Autor Thema: es ist nicht IBM, es ist das System  (Gelesen 3707 mal)

Offline flaite

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es ist nicht IBM, es ist das System
« am: 31.10.14 - 16:01:40 »
Hi,

wie ich gestern gerüchteweise, aber aus vermutlich gut unterrichteter Quelle erfahren habe, stehen einige interessante Änderungen für JEE an. Vielleicht nimmt die Quelle Drogen. Keine Ahnung.

- Laut der Quelle: EJB wird im Hause Oracle nicht weitergeführt. Es gibt dafür nicht mal mehr ein Team. Sowieso gilt das Konzept von Transaktionsmanagern, die wo die Transaktionen von unterschiedlichen externen Systemen synchronisieren, als praktisch aufgegeben. Da die Dinger - quasi sowas wie der Kern von EJB - sowieso nie wirklich zuverlässig funktioniert haben, benutzt man Alternativen. Wens interessiert, man findet es auf google.

- Alles wird CDI (Dependency Injection mit Annotation, ich mag das sehr, btw.), oder auch mit CDI Annotationen geschmückte Pojos können das gleiche wie früher nur die speziellen Komponenten EJBs, JSFs, etc.

- Laut der Quelle: JMS soll nicht weitergeführt werden (s. EJB). Das macht man heute mit Webservices. Die paar Banken mit einem Messaging Server...

- Laut der Quelle: SOAP steht auch auf der Kippe. Alles wird REST (Ich mag das).

- Weite Teile der Spezifikation wird für Produkt-Implementierer "optional". Die Spezifikation wird dann für weite Bereiche keine Garantie mehr für Abwärtskompatibilität geben. "Optional" heißt natürlich, dass Implementierer das vielleicht doch implementieren.

- Wichtig ist Oracle v.a. die Cloud. Man will vom Anbieter von Produkten zum Anbieter von Diensten werden (Anm ich: macht ggbfls Sinn, aber das ist der wichtigste Grund, warum ich unsympathischerweise die NSA für eine gute Sache halte. Ohne die berechtigte Befürchtungen der Unternehmen vor Spionage müsste ich wirklich mein Geschäftsmodell überdenken).

- Oracle wird nicht mehr viel Geld in die Weiterentwicklung von JSF stecken. Das kann aus meiner Sicht auch gut von Komponenten Anbietern wie Primefaces abgedeckt werden und ich beschäftige mich sowieso mit AngularJS, das ich theoretisch eh besser finde, wobei ich da natürlich weit von der Produktivität bin, die ich mir über Jahre in JSF erarbeitet habe.  


Irgendwie find ich den Trend zur Verschlankung gut. Ich mag JSF, REST, CDI. Wenn es viele Wege gibt, um ein Feature zu nutzen, führt das natürlich auch zu Verwirrung. Die x000 Mrd Dollar Frage könnte werden, wie weit Hersteller eigentlich bereit sind auf Investitions-Schutz ihrer Kunden zu verzichten, wenn Dinge per Spezifikation "optional" erklärt werden, in die Kunden massiv investiert sind, weil Hersteller auf Cloud Services schauen.  
« Letzte Änderung: 31.10.14 - 16:04:31 von flaite »
Ich stimm nicht mit allen überein, aber mit vielen und sowieso unterhaltsam -> https://www.youtube.com/channel/UCr9qCdqXLm2SU0BIs6d_68Q

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Re: es ist nicht IBM, es ist das System
« Antwort #1 am: 10.11.14 - 18:17:38 »
Am Ende ist also auch die Java Welt die von ihr geschaffenen Komplexität leid.
Finde ich seeeeehr gut!
Der "Wenn ich" und der "Hätt' ich" das sind zwei arme Leut'
oder für den Süden:
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Re: es ist nicht IBM, es ist das System
« Antwort #2 am: 11.11.14 - 19:36:44 »
Mir begegnende Komplexitäten in absteigender Reihenfolge:

1. I.w.S. soziale Probleme mit Teams als Externer wie der Gott-Architekt, Interne, die keinen Bock auf Externe haben, Leute mit einem grundsätzlich anderen Herangehen an Konflikte als ich und Leute mit konträren Vorstellungen über Software-Architektur und -Prozess

2. Budget-Beschränkungen meiner Auftraggeber

3. Vorhandener Code (kann je nach Projekt auch deutlich auf Platz 1 stehen)

4. Java Frameworks. Jeder hat Lücken in komplexen Dingen wie JPA, JSF, CDI, Spring.

Ich stimm nicht mit allen überein, aber mit vielen und sowieso unterhaltsam -> https://www.youtube.com/channel/UCr9qCdqXLm2SU0BIs6d_68Q

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Re: es ist nicht IBM, es ist das System
« Antwort #3 am: 11.11.14 - 19:37:39 »
Mir begegnende Komplexitäten in absteigender Reihenfolge:

1. I.w.S. soziale Probleme mit Teams als Externer wie der Gott-Architekt, Interne, die keinen Bock auf Externe haben, Leute mit einem grundsätzlich anderen Herangehen an Konflikte als ich und Leute mit konträren Vorstellungen über Software-Architektur und -Prozess

2. Budget-Beschränkungen meiner Auftraggeber

3. Vorhandener Code (kann je nach Projekt auch deutlich auf Platz 1 stehen)

4. Java Frameworks. Jeder hat Lücken in komplexen Dingen wie JPA, JSF, CDI, Spring, JavaScript

oh... https://twitter.com/agoncal/status/532181624201703424
« Letzte Änderung: 11.11.14 - 22:24:12 von flaite »
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Re: es ist nicht IBM, es ist das System
« Antwort #4 am: 09.12.14 - 15:02:03 »
Ich befasse mich aktuell mit diversen Qualitätsmanagement Frameworks/Vorgehensmodellen/younameit (z.B. CoBIT, PMBOK, ISTQB, IREB, ITIL,...).
Was mir dabei auffällt ist, dass sich alle diese Frameworks grob damit befassen, die in ihrer Domäne auftretende Komplexität zu bewältigen.
Bisher jedoch habe ich noch zu keinem Gebiet die Anweisung gehört zunächst einmal Komplexität zu vermeiden bzw. zu entzerren. Bestes positives Beispiel hierfür sind stateless webservices, die in Kombination quasi beliebige Komplexitäten abbilden können ohne einzeln betrachtet ausgenommen komplex sein zu müssen.

Zum Thema soziale Komplexitäten: offenbar sind diese (aus mir unklaren Gründen) in diversen Unternehmen durch Mangel an Vorgaben und Führung bewusst herbeigeführt. Auch soziale Komplexität kann ich reduzieren, in dem ich Spielregeln festlege und überwache.
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