leistung um Längen. Früher war das eine chaotische Zettelwirtschaft. Der Mann wirkt zufrieden und sympathisch.

Vielleicht habe ich auch einfach zu oft die Kreativität von anderen entziffern müssen. Wobei mir diese Crash-Produkte irgendwie auch hass-lieb sind.
Wir reden hier über große Notes-Projekte wie sie 1999/2000 geplant worden sind. Mit DWF, massig DB2 Integration und irr laufende DB2 ODBC-Connections. Persönliche Agenten verteilt an Superuser, die das niemals sein sollten. Löschen von Stammdaten. Auffinden von Leuten in verstreuten Logs. Und dann: Beim letzten Schablonen-Update sind meine persönlichen Agenten gelöscht worden von genau diesen Leuten. Du kannst als Externer in großen Organisationen nicht auf alle Personen mit deinem nackten Finger zeigen. Ein System sollte sowas niemals zulassen dürfen.
Oder warum ist das damals so programmiert worden, dass dies nun dieses Problem macht. Nachdem du in stundenlanger Kleinarbeit herausgefunden hast, wie es programmiert worden ist.
Du kannst es dann ändern. Im laufenden Betrieb, weil es eben so ist.
Nein. Ich will wirklich sichere, performante verteilte Systeme entwickeln. Und das sollte irgendwie gehen.

Gruß Axel

Gandhi:
Aber es ist doch die Frage, wie lange man da mitmachen kann....
Das J2EE Tutorial von Sun ist 1500 Seiten stark. Wenn man das durcharbeitet braucht man ein halbes Jahr und ist dann noch nicht mal wirklich fortgeschritten.

Das Problem ist, dass die Fortbildung immer mehr Zeit im Verhältnis zur produktiven Zeit einnimmt. Willst Du in Java gut sein (und am Ende auch noch in Foren aktiv etc.) würde ich mindestens 10 Stunden pro Woche für Lernen ansetzen. Mindestens. Ist aber auch nur eine Schätzung von mir, da ja selbst nur Java-Theoretiker und Beobachter.

Und dann ist man nicht auf allen Gebieten gut, sondern kennt vielleicht ein Framework wirklich gut und hat ansonsten einen guten Überblick....

Alleine schon Apache....da interessieren mich zur Zeit Velocity, Cocoon, Turbine und Jetspeed - da ja alle Welt von Portalen redet und ich auf IBM Produkte keine Lust habe (da sag' ich 'NÖ').

Da wird man schnell zum Sklaven von Trends und läuft der Entwicklung eigentlich immer nur hinterher - wenn man keinen Lehrauftrag hat und ohnehin keine Rechenschaft über die Arbeitszeit schuldig ist.

Und das Beste sind dann Stellenbeschreibungen in der Art von:
Linux und Unix Experte, Webserver a,b,c mit Framework x,y,z, Datenbank l,m,n MQ Series Großmeister, UML Maharadscha, RUP Miterfinder Sanskrit muttersprachlich im Branchenumfeld Großbank mit 10 Jahren Erfahrung in Java-Entwicklung, erfahren im Führen von 3000 Mitarbeitern,..., für 30 Euro die Stunde ;)

Wenn ich solche Dinge lese, dann frage ich mich immer mehr, ob diese Branche für mich oder irgendjemanden eine wirkliche Zukunft haben kann....bis man 40 ist macht man das dann mit - und hat dann - zumindest in D - gar keine Chance auf weitere Anstellungen...an dieser Branche sollte sich was ändern, sonst verheizen sich die Protagonisten selbst.

Hernan Cortez:

--- Zitat von: Gandhi am 18.05.04 - 18:23:52 ---Aber es ist doch die Frage, wie lange man da mitmachen kann....
Das J2EE Tutorial von Sun ist 1500 Seiten stark. Wenn man das durcharbeitet braucht man ein halbes Jahr und ist dann noch nicht mal wirklich fortgeschritten.

--- Ende Zitat ---
Das hört sich schlimmer an als es ist. Und geht nur nach und nach. Wenn Java, dann nur strukturiert. Irgendwann liest sich das dann alles problemlos. Dann sind 1500 Seiten nicht soviel. Und in dem Tutorial ist alles drin. Das braucht man für einzelnes Projekt alles gar nicht.
Ich hatte im November die Axis-Webservices in 2 Wochen up and running und hatte vorher nur schwammiges theoretisches Wissen darüber.
Inzwischen haben wir quasi vergessen, dass da Axis Webservices laufen. Die funktionieren einfach. Die Notes-Teile und die Plain Old Java Classes machten viel mehr Arbeit.


--- Zitat von: Gandhi am 18.05.04 - 18:23:52 ---Das Problem ist, dass die Fortbildung immer mehr Zeit im Verhältnis zur produktiven Zeit einnimmt. Willst Du in Java gut sein (und am Ende auch noch in Foren aktiv etc.) würde ich mindestens 10 Stunden pro Woche für Lernen ansetzen. Mindestens. Ist aber auch nur eine Schätzung von mir, da ja selbst nur Java-Theoretiker und Beobachter.

--- Ende Zitat ---

Bücher sind für mich wichtiger als Foren und Bücher sind extrem billig inzwischen. Foren ist irgendwann zu viel Noise. Auf Javaranch bin ich inzwischen dazu übergegangen nur noch die Postings von ca. 10 Leuten regelmässig zu scannen. Beim Einstieg war das aber sehr hilfreich.

So Seiten wie Javablogs.com, mein blog-Aggregator und javahispano.org sehe ich als so eine Art Nachrichtencenter. Auch keine wirkliche Arbeit.

Arbeit ist das coding. Das braucht man, wenn man wirklich vorankommen will. Macht aber auch Spass und saugt letztlich dann doch viel Energie und ich bin in Spiel-Spass-und-Spannung Projekten eigentlich permanent am Refaktorieren (d.h. manchmal ist am Ende einer 3 Stunden Sitzung weniger an Funktionalität da als am Anfang )  ;D.

Und im Job code ich nicht permanent. Da geht es eben viel auch um das Schreiben von Dokumentationen, Konzepte ausdenken, reden über Weiterentwicklungen, interne Absprachen, sich über Azubi wundern, bug-tracking, professionellere Test- und Entwicklungs-Infrastrukturen (cvs, ant und jira wie gehabt, oder vielleicht doch diesen neuen Rational Krempel oder openSource).


--- Zitat von: Gandhi am 18.05.04 - 18:23:52 ---Und dann ist man nicht auf allen Gebieten gut, sondern kennt vielleicht ein Framework wirklich gut und hat ansonsten einen guten Überblick....

--- Ende Zitat ---
Ich müsste mich eigentlich auch jetzt mehr spezialisieren. Ich glaub ich versuchs erstmal mit Workflows auf Java-Basis, weil das bei uns in der Firma auch ein Thema ist. Können dann alle möglichen Produkte und open Source Komponenten sein.
Die Zertifizierungen verschaffen ein gewisses Überblickswissen. Das ist dann auch sehr stark wiederverwendbar. Was ich für EJBs in RDBMS und Fragen des programmatischen Zugriffs auf diese gelernt habe, kann ich für Gespräche mit den hiesigen DBAs gebrauchen (gerade vor 4 Stunden) oder auch für Hibernate, Spring und sowas. XML sowieso. Kenne ein paar höchst produktive Tricks mit WSAD. Mach da aber auch nicht jedes Himmelfahrtskommando auf Javaranch mit. Hätte jetzt Sun Webservices beta certi machen können. Hab dafür aber keine Zeit. Werd dann aber wohl im August die für Geld machen (red noch mit meinem Boss). Die Qualität des Materials, was die fellow ranchers bei soner beta certi zusammentragen und -basteln, ist immer extrem gut.  


--- Zitat von: Gandhi am 18.05.04 - 18:23:52 ---Alleine schon Apache....da interessieren mich zur Zeit Velocity, Cocoon, Turbine und Jetspeed - da ja alle Welt von Portalen redet und ich auf IBM Produkte keine Lust habe (da sag' ich 'NÖ').

--- Ende Zitat ---
Für mich eine eher mutige Zusammenstellung. Ich bin da mehr mainstream: Hibernate (nicht von Apache), Spring (auch nicht von Apache), Struts (seit Jahren immer wieder), Commons (easy, kleine Dosen und extrem effizient), log4j (normal).
Man begreift diese Frameworks mit der Zeit wirklich schneller. Ist aber definitiv Arbeit.


--- Zitat von: Gandhi am 18.05.04 - 18:23:52 ---Da wird man schnell zum Sklaven von Trends und läuft der Entwicklung eigentlich immer nur hinterher - wenn man keinen Lehrauftrag hat und ohnehin keine Rechenschaft über die Arbeitszeit schuldig ist.

--- Ende Zitat ---
Sehe ich ein bischen anders, weil Wissen irgendwie auch wiederverwendbar ist. Für verschiedene Sachen. In einer Notes-basierten Anwendung hier, geht es um die Anbindung externer Systeme. Und ich kann die gut beraten (und gut argumentieren) wie das gemacht werden soll. Einfach durch ein bischen architektonisches Wissen. Wird dann nicht unbedingt über Notes integriert und es macht Sinn. Mach da nicht den großen Checker-Larry, sondern ganz ruhig mit schlecht-gezeichneten, von heterogenen Standards inspirierten Diagrammen auf einem Flipp-Chart und meiner persönlichen Überzeugtheit, dass dies die optimale Lösung für Frieden in Zukunft ist.  


--- Zitat von: Gandhi am 18.05.04 - 18:23:52 ---Und das Beste sind dann Stellenbeschreibungen in der Art von:
Linux und Unix Experte, Webserver a,b,c mit Framework x,y,z, Datenbank l,m,n MQ Series Großmeister, UML Maharadscha, RUP Miterfinder Sanskrit muttersprachlich im Branchenumfeld Großbank mit 10 Jahren Erfahrung in Java-Entwicklung, erfahren im Führen von 3000 Mitarbeitern,..., für 30 Euro die Stunde ;)

--- Ende Zitat ---
Naja so extrem ist es auch nicht. Zumindest haben die Java Stellenangebote in den letzten 3 Monaten zugenommen.


--- Zitat von: Gandhi am 18.05.04 - 18:23:52 ---Wenn ich solche Dinge lese, dann frage ich mich immer mehr, ob diese Branche für mich oder irgendjemanden eine wirkliche Zukunft haben kann....bis man 40 ist macht man das dann mit - und hat dann - zumindest in D - gar keine Chance auf weitere Anstellungen...an dieser Branche sollte sich was ändern, sonst verheizen sich die Protagonisten selbst.

--- Ende Zitat ---
Ich glaube, dass die wirklichen Protagonisten sich nicht verheizen. Verheizen tun sich Leute, die sich selber überfordern. Problem ist nur, so ein Protagonist zu werden. Ich würde im Job zur Zeit sogar lieber mehr Zeit vor dem Compiler verbringen. Da sehe ich sogar eher eine Gefahr in Notes, weil das so out-of-lot-of-things ist. Aber vielleicht stimmt ja das Cobol-Programmierer-verdienen-auch-Geld Argument.

Die letzten beiden Jahre waren hart. Aber ich denke, dass du in vielen Jobs heute nicht mehr die Sicherheit hast. Und vermutlich wird es irgendwann auch wieder ein bischen besser. Der Trend geht auf jeden Fall weg vom coding würde ich sagen, aber das ist gut so.

Gruß Axel

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